»... das wild gefleckte Panorama eines anderen Traums«

»... das wild gefleckte Panorama eines anderen Traums«

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783826050848
Untertitel:
Rolf Dieter Brinkmanns spätes Romanprojekt
Genre:
Deutsche Sprach- & Literaturwissenschaft
Autor:
Roberto Di Bella
Herausgeber:
Königshausen & Neumann
Anzahl Seiten:
672
Erscheinungsdatum:
30.11.2014
ISBN:
978-3-8260-5084-8

"Dränge danach, jeden Gedanken, jede Erfahrung, jeden körperlichen Zustand in den vergangenen drei Jahren aufzuschreiben. Das nenne ich meinen Roman. Ich muss unbedingt aus meinen Erfahrungen ein Gesetz herausfinden" (Rolf Dieter Brinkmann, Brief an Henning John von Freyend, ca. 1973/1974). Die Studie von Roberto Di Bella untersucht das Spätwerk von Rolf Dieter Brinkmann (1940-1975) erstmals mit Blick auf jenen bis zum Schluss thematisierten, jedoch nicht mehr verwirklichten zweiten Roman, der vom Autor selbst zugleich als "fiktive Autobiographie", "Roman meiner Generation" und "Grundlagenforschung der Gegenwart" entworfen wird. Die exemplarischen Deutungen zur Text-Bild-Montage ,Schnitte' (1973/74) und zum Gedichtband ,Westwärts' 1&2 (1975) legen dabei nicht nur zahlreiche motivische und textgenetische Verflechtungen offen. Mit ihrer offenen Textualität werden sie jeweils als der "pré-roman" (Roland Barthes) eines noch zu entwerfenden anderen Sprach(t)raums lesbar gemacht. Bei der Re-Vision der eigenen Erinnerung wie unserer (westlichen) Fortschritts- und Mobilitätsmythen schreibt Brinkmann sein Material dreifach um: Wiederholung, Korrektur und neuer Sprachentwurf prägen die Dynamik eines ebenso spät- wie postmodernen Projekts, das sich selbst als Schwelle begreift. Denn der "destruktive Charakter", schrieb bereits Walter Benjamin 1931, "sieht nichts Dauerndes. Aber eben darum sieht er überall Wege." Indem Roberto Di Bella den Romanbegriff bei Brinkmann als Leitmetapher ernst nimmt und zudem in seinen intertextuellen Bezügen verankert, stellt er das Verständnis der späten Textlabyrinthe insgesamt auf eine neue Grundlage. Seine Analysen greifen hierfür vielfach auch auf unveröffentlichte Briefe zurück. Ein umfangreicher Materialanhang zu ,Schnitte' dokumentiert zudem bislang unberücksichtigte Quellen und literarische Bezüge und ermöglicht so einen völlig neuen Zugang zu diesem wichtigen Spätwerk.

Autorentext
Roberto Di Bella studierte Germanistik und Romanistik in Bonn, Rom, München und Aachen. 2006- 2011 war er Lektor des DAAD an der Universität Toulouse II. 2011 schloss er an der Universität zu Köln seine Promotion ab und ist aktuell als freier Lehrbeauftragter, Übersetzer und Publizist tätig.

Klappentext
Die innovative Studie untersucht das Spätwerk von R. D. Brinkmann erstmals mit Blick auf jenen, bis zum Schluss thematisierten, jedoch nicht mehr verwirklichten zweiten Roman, vom Autor selbst zugleich als "fiktive Autobiographie", "Roman meiner Generation" und "Grundlagenforschung der Gegenwart" entworfen. Die exemplarischen Deutungen zur Text-Bild-Montage Schnitte (1973/74) und zum Gedichtband Westwärts 1&2 (1975) legen nicht nur zahlreiche motivische und textgenetische Verflechtungen offen. Mit ihrer offenen Textualität werden sie jeweils als der "préroman" (Michel Butor) eines noch zu entwerfenden anderen Sprach(t)raums lesbar gemacht. Bei der Re-Vision der eigenen Erinnerung wie unserer (westlichen) Fortschrittsmythen schreibt Brinkmann sein Material dreifach um: Wiederholung, Korrektur und neuer Sprachentwurf prägen die Dynamik eines ebenso spät- wie postmodernen Projekts, das sich selbst als Schwelle begreift. Die entsprechend kulturpoetisch orientierten Analysen greifen durchgehend auch auf unveröffentlichte Briefe und Dokumente zurück.


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