"die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit."

"die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit."

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783826049675
Untertitel:
Untersuchungen zum Werk von Hans Keilson
Genre:
Geisteswissenschaften allgemein
Herausgeber:
Königshausen & Neumann
Anzahl Seiten:
300
Erscheinungsdatum:
30.06.2013
ISBN:
978-3-8260-4967-5

Hans Keilson (1909-2011) gehört zum Kreis der deutschsprachigen Schriftsteller mit internationaler Wirkung. Obwohl er lange außerhalb des Literaturbetriebs stand, wird sein Rang in den letzten Jahren zunehmend erkannt. Die Erfahrung der Weimarer Republik, der Shoa und des Exils in den Niederlanden stehen im Mittelpunkt eines Werks, das in der Reflexion dieser Erfahrungen eine ästhetische Eigenständigkeit gewinnt und dabei von wechselseitigen Impulsen zwischen Keilsons literarischem Schreiben und seiner Arbeit als Psychoanalytiker gekennzeichnet ist.
Die Autoren dieses Bandes möchten einen Anstoß zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Hans Keilson geben, indem sie ihn als Essayisten, Lyriker und Verfasser erzählender Prosa - insbesondere von Das Leben geht weiter (1933) Komödie in Moll (1947) und Der Tod des Widersachers (1959) - literaturhistorisch und -theoretisch in der Literatur des 20. Jahrhunderts verorten. Keilsons Texte werden unter anderem im Kontext der Forschungsfelder Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit, Exil-, Trauma- und Erinnerungsliteratur sowie Science Writing, Literatur und Psychoanalyse vorgestellt. Damit versteht sich das Buch auch als Einführung, die möglichst verschiedene, zentrale Facetten von Keilsons Schreiben in den Blick nimmt.

Autorentext
Ulrike Weymann ist Postdoc am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg- Universität Mainz; ihr aktuelles Projekt trägt den Arbeitstitel: "Authentizitätseffekte. Medienkonvergenzen und ästhetische Realitätsinszenierung in der Literatur der Neuen Sachlichkeit". Simone Schröder studierte an der Johannes Gutenberg- Universität Mainz Komparatistik, Hispanistik und Politikwissenschaft. Sie ist Mitbegründerin der Kulturzeitschrift elephant und gewann für ihre literarischen Arbeiten und Essays bereits mehrfach Auszeichnungen. Andreas Martin Widmann wurde 2008 mit einer Arbeit zum Thema "Kontrafaktische Geschichtsdarstellung: Untersuchungen an Romanen von Günter Grass, Thomas Pynchon, Thomas Brussig, Michael Kleeberg, Philip Roth und Christoph Ransmayr" promoviert. Für seine Essays wurde er mehrfach ausgezeichnet, für das Romandebüt Die Glücksparade erhielt er 2010 den Robert-Gernhardt-Preis.

Klappentext
Der Begriff des Jahrhunderts ist für das Werk und die Wirkung des deutschjüdischen Schriftstellers Hans Keilson (1909 - 2011) in mehrfacher Hinsicht kennzeichnend - und das nicht nur, weil der Autor über 100 Jahre alt wurde. Das zwanzigste Jahrhundert mit seinen Katastrophen hat Keilsons Biographie und seine damit eng verbundene literarische und psychoanalytische Arbeit entscheidend geprägt: Keilsons erster Roman "Das Leben geht weiter" wurde unmittelbar nach seinem Erscheinen 1933 verboten. Er ging in die Niederlande ins Exil, war dort im Widerstand und praktizierte nach dem Krieg bis ins hohe Alter als Psychoanalytiker in Bussum bei Amsterdam. Keilsons medizinische Arbeiten über Traumabehandlung erfuhren in der Fachwelt Anerkennung, als Essayist, Lyriker und Verfasser erzählender Prosa - insbesondere von "Komödie in Moll" (1947) und "Der Tod des Widersachers" (1959) - stand er indessen lange außerhalb des Literaturbetriebs. Die späte Wiederentdeckung in den letzten Jahren ging mit dem Erfolg im englischsprachigen Raum und Übersetzungen in zahlreiche Sprachen einher. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Keilsons Werk hat erst begonnen. Die Beiträge dieses Bandes möchten hierzu einen Anstoß geben, indem sie versuchen Keilson literaturhistorisch und -theoretisch in der Literatur des 20. Jahrhunderts zu verorten. Keilsons Texte werden u.a. im Kontext der Forschungsfelder Weimarer Republik/Neue Sachlichkeit, Exil-, Trauma- und Erinnerungsliteratur sowie Science Writing/Literatur und Psychoanalyse vorgestellt. Damit versteht sich das Buch auch als Einführung, die möglichst verschiedene, zentrale Facetten von Keilsons Schreiben in den Blick nimmt.

Inhalt
S. Schröder / U. Weymann / M.A. Widmann: Einführung I. Kontexte und Rezeption H. Detering: Hans Keilson - Erinnerung an einen Schriftsteller und Freund Damion Searls: From the rag shop into the New York Times - a translator's note - C. H. Niekerk: Hans Keilson im Exil. Zur deutsch-niederländischen Transkulturation in "Da steht mein Haus" / in den autobiografi schen Schriften II. Hans Keilson als Lyriker H. Schmiedt: "In der Luftschaukel der Sprache". Anmerkungen zu Hans Keilsons Lyrik - R. Görner: Hans Keilsons Poesie der Tonartenwechsel III. Zu Hans Keilsons Romanen und Erzählungen W. Fähnders / H. Karrenbrock: Hans Keilsons "Das Leben geht weiter" und der Roman der späten Weimarer Republik - M. Lickhardt: Männlichkeitsbilder in "Das Leben geht weiter" im Spiegel der Wirtschaftskrise - A. M. Widmann: In der Kammer. Zur Erzählarchitektur in "Komödie in Moll" - T. Pfl ugmacher: Wohin mit der Leiche? "Komödie in Moll" und ihre didaktischen Implikationen tbd.: zu "Der Tod des Widersachers" - A. M. Parkinson: "Death of the Adversary" Emotions and the Affective Structure of Anti-Semitism in Postwar Psychoanalysis and Literature - U. Weymann: Literatur als Bühne. Rollenkonzeptionen und theatrale Strukturen in der Prosa Hans Keilsons/Das Leben als Bühne IV. Essays und autobiographische Arbeiten J. Birkmeyer: Sprache nach den Erfahrungen des Holocaust. Zu Hans Keilsons Essays - M.-C. Bugelnig: "Schreiben, das ist für mich eine andere Möglichkeit spazieren zu gehen, in der Welt": Topographien der Erinnerung. Zu Hans Keilsons Erinnerungsbuch "Da steht mein Haus" - A. Michaelis: Nachbarn in der Fremde. Hans Keilsons "Da steht mein Haus" im Horizont kanonischer Erinnerungsbücher von Überlebenden der Shoah V. Psychoanalyse und Literatur bei Hans Keilson S. Schröder: Erzählstrukturen im Kontext psychoanalytischer Fallerzählungen - B. Mahlmann-Bauer: Über die Anwendung von Keilsons anamnetischer Methode der sequentiellen Analyse auf die Auswertung der Holocaust-Erinnerungsliteratur - H. Grugger: Intersubjektivität zwischen Sagbarem und Unsagbarem. Hans Keilsons "Schrei ins Leere" im Spiegel des aktuellen Traumadiskurses VI. Dokumentarisches M. Keilson-Lauritz: Der literarische Nachlass von Hans Keilson - eine Bestandsaufnahme


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