Siegertypen

Siegertypen

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783826035104
Untertitel:
Zur fotografischen Vermittlung eines gesellschaftlichen Selbstbildes um 1900
Genre:
Geisteswissenschaften allgemein
Autor:
Christine Walther
Herausgeber:
Königshausen & Neumann
Anzahl Seiten:
285
Erscheinungsdatum:
31.03.2007
ISBN:
978-3-8260-3510-4

Der jubelnde Sieger, der durch die Aufnahme aus der Untersicht in den Himmel gehoben und als Held betitelt wird, ist in der Sportberichterstattung des 21. Jahrhunderts ein dominantes Seh- und Wahrnehmungsmuster. Ende des 19. Jahrhundert ist es dagegen noch nicht präsent. Gewinner werden in adrettem Anzug porträttypisch vor den gemalten Landschaftskulissen eines Fotoateliers abgelichtet zumeist ohne Unterschied zu den Verlierern. Die Studie verfolgt die Genese der fotografischen Siegerdarstellung bis zur Herausbildung der heroisierenden Ikonographie, die bis in die Gegenwart tradiert wird. Die Inszenierung als Held zielt bei den Rezipienten der Bildnisse fraglos auf Akzeptanz. Diese wird anvisiert durch den Entwurf eines idealisierten, gesellschaftlichen Selbstbildes am Beispiel des Siegers. Einblicke in das Norm- und Wertesystem der historischen Gesellschaft suchend werden die Visualisierungen nach der Abbildung von Diskursen bezüglich zentraler soziokultureller Identitätsangebote geschlechtliche, nationale und soziale Zugehörigkeit befragt. Die Fotos werden dabei als Imaginationsräume untersucht, innerhalb derer Subjektivationen über das Abgebildete in Symbole umcodiert sind.

Wie werden Sieger zu Beginn der fotografischen Sportberichterstattung Ende des 19. Jahrhunderts dargestellt? Der Blick in die ersten Sportillustrierten zeigt, dass das Seh- und Wahrnehmungsmuster vom Gewinner als jubelnder Held zu diesem Zeitpunkt noch nicht präsent ist. Am Beispiel der Zeitschrift Sport im Bild wird die Genese der fotografischen Siegerdarstellung ab den 1890er Jahren bis zur Herausbildung der heroisierenden Ikonographie im frühen 20. Jahrhundert verfolgt, die die Medien bis in die Gegenwart tradieren. Die Studie erkundet, welche populären Anschauungen und Wertvorstellungen der historischen Gesellschaft in die Bildinszenierungen der Siegertypen einfließen. Was zeichnet den Sieger als Helden aus und wie funktioniert die visuelle Bedeutungsproduktion und -vermittlung?

Autorentext
Christine Walther, geboren 1977, studierte Volkskunde/Europäische Ethnologie, Deutsch als Fremdsprache und Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Tätigkeiten in der universitären Lehre und Forschung. Derzeit als Presse- und PR-Referentin beim FC Schalke 04 freiberuflich tätig, Arbeitsschwerpunkte Bildredaktion, Museum, Archiv.


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