Der Kaspar-Hauser-Effekt

Der Kaspar-Hauser-Effekt

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783810013590
Untertitel:
Über den Umgang mit Kindern
Genre:
Soziologie-Lexika
Autor:
Friedrich Koch
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
1995
Anzahl Seiten:
162
Erscheinungsdatum:
30.01.1995
ISBN:
978-3-8100-1359-0

Dies ist ein Buch über Erziehungsprozesse, denen Kinder und Ju gendliche in unserer Gesellschaft seit über zweihundert Jahren ausge setzt sind. Es handelt sich um eine Auseinandersetzung mit Normen und Werten; es geht um Ziele, die von der Pädagogik gesetzt werden und auf die hinerzogen werden soll. Genauer: Mein Thema ist die Pro blematisierung jenes Moral- und Tugendkatalogs, der sich im Vorfel de der Aufklärung konstituierte und der seit den gesellschaftlichen Veränderungen des 18. Jahrhunderts in der Erziehung breiten Raum einnimmt. Es geht um eine Auswahl von Einzeltugenden, die seither den "bürgerlichen" Moralkodex ausmachen, also um Ordnung, Sau berkeit, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, Gehorsam, Fleiß, Bescheidenheit und um sexuelles Wohlverhalten. Es geht um Erziehungsvorstellungen, die in vordergründiger Betrachtung oft als rückständig und überholt an gesehen werden, die in Wirklichkeit aber in der bestehenden Erzie hungspraxis eine ungebrochene Bedeutung behalten haben. Meine Studie befaßt sich jedoch nicht nur mit den Erwartungen, die die Gesellschaft an ihre Mitglieder - und insbesondere an die Kin der und Heranwachsenden - richtet, sondern sie lenkt die Aufmerk samkeit auch auf die Mittel und Methoden, mit denen die Gesell schaft, sprich: Erziehung, ihre Ansprüche durchzusetzen versucht. Diese beiden Aspekte, die Zielfrage und die methodischen Maß nahmen, sollen in doppelter Perspektive vorgeführt werden: in ihrer historischen Entwicklung und in ihren aktuellen Erscheinungen, in der Erziehung der Gegenwart.

Klappentext
Dies ist ein Buch über Erziehungsprozesse, denen Kinder und Ju­ gendliche in unserer Gesellschaft seit über zweihundert Jahren ausge­ setzt sind. Es handelt sich um eine Auseinandersetzung mit Normen und Werten; es geht um Ziele, die von der Pädagogik gesetzt werden und auf die hinerzogen werden soll. Genauer: Mein Thema ist die Pro­ blematisierung jenes Moral- und Tugendkatalogs, der sich im Vorfel­ de der Aufklärung konstituierte und der seit den gesellschaftlichen Veränderungen des 18. Jahrhunderts in der Erziehung breiten Raum einnimmt. Es geht um eine Auswahl von Einzeltugenden, die seither den "bürgerlichen" Moralkodex ausmachen, also um Ordnung, Sau­ berkeit, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, Gehorsam, Fleiß, Bescheidenheit und um sexuelles Wohlverhalten. Es geht um Erziehungsvorstellungen, die in vordergründiger Betrachtung oft als rückständig und überholt an­ gesehen werden, die in Wirklichkeit aber in der bestehenden Erzie­ hungspraxis eine ungebrochene Bedeutung behalten haben. Meine Studie befaßt sich jedoch nicht nur mit den Erwartungen, die die Gesellschaft an ihre Mitglieder - und insbesondere an die Kin­ der und Heranwachsenden - richtet, sondern sie lenkt die Aufmerk­ samkeit auch auf die Mittel und Methoden, mit denen die Gesell­ schaft, sprich: Erziehung, ihre Ansprüche durchzusetzen versucht. Diese beiden Aspekte, die Zielfrage und die methodischen Maß­ nahmen, sollen in doppelter Perspektive vorgeführt werden: in ihrer historischen Entwicklung und in ihren aktuellen Erscheinungen, in der Erziehung der Gegenwart.

Inhalt
Vorbemerkung.- I. Einleitung.- Ein Findling gibt Rätsel auf.- Kaspar und die Folgen.- Die moralpädagogische Zurichtung des Falls.- II. Kaspar Hauser ein Opfer der Erziehung.- Als die Pädagogik schwarz wurde.- Kaspar, der Musterknabe.- Der paradiesische Urmensch.- Der Ordnungsbesessene und Reinliche.- Der Dankbare.- Der Ehrliche.- Der Gehorsame.- Der Fleißige.- Der Bescheidene.- Kaspar, das sexuelle Neutrum.- Kaspars Wandlung zum schwierigen Fall.- Ein Schwarzer Pädagoge wird losgelassen oder: Der unordentliche, liederliche, undankbare, lügenhafte, ungehorsame, faule, unverschämte und sexuell höchst gefährdete Kaspar.- III. Der Kaspar-Hauser-Effekt.- Kaspar-Hauser-Versuche.- Ödipus und Kaspar Hauser.- Der Kaspar-Hauser-Effekt und seine Kontinuität.- Christiane F. Ein weiblicher Kaspar Hauser.- Die Besetzung des Kindes in der Schwarzen Pädagogik.- Der Kaspar-Hauser-Effekt in der Fürsorgeerziehung.- Die Kontinuität des Hauser-Effekts in der gutbürgerlichen Erziehung.- Der Triumphzug der Elternratgeber: Rudolf Dreikurs.- Ordnung, das Hauptprinzip der Erziehung.- Vom heißen Krieg zum kalten Krieg: Über Gehorsam und Strafen.- Von den Erfolgen der neuen Erziehung: Die geläuterten Kinder.- Der ungestillte Traum von der Asexualität des Kindes.- Die naturgesetzliche Ordnung der Geschlechtsrollen und des Pubertätsverlaufs.- IV. Alte Tugenden und neue Werte.- Ist die bürgerliche Moral entbehrlich?.- Die stille Revolution.- Die Kontinuität der Tugenden.- Das Fortbestehen der autoritären Persönlichkeit?.- Fazit.- Epilog: Janusz Korczak.- Anmerkungen.


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