Zwischen Zwangsarbeit, Holocaust und Vertreibung

Das Buch versucht, die Kindheitsgeschichte des Weltkrieges als eine gemeinsame europäische Geschichte zu erzählen, ohne die besondere Erfahrungsgeschichte nationaler Kindheiten zum Verschwinden zu bringen. Erinnerungen an Kindheiten im Zweiten Weltkrieg sind national begrenzt und folgen häufig nationalen Mythenbildungen. Ist es denkbar, die Kindheitsgeschichte des Weltkrieges als eine gemeinsame europäische Geschichte zu erzählen, ohne die besondere Erfahrungsgeschichte nationaler Kindheiten zum Verschwinden zu bringen? Der Band versucht einen wissenschaftlichen und erinnernden Dialog zwischen polnischen, jüdischen und deutschen Kriegskindheiten herzustellen. Als gemeinsamer historischer Schauplatz dient das besetzte Polen, das ein Hauptschauplatz für die von Zwangsvertreibung, Ghettoisierung, Vernichtung und Überleben im Versteck geprägte Holocaust-Kindheit war. Polnische, jüdische und deutsche Historiker und Kindheitsforscher untersuchen diese Kindheitsschicksale nicht nur anhand offizieller Dokumente, sondern berücksichtigen ebenso die Perspektive der Betroffenen. Wie werden Kriegskindheiten in Literatur und Autobiografie oder in Zeitzeugengesprächen und biografischen Interviews erzählt? Welche Auskünfte gibt die einschlägige Fachliteratur in Polen oder Deutschland? In einer fundierten Einleitung werden der historische Kontext und die Geschichte der schwierigen Dialoge zwischen Polen, Deutschen und Juden erläutert und bewertet. Abschließend wagt der Band einen Ausblick auf die Zukunft der erfolgreich begonnenen transkulturellen Wissenschaftskooperation.

Autorentext
Jürgen Zinnecker, Dr. phil., 1941 - 2011, war Professor für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Sozialpädagogik an der Universität Gesamthochschule Siegen.

Klappentext
Erinnerungen an Kindheiten im Zweiten Weltkrieg sind national begrenzt und folgen häufig nationalen Mythenbildungen. Ist es denkbar, die Kindheitsgeschichte des Weltkrieges als eine gemeinsame europäische Geschichte zu erzählen, ohne die besondere Erfahrungsgeschichte nationaler Kindheiten zum Verschwinden zu bringen? Der Band versucht einen wissenschaftlichen und erinnernden Dialog zwischen polnischen, jüdischen und deutschen Kriegskindheiten herzustellen. Als gemeinsamer historischer Schauplatz dient das besetzte Polen, das ein Hauptschauplatz für die von Zwangsvertreibung, Ghettoisierung, Vernichtung und Überleben im Versteck geprägte Holocaust-Kindheit war. Polnische, jüdische und deutsche Historiker und Kindheitsforscher untersuchen diese Kindheitsschicksale nicht nur anhand offizieller Dokumente, sondern berücksichtigen ebenso die Perspektive der Betroffenen. Wie werden Kriegskindheiten in Literatur und Autobiografie oder in Zeitzeugengesprächen und biografischen Interviews erzählt? Welche Auskünfte gibt die einschlägige Fachliteratur in Polen oder Deutschland? In einer fundierten Einleitung werden der historische Kontext und die Geschichte der schwierigen Dialoge zwischen Polen, Deutschen und Juden erläutert und bewertet. Abschließend wagt der Band einen Ausblick auf die Zukunft der erfolgreich begonnenen transkulturellen Wissenschaftskooperation. Inhalt Geleitwort Einleitung Teil I: Historischer Kontext und Erinnerungsgeschichte Karol Sauerland Literarische und mediale Erinnerungskultur(en) in Polen Thomas Urban Deutsche, Polen und Juden - eine verzwickte Dreiecksbeziehung Joanna Michlic The Children Accuse (Poland 1946): Between Exclusion from and Inclusion into the Holocaust Canon Teil II: Kindheiten in Polen zwischen Nationalsozialismus, Stalinismus und Krieg Wieslaw Tomasz Theiss Die junge Generation der Polen in der Zeit des Totalitarismus und der totalitären Pädagogik Georg Hansen Völkisch-rassistische NS-Schulpolitik im Reichsgau Wartheland und im Generalgouvernement Andrzej Kracher, Wanda Musialik und Dorota Schreiber-Kurpiers Kriegserinnerungen von Jugendlichen aus Oberschlesien. Veröffentlichungen aus den Jahren 1945-1989. Wieslaw Tomasz Theiss Kindheit im Zweiten Weltkrieg. Übersicht über die polnischen Forschungen aus den Jahren 1945-2005 Beata Kozaczynska Die Vertreibung von Kindern aus ihrer Heimat im Gebiet Zamo nach Siedlce im Jahr 1943 Teil III: Kindheiten in Polen in biografischen Interviews und Zeitzeugengesprächen Kaja Kazmierska Searching for Roots: Biography and Identity Context Eulalia Rudak und Roza Krzywoblocka-Laurow Kinder verlieren im Krieg alles. Polnische Zeitzeugen erinnern sich öffentlich an "Meine Kriegskindheit" Alicja Wancerz-Gluza Polnische Enkel befragen ihre Großeltern über den Alltag im Krieg. Erfahrungen aus einem Schülerwettbewerb 2004/5 Teil IV: Kindheiten in Polen und Deutschland in Literatur und Autobiografie Jana Mikota Die Darstellung der Kriegs- und Nachkriegskindheit in den deutschsprachigen Autobiografien seit 1945 Joanna Obrusnik-Jagla Die Darstellung der Kriegs- und Nachkriegskindheit in der polnischen autobiografischen Literatur seit 1945 Teil V: Institutionen und Forschungsprojekte Fundacja "Polsko-Niemieckie Pojednanie" (FPNP) Stiftung "Polnisch-Deutsche Aussöhnung", Warschau Stiftung "Meine Kriegskindheit", Warschau KARTA - Zeitzeugnisse aus Ostmitteleuropa Stiftung KARTA, Warschau Panstwowy Instytut Naukowy - Instytut Slaski w Opolu Das Staatliche Wissenschaftliche Institut - Das Schlesische Institut in Opole/Oppeln Jüdisches Historisches Institut (Warschau) Wissenschaftliches Forschungsinstitut Zydowski Instytut Historyczny. Instytut Naukowo-Badawczy/ZIH IN-B Institut für Geschichte und Biographie der Fernuniversität Hagen Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig Jürgen Zinnecker Studiengruppe "Kinder des Weltkrieges" am Kulturwissenschaftlichen Institut

Inhalt
Geleitwort Einleitung Teil I:Historischer Kontext und Erinnerungsgeschichte Karol Sauerland Literarische und mediale Erinnerungskultur(en) in Polen Thomas Urban Deutsche, Polen und Juden - eine verzwickte Dreiecksbeziehung Joanna Michlic The Children Accuse (Poland 1946): Between Exclusion from and Inclusion into the Holocaust Canon Teil II:Kindheiten in Polen zwischen Nationalsozialismus, Stalinismus und Krieg Wieslaw Tomasz Theiss Die junge Generation der Polen in der Zeit des Totalitarismus und der totalitären Pädagogik Georg Hansen Völkisch-rassistische NS-Schulpolitik im Reichsgau Wartheland und im Generalgouvernement Andrzej Kracher, Wanda Musialik und Dorota Schreiber-Kurpiers Kriegserinnerungen von Jugendlichen aus Oberschlesien. Veröffentlichungen aus den Jahren 1945 - 1989. Wieslaw Tomasz Theiss Kindheit im Zweiten Weltkrieg. Übersicht über die polnischen Forschungen aus den Jahren 1945-2005 Beata Kozaczynska Die Vertreibung von Kindern aus ihrer Heimat im Gebiet Zamosc nach Siedlce im Jahr 1943 Teil III:Kindheiten in Polen in biografischen Interviews und Zeitzeugengesprächen Kaja Kazmierska Searching for Roots: Biography and Identity Context Eulalia Rudak und Roza Krzywoblocka-Laurow Kinder verlieren im Krieg alles. Polnische Zeitzeugen erinnern sich öffentlich an"Meine Kriegskindheit"Alicja Wancerz-Gluza Polnische Enkel befragen ihre Großeltern über den Alltag im Krieg. Erfahrungen aus einem Schülerwettbewerb 2004/5 Teil IV:Kindheiten in Polen und Deutschland in Literatur und Autobiografie Jana Mikota Die Darstellung der Kriegs- und Nachkriegskindheit in den deutschsprachigen Autobiografien seit 1945 Joanna Obrusnik-Jagla Die Darstellung der Kriegs- und Nachkriegskindheit in der polnischen autobiografischen Literatur seit 1945

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