Primitives Denken

Primitives Denken

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783770554690
Untertitel:
Wilde, Kinder und Wahnsinnige in der literarischen Moderne (Müller, Musil, Benn, Benjamin)
Genre:
Allgemeine & vergleichende Sprachwissenschaft
Autor:
Nicola Gess
Herausgeber:
Fink Wilhelm GmbH + Co.KG
Auflage:
2013
Anzahl Seiten:
456
Erscheinungsdatum:
31.08.2013
ISBN:
978-3-7705-5469-0

»[Die Dichtung] steht [...] auf jener ursprünglichen Seite, wo das Kind, das Tier, der Wilde und der Seher hingehören« Johan Huizinga »In diesen seimigen Tiefen hausten Wesen, denen ich einmal ein lieber Kollege gewesen war« Robert Müller Die Studie rekonstruiert den humanwissenschaftlichen Diskurs über das »primitive Denken« sowie dessen Bedeutung für Kunst- und Metaphertheorien um 1900 und untersucht, wie Texte von Robert Müller, Robert Musil, Gottfried Benn und Walter Benjamin diese Denkfiguren des Primitiven ausge-stalten und hinterfragen. Im Mittelpunkt stehen drei Figuren der Alterität, die von Ethnologie, Entwicklungspsychologie und Psychopathologie als zeitgenössische Verkörperungen des Primitiven konzipiert werden: Wilde, Kinder und Wahnsinnige. Kunstwissenschaften und Literatur greifen im Versuch der Selbstverständigung über ihre Rolle in der modernen Gesellschaft diese Figuren auf, um unter Rekurs auf die humanwissenschaftlichen Texte auf die alte Frage nach dem Wesen und Zweck von Kunst neue Antworten zu geben. Das literarische Schaffen, so propagieren die Texte, sei mit dem Denken indigener Völker, des Kindes oder des Geisteskranken verwandt und ermögliche daher dessen Wiederbelebung, produktive Weiterentwicklung oder kritische Reflexion. Die Untersuchung des Diskurses über das primitive Denken, seiner Adaption in den Kunsttheorien der Zeit und der in diesem Kontext entstandenen und sich in ihrem Verhältnis zum Primitiven selbst reflektierenden Literatur ermöglicht neue Einsichten in das Selbstverständnis der literarischen Moderne.

Autorentext
Nicola Gess, Dr. phil., wiss. Mitarbeiterin am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin. Studium der Germanistik, Musikwissenschaft und Querflöte in Hamburg, Princeton und Berlin. Promotion 2004. Arbeiten zur Intermedialitätsforschung (Literatur/Musik), zur Romantik, klassischen Moderne, zu Th. W. Adorno und Rainald Goetz.

Klappentext
Nicola Gess liefert eine beeindruckende Explikation des »primitiven Denkens« im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Kunsttheorie und Literatur und entlang der Figuren des »Wilden«, des Kindes und des »Wahnsinnigen«. Sie rekonstruiert erstens die Geschichte des Diskurses vom primitiven Denken in Ethnologie, Entwicklungspsychologie und Psychopathologie um und nach 1900, sie arbeitet zweitens die Bedeutung dieses Diskurses für Theorien der Kunst und der künstlerischen Sprache heraus und untersucht drittens an Robert Müller, Robert Musil, Gottfried Benn und Walter Benjamin das Phänomen eines literarischen Primitivismus, der das primitive Denken wiederzugewinnen, kritisch zu reflektieren oder im Sinne einer »anderen Rationalität« produktiv weiterzuentwickeln trachtet.


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