Das Tagebuch (18801937), Band 3 (Das Tagebuch 1880-1937. Leinen-Ausgabe, Bd. 3)

Das Tagebuch (18801937), Band 3 (Das Tagebuch 1880-1937. Leinen-Ausgabe, Bd. 3)

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783768198134
Untertitel:
18971905
Genre:
Briefromane & Tagebücher
Autor:
Harry Graf Kessler
Herausgeber:
Klett-Cotta Literatur
Auflage:
2. Auflage
Anzahl Seiten:
1198
Erscheinungsdatum:
2004
ISBN:
978-3-7681-9813-4

Nachdem der erste erschienene Band der großen, vollständigen Ausgabe der Tagebücher Harry Graf Kesslers mit großem Medien-Echo begrüßt wurde, folgt Band 3, der den Jahren zwischen 1897 und 1905 gewidmet ist.


»Vor allem mit seinem Tagebuch war Kessler der Chronist seiner Zeit. ... Es ist eine vorzüglich handhabbare Leseausgabe entstanden, die neben dem hohen Lesegenuss, auch die absolute Unverzichtbarkeit dieser Edition für alle künftige Beschäftigung mit der deutschen Politik- und Kulturgeschichte des in Frage stehenden Zeitraums garantiert.« Tilman Krause, Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte, Dezember 2004 »Vielleicht noch besser als Marcel Proust: Der sensible Chronist hat die führenden Köpfe der deutschen Belle Epoque so treffsicher wie ein Künstler gezeichnet.« Ursula Voss, Rheinischer Merkur, 11.11.2004 »Eine Fundgrube dürfte dieser Band vor allem für Kunsthistoriker sein. Denn Kessler berichtet nicht nur ausführlich über Begegnungen mit den bedeutendsten zeitgenössischen bildenden Künstlern ... er stellt auch weitläufige kunsthistorische Betrachtungen an ... Dennoch bietet der Band auch für Nichtkunsthistoriker viel Interessantes. Besonders reizvoll sind die Kurzporträts prominenter Zeitgenossen; hier entfaltet sich Kesslers scharfe Beobachtungsgabe und sein schriftstellerisches Talent aufs schönste.« Volker Ullrich, Die Zeit, Literaturbeilage, November 2004

Autorentext
Harry Graf Kessler, 1868 in Paris geboren. Kindheitsjahre in Frankreich und England. Jurastudium in Bonn und Leipzig. 1895 Aufsichtsrat der Zeitschrift »PAN«. Mehrere Weltreisen. Bekanntschaft mit u.a. Hofmannsthal, Henry van de Velde, Rilke, Rathenau. Tätigkeit für das Nietzsche-Archiv in Weimar. 1913 Erste Werkstatt der »Cranach-Presse«. 1917 Friedenssondierungen mit Frankreich. 1918 Deutscher Gesandter in Warschau. März 1933: Kessler verläßt Deutschland. Übersiedlung nach Paris, dann nach Mallorca. 1937 Kessler stirbt in Lyon. Den Möglichkeiten seiner gesellschaftlichen Stellung folgend, strebt Kessler zunächst die Diplomatenlaufbahn an, als deren Grundlage er 1888 sein Jurastudium in Bonn beginnt und einige Jahre später in Leipzig mit Promotion abschließt. Während des Studiums besucht er auch Literatur- (H. Usener), Psychologie- (W. Wundt) und Kunstvorlesungen (A. Springer). Nachdem eine diplomatische Karriere an Widerständen aus dem Auswärtigen Amt gescheitert ist, konzentriert er sich auf mäzenatische Aufgaben. Er ist es hauptsächlich, der die Aufmerksamkeit in Deutschland auf den französischen Impressionismus lenkt. Kessler arbeitet an der Berliner Kunst- und Literaturzeitschrift PAN mit, initiiert den Deutschen Künstlerbund zur Förderung aktueller, progressiver Kunst und unterstützt Künstler wie Johannes R. Becher, Edvard Munch, Aristide Maillol, Detlev von Liliencron, Rainer Maria Rilke. Während seiner Zeit als Direktor des »Großherzoglichen Museums für Kunst und Kunstgewerbe« in Weimar versucht er, dort ein Zentrum kultureller Erneuerung aufzubauen. Er hat bereits zuvor auf die Berufung Henry van de Veldes dorthin zur Gründung eines »Kunstgewerblichen Seminars« hingewirkt, aus dem sich später das Bauhaus entwickelte. Unter seinen Freunden sind besonders Eberhard von Bodenhausen, Henry van de Velde und Hugo von Hofmannsthal hervorzuheben. Mit letzterem zusammen verfaßt er den »Rosenkavalier« und das Ballett »Josephslegende«. Kesslers Gründung der Cranach-Presse setzt bibliophile Maßstäbe in Deutschland. In Zusammenarbeit mit Schriftstellern, Künstlern und Grafikern entstehen Klassiker der modernen Buchkunst. Mit dem Ersten Weltkrieg verlagern sich Kesslers Interessenschwerpunkte wieder auf den politischen Bereich. Er ist nur kurz als Reserve-Offizier an der Front; nach seiner Rückkehr leitet er in Bern die deutsche Kulturpropaganda. 1918 reist er als erster deutscher Gesandter nach Warschau, wird jedoch bereits nach wenigen Wochen des Landes verwiesen die politisch verworrenen Verhältnisse zwischen Deutschland und Polen stehen seinen Bemühungen um Verständigung entgegen. Er entwickelt Ideen zu einem Völkerbund und wird kurzzeitig Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft. Der Versuch, 1924 ein Reichstagsmandat zu erlangen, mißlingt. In der Folge gibt er seine politischen Ambitionen weitgehend auf und konzentriert sich auf die Arbeit mit der Cranach-Presse. Über Walther Rathenau, den er seit den frühen Berliner Jahren gekannt hat, schreibt er eine Biographie. 1933 kehrt Kessler nach Warnungen durch Freunde von einer Parisreise nicht mehr nach Deutschland zurück. Er lebt im Exil zunächst auf Mallorca, dann bei seiner Schwester in Südfrankreich. Während dieser Jahre arbeitet er intensiv an seinen Memoiren, deren erster Band 1935 erscheint. Die weiteren Bände kann er nicht mehr fertigstellen; Kessler stirbt am 30. November 1937 in Lyon. Über sechs Jahrzehnte hinweg (1880-1937) führt Kessler fast lückenlos Tagebuch. Seine Hauptthemen sind Literatur, Bildende Kunst und vom Ersten Weltkrieg an verstärkt auch Politik. Es wird weniger über die eigene Befindlichkeit berichtet; vielmehr werden Impressionen und Reflexionen festgehalten sowie Gespräche protokolliert. In einigen Teilen waren die Tagebücher als Erinnerungstütze für geplante Veröffentlichungen gedacht. Durch den Großen, breitgefäherten Kreis von Kesslers Aktivitäten und Bekanntschaften ist das Tagebuch von unschätzbarem Wert für die Zeit- und Kulturgeschichte. Weitere Informationen zum Tagebuch-Projekt finden Sie beim Deutschen Literaturarchiv Marbach.

Klappentext
Auch in den Jahren des dritten Bandes ist Kessler oft auf Reisen: Er studiert die Bestände der großen Museen, den Louvre, die National Gallery und die Tate Gallery, den Prado in Madrid. Zahlreich sind die Eintragungen, die dem künstlerischen Leben seiner Epoche gelten, den Sezessions- und Sonderaustellungen, den Begegnungen in den Salons, Kunsthandlungen und Ateliers. Auch hier erweist sich Kessler als glänzender Beobachter und Chronist des gesellschaftlichen Lebens. Berlin und Weimar, wo der Graf die Leitung des Großherzoglichen Museums für Kunst und Gewerbe übernimmt, sind die Hauptschauplätze in Deutschland. Eine Fülle von Namen taucht auf, und fast jede Notiz über eine Begegnung ist ein kleines, farbiges Portrait: Rodin, Monet, Munch, Liebermann und Hauptmann. Wir lesen von Kesslers erster Begegnung mit Hofmannsthal und mit Gide. Deutlich wird die zentrale Rolle, die Nietzsches Philosophie in Kesslers Weltsicht spielt. Kessler ist ein Kronzeuge seiner Zeit. Sein Diarium ist Geschichtsquelle und große Literatur zugleich. Sein Biograph Laird M. Easton nennt es eines der bemerkenswertesten Journale, die je geschrieben wurden - ein Jahrhundertwerk. Pressestimmen: "57 Hefte und Bücher, über 10000 Seiten penibel redigierte Manuskripte, die wie ein ungeheures Panorama Stimmung, Akteure und Schlüsselszenen einer ganzen Epoche festhalten." Johannes Saltzwedel (Der Spiegel, 19.04.2004) "Etwas Ähnliches, von einer einzigen Hand geschrieben, besitzen wir nicht." Tilman Spreckelsen (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.4.2004) Die gedruckten Bände werden durch ein umfassendes Vorwort eingeleitet und sind durch ein kommentiertes Register erschließbar. Zugleich mit Erscheinen von Band 3 wird - ausschließlich für die Bezieher der Subskriptionsausgabe - eine CD-ROM mit diplomatischer Wiedergabe des gesamten Tagebuch-Texts geliefert (mit geeigneter Suchmaschine zur Erleichterung der wissenschaftlichen Recherche). Eine zweite CD-ROM, die - ebenfalls nur für Subskribenten - zusammen mit dem letzten Band erscheint, wird die in der Buchausgabe nicht wiedergegebenen Abbildungen und Dokumente und weitere Subregister (Orte, Plätze, Körperschaften) enthalten.

Leseprobe
Vorwort

Harry Graf Kessler (18681937) war eine einzigartige Erscheinung in einem be…


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