Das Alte Ägypten

Das Alte Ägypten

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783737410489
Untertitel:
Von 4000 bis 30 v. Chr.
Genre:
Antike
Autor:
Sabine Kubisch
Herausgeber:
Marix
Auflage:
2. Auflage
Anzahl Seiten:
384
Erscheinungsdatum:
17.10.2017
ISBN:
978-3-7374-1048-9

Zauberland am Nil: Seit der Entzifferung der Hieroglyphen im Jahr 1822 wurden viele große ägyptologische Rätsel gelöst. Dennoch hat das Alte Ägypten, die geheimnisvolle Welt der Pharaonen und Pyramiden, bis heute nichts von der enormen Faszination verloren, mit der es schon die Reisenden der vergangenen Jahrhunderte in seinen Bann zog. Die Basis für die Errungenschaften und kulturellen Meilensteine dieser frühen Hochkultur waren der Nil und sein Hochwasser ohne ihn und ohne die spezifischen geografischen und klimatischen Bedingungen hätte sich Ägypten niemals in der uns bekannten Art und Weise entwickelt. Die Ägyptologin Sabine Kubisch erzählt leicht verständlich und facettenreich die sagenhafte Geschichte Ägyptens von der Steinzeit bis zu Kleopatra und gibt spannende Einblicke in alle wesentlichen Bereiche der Hochkultur am Nil. Ein kompakter Führer durch 4000 Jahre Geschichte, durch alle Aspekte von Kultur und Politik, Kunst und Religion. Fundiert, umfassend und anschaulich lebendig.

Ein versiertes, überall gut einsetzbares Werk, das auch wissenschaftlichen Ansprüchen standhält, eher sparsam versehen mit Bildmaterial. Breit empfohlen. ekz-Publikation ID bzw. IN 2017/48

Autorentext
Sabine Kubisch wurde 1972 in Dresden geboren. Sie studierte Ägyptologie, Vorderasiatische und Klassische Archäologie in Heidelberg und promovierte bei Prof. Jan Assmann. Sie war Redaktionsassistentin des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo und über viele Jahre in zahlreichen archäologischen Projekten in Ägypten tätig. Sabine Kubisch hat an der Universität Heidelberg gelehrt und ist Autorin zahlreicher Bücher.

Leseprobe
In diesem Buch wird ein Überblick über die Geschichte des Alten Ägypten gegeben, indem die Zeit von der Entstehung des ägyptischen Staates bis zum Tod der letzten ptolemäischen Königin Kleopatra VII. betrachtet wird. Nach dem Tod Kleopatras war Ägypten kein eigenständiges Königreich mehr, sondern römische Provinz, aus diesem Grund wurde an dieser Stelle der Schlusspunkt gesetzt. Die Frage nach dem Ende der pharaonischen Hochkultur ist jedoch letztlich Auslegungssache, man kann dieses Ende ohne Zweifel früher oder auch später ansetzen. Die Quellen, die für die Rekonstruktion der Geschichte des Alten Ägypten zur Verfügung stehen, sind in ihrer Aussagekraft und ihrem Charakter unterschiedlich und darüber hinaus lokal und chronologisch ungleich verteilt. Aus manchen Epochen existieren zahlreiche Textquellen, in anderen ist man auf die archäologischen Befunde und ihre Interpretation angewiesen. Beides ist in gewisser Hinsicht subjektiv und nur bedingt verlässlich. Zu vielen historischen Fragen über das Alte Ägypten gibt es auch heute noch kontroverse Forschungsmeinungen, manche Probleme werden sich vielleicht nie lösen lassen. Generell nimmt der Umfang der Textquellen im Laufe der Geschichte zu. Waren die Informationen aus der ägyptischen Frühzeit und dem Alten Reich noch sehr spärlich, so verfügen wir in der Ptolemäerzeit über eine Flut an Überlieferungen, die allerdings teilweise widersprüchliche Fakten liefern. Das gleiche Ereignis konnte von verschiedenen Autoren jeweils unterschiedlich dargestellt werden, je nachdem welche Intention dahintersteckte. Die königlichen Inschriften der pharaonischen Zeit dienten in der Regel dazu, den Pharao als erfolgreichen Herrscher zu repräsentieren und in ein positives Licht zu rücken. Dies war ihr Hauptzweck, und nicht eine objektive Berichterstattung. Die dokumentarischen Texte sind in dieser Hinsicht weniger beeinflusst, bieten aber vor allem Einblicke in die Verwaltungsstrukturen, weniger in die historischen Zusammenhänge. Die privaten biographischen Texte wurden ebenfalls aus bestimmten Gründen geschrieben, die sich auf ihren Grundtenor auswirkten, und so ist bei der Bewertung der Textquellen immer auch ihr jeweiliger Zweck in Rechnung zu stellen. Unter diesen Bedingungen steht aber für das Alte Ägypten dennoch ein breites Spektrum an materiellen und textlichen Quellen zur Verfügung, anhand derer sich die Geschichte rekonstruieren lässt. Wenn es möglich war, habe ich die historischen Abläufe mit Auszügen aus relevanten Primärquellen untermauert. Der größte Teil dieser Quellen kann in den zitierten Textsammlungen, wie z. B. Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Urkunden oder Ramesside Inscriptions, nachgelesen werden. Die verwendeten Übersetzungen basieren ebenfalls auf diesen Anthologien. Die angegebenen Jahreszahlen richten sich nach der aktuellsten Arbeit zur Chronologie (Hornung, Warburton, Kraus (Hgg.), Ancient Egyptian Chronology, New York 2005), auf diesem Gebiet gibt es allerdings weiterhin offene Fragen. Die inhaltlichen Schwerpunkte, die ich in diesem Band gesetzt habe, sind sicherlich subjektiv gewählt, es sollte sich dennoch ein repräsentatives Bild der pharaonischen Geschichte abzeichnen. Im Zuge der Entzifferung der Hieroglyphen im 19. Jahrhundert wurden viele große ägyptologische Rätsel gelöst, was eine große Begeisterung für die Auseinandersetzung mit der Kultur und Geschichte auf wissenschaftlicher Ebene entfachte. Seitdem hat das Alte Ägypten nichts von seiner enormen Faszination verloren, mit der es schon die Reisenden des 18. und 19. Jahrhunderts beeindruckte. Aufgrund der sehr komplexen und langen Geschichte kann in diesem Buch nur ein Abriss der historischen Abläufe und somit ein Einstieg in die einzelnen Aspekte von Kultur und Politik, Kunst und Religion geboten werden. Ägypten steht für viele Errungenschaften, die die kulturelle Entwicklung der Menschheit entscheidend vorangebracht haben, z. B. die Erfindung der ägyptischen Schrift, der Kalender, die monumentale Architektur und nicht zuletzt das komplizierte und vielschichtige Verwaltungssystem. Mit der Entwicklung des Schriftsystems wurde den Menschen im Alten Ägypten die Überlieferung historischer Ereignisse möglich damit trat Ägypten aus dem diffusen Licht der Prähistorie heraus. Es beginnt die Zählung der 31 Dynastien, in die die ägyptische Geschichte eingeteilt ist. Die Basis für all diese Errungenschaften und kulturellen Meilensteine war der Nil ohne ihn und ohne die spezifischen geographischen und klimatischen Bedingungen hätte sich Ägypten sicherlich nicht in der uns bekannten Art und Weise entwickelt. Damals noch mehr als heute bestimmte der Nil das Leben der Menschen in Ägypten. »Dies ist also die Gestalt dieses Landes. Von Heliopolis bis Theben fährt man neun Tage stromaufwärts.« (Herodot II, 9) Mit mehr als 6500 km Länge ist der Nil der längste Fluss der Welt, und man kann ihn ohne Übertreibung als Lebensader Ägyptens bezeichnen. Der Weiße Nil entspringt inmitten der Seen in Äquatorialafrika, im Sudan fließt bei Khartum der Blaue Nil hinzu. Im Norden Ägyptens mündet der Strom in Form eines Deltas ins Mittelmeer. Auf dem Weg durch Afrika trifft der Fluss auf sechs steinerne Schwellen, die sogenannten Katarakte. Sie bildeten jeweils eine natürliche Grenze durch ihre eingeschränkte und teilweise gänzlich unmögliche Schiffbarkeit. Dass man die Kataraktgegenden teilweise auch zu Fuß bewältigte und die Schiffe über Land wieder in besser schiffbares Gewässer transportierte, beweisen z. B. entsprechende Schleifspuren bei der Festung Mirgissa am zweiten Katarakt. Bei Grabungen der UNESCO in den 1960er-Jahren wurden Reste einer Schlammbahn entdeckt, die parallel zum Nil verlief und die eine Strecke von zwei bis vier Kilometern umging, auf der die Schifffahrt bestenfalls bei Hochwasser möglich, aber immer noch sehr riskant war. Auf dieser Gleitbahn wurden die Schiffe über Land an den Stromschnellen vorbeigezogen. Der erste, nördlichste Katarakt bei Assuan ist eine große Granitbarriere, die schon im Alten Reich die natürliche Südgrenze Ägyptens bildete und seitdem durch Grenzfestungen und posten gesichert war. Die Region des zweiten Kataraktes in der Nähe des Wadi Halfa gelangte im Mittleren Reich unter ägyptische Herrschaft und wurde ebenfalls durch eine Reihe von Grenzpost…


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