Julius La Fontaine

Julius La Fontaine

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783736998766
Untertitel:
Jurist in der badischen Polizei, Demokrat und im Widerstand zum NS-Regime
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Eberhard Stegerer
Herausgeber:
Cuvillier
Anzahl Seiten:
116
Erscheinungsdatum:
01.10.2018
ISBN:
978-3-7369-9876-6

Julius La Fontaine (21. Oktober 1891 in Gondelsheim 21. Januar 1947 Karlsruhe), 19221928 Regierungsrat und Stellvertreter des Polizeidirektors beim Bezirksamt Mannheim und 19281933 Direktor der badischen Gendarmerie- und Polizeischule Karlsruhe wurde im März 1933 als untadeliger Demokrat in der Folge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Baden in seiner bisherigen Funktion abgelöst. Er unterlag fortan als abgeschobener Beamter in der badischen Kommunalverwaltung offensichtlich einem Beförderungstopp, obwohl er am 1. Mai 1937 möglicherweise aus Opportunitätsgründen in die NSDAP eingetreten ist. Seine Kriegserfahrungen 1939 als Landrat im polnischen Kreis Blonie mit der systematischen Ermordung der Juden und sonstiger Polen durch die Einsatzgruppen und Wehrmacht gaben wahrscheinlich den Impuls für seine Opposition gegen das NS-Regime, was 1943 zu seiner Inhaftierung und Verurteilung durch den Volksgerichtshof zu zehn Jahren Zuchthaus und Ehrverlust wegen Rundfunkverbrechens, Hochverrats und Feindbegünstigung führte; der Oberreichsanwalt hatte für ihn die Todesstrafe beantragt. Nach seiner Befreiung am 9. April 1945 aus dem Arbeitshaus Vaihingen/Enz durch französische Truppen wurde er als Entlasteter durch den Präsidenten der Landesregierung Baden in Karlsruhe bereits am 1. Oktober 1945 zum Ministerialrat ernannt, und zum 14. November 1945 erhielt er gleichzeitig die neue Stelle als Landespolizeidirektor. Aufgrund der in der vorausgegangenen Haft erlittenen Gesundheitsschäden verstarb er aber bereits am 21. Januar 1947 in Karlsruhe. La Fontaine war nach dem bisherigen Forschungsstand der einzige Beamte im höheren Dienst der badischen Innenverwaltung und aus dem Polizeidienst, welcher augenscheinlich in Widerstand zum NS-Regime getreten ist. Er hatte seine Einstellung als Demokrat offensichtlich auch in der Zeit der NS-Herrschaft beibehalten.

Autorentext
Angaben zu meiner Vita
Eberhard Stegerer
Geboren am 4. Juni 1948 in Titisee-Neustadt
1969: Abitur

Berufliche Vita
1969-1972: Angehöriger der Schutzpolizei in Baden-Württemberg.
1972-2008: Kriminalbeamter, zuletzt bei der Landespolizeidirektion Freiburg.
Akademische Vita

2008-2016: Studium der Geschichts- und Politikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
2016: M.A. Vergleichende Geschichte der Neuzeit.
2016: Mitarbeit an der Ausstellung "Nationalsozialismus in Freiburg", u.a. Erstellung des Katalogbeitrags "Günther Sacksofsky - Jurist, Polizeidirektor und SS-Offizier in Freiburg".
2016/2017: Mitarbeit am Projekt des Wissenschaftsministeriums Baden-Württemberg "Die Landesministerien in der NS-Zeit", Bereich Badisches Innenministerium/Polizei.
6.-8. Juli 2017: Teilnehmer und Referent beim 27. Kolloquium zur Polizeigeschichte beim IZS und Hauptstaatsarchiv München zum Thema "Neuaufbau der uniformierten badischen Polizei in der französischen Besatzungszone nach der Entnazifizierung, sowie personelle (Dis-) Kontinuitäten aus regionalgeschichtlicher Perspektive".
2018: Veröffentlichung meiner Monografie zum Thema "Die badischen Revier- und Gendarmeriebeamten im `Dritten Reich`: Tägliche Praxis im Bereich des Landeskommissärs Freiburg und NS-Ideologie".
5.-7. Juli 2018: Teilnehmer und Referent beim 28. Kolloquium zur Polizeigeschichte bei der Deutschen Hochschule für Polizei in Münster zum Thema "Die badische uniformierte Polizei in der Zwischenkriegszeit 1919-1936, insbesondere in der Weimarer Republik".
Oktober 2018: Veröffentlichung der Biografie zu Julius La Fontaine, 1891-1947, "Jurist im badischen Polizeidienst, Demokrat und im Widerstand zum NS-Regime".

Klappentext
Julius La Fontaine (21. Oktober 1891 in Gondelsheim 21. Januar 1947 Karlsruhe), 1922 1928 Regierungsrat und Stellvertreter des Polizeidirektors beim Bezirksamt Mannheim und 1928 1933 Direktor der badischen Gendarmerie- und Polizeischule Karlsruhe wurde im März 1933 als untadeliger Demokrat in der Folge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Baden in seiner bisherigen Funktion abgelöst. Er unterlag fortan als abgeschobener Beamter in der badischen Kommunalverwaltung offensichtlich einem Beförderungstopp, obwohl er am 1. Mai 1937 möglicherweise aus Opportunitätsgründen in die NSDAP eingetreten ist. Seine Kriegserfahrungen 1939 als Landrat im polnischen Kreis Blonie mit der systematischen Ermordung der Juden und sonstiger Polen durch die Einsatzgruppen und Wehrmacht gaben wahrscheinlich den Impuls für seine Opposition gegen das NS-Regime, was 1943 zu seiner Inhaftierung und Verurteilung durch den Volksgerichtshof zu zehn Jahren Zuchthaus und Ehrverlust wegen Rundfunkverbrechens, Hochverrats und Feindbegünstigung führte; der Oberreichsanwalt hatte für ihn die Todesstrafe beantragt. Nach seiner Befreiung am 9. April 1945 aus dem Arbeitshaus Vaihingen/Enz durch französische Truppen wurde er als Entlasteter durch den Präsidenten der Landesregierung Baden in Karlsruhe bereits am 1. Oktober 1945 zum Ministerialrat ernannt, und zum 14. November 1945 erhielt er gleichzeitig die neue Stelle als Landespolizeidirektor . Aufgrund der in der vorausgegangenen Haft erlittenen Gesundheitsschäden verstarb er aber bereits am 21. Januar 1947 in Karlsruhe. La Fontaine war nach dem bisherigen Forschungsstand der einzige Beamte im höheren Dienst der badischen Innenverwaltung und aus dem Polizeidienst, welcher augenscheinlich in Widerstand zum NS-Regime getreten ist. Er hatte seine Einstellung als Demokrat offensichtlich auch in der Zeit der NS-Herrschaft beibehalten.


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