Stalins Grenzziehungen im besiegten Deutschland 1945

Stalins Grenzziehungen im besiegten Deutschland 1945

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783735720320
Untertitel:
Zur kolonialistischen Genese zweier slawisch legitimierter Siegeszeichen
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Frank Helzel
Herausgeber:
Books On Demand
Auflage:
4. Auflage
Anzahl Seiten:
308
Erscheinungsdatum:
30.04.2015
ISBN:
978-3-7357-2032-0

Stalins Vorstellungen von der Westgrenze der Sowjetischen Besatzungszone wurden bereits im Londoner Zonenprotokoll vom 12. September 1944 festgelegt und hatten bis 1989 in der innerdeutschen Grenze Bestand. In seiner Siegeserklärung am 9. Mai 1945 sprach Stalin vom "jahrhundertelangen Kampf der slawischen Völker um ihre Existenz und Unabhängigkeit", der "mit dem Sieg über die deutschen Okkupanten und die deutsche Tyrannei geendet" habe. Das bezieht sich auf die deutsche Diskussion, in der seit dem 19. Jahrhundert deutsche Historiker und Politiker die Eroberungen von slawisch besiedeltem Gebiet seit dem 10. Jahrhundert über Elbe und Saale hinaus rechtfertigten. Das NS-Regime wollte diese Ausdehnung mit dem Kampf um "Lebensraum im Osten" auf slawischem Gebiet in einem Kolonialregime bis zum Ural ausdehnen. Die Antwort Stalins war nicht nur die Oder-Neiße-Grenze, sondern die Westgrenze der späteren DDR, die den größten Teil des einstigen slawischen Siedlungsgebietes umschloss. Die Antwort erfolgte also im Sinne des ebenfalls kolonialistischen russischen Imperialismus in Gestalt des sowjetischen Sozialismus, indem er sich spiegelbildlich in die gleiche Tradition wie die besiegten Deutschen stellte.

Autorentext
Frank Helzel (*1941) war bis 2004 als Lehrer für Deutsch, Französisch und Spanisch tätig. 2000 wurde er mit einer Arbeit über den Patron des nordhessischen Fritzlarer Gymnasiums König Heinrich I. (919-936) und seine Rezeption seit dem 19. Jahrhundert in Marburg von den Professoren Joachim Heinzle und Johannes Fried (Frankfurt/M.) promoviert. 2004 erschien eine erweiterte Dissertationsfassung unter dem Titel "Ein König, ein Reichsführer und der 'Wilde Osten'". Seither arbeitet er auch in Werken der Literatur heraus, wie der europäische Kolonialismus mit seinen überseeischen Eroberungen und Kolonien in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert zu einer Konzeption von kontinentalem deutschen Grenzkolonialismus aus- und umgearbeitet wurde, in die die mittelalterliche Ostsiedlung als Ostkolonisation mit ihren Auslösern Heinrich I. und Otto dem Großen als symbolpolitischen Vorbildern bis in die Vorstellungen vom zu erobernden "Lebensraum im Osten" hineinreicht.


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