Mission in Ozeanien

Der Band beschäftigt sich mit der christlichen Mission durch protestantische und katholische Missionsgesellschaften in Ozeanien vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Auch die Rivalität zwischen den einzelnen Missionsgesellschaften wird beleuchtet sowie ihr Verhältnis zu den kolonialen Ambitionen europäischer Mächte und deren Protagonisten vor Ort. Dass es dabei oft zu parallel verlaufenden Interessen kam und die Mission daher in den Kolonisierungsprozess der pazifischen Inselwelt eingebunden war, ist nur ein Aspekt der zum Teil problematischen Rolle der Mission. Die Missionare gingen einerseits rigoros gegen autochthone Glaubensvorstellungen, Kulte und Rituale vor, andererseits trugen sie aber auch häufig dazu bei, das traditionelle Wissen der indigenen Gruppen erstmals schriftlich zu erfassen, überlieferte Traditionen zu dokumentieren und ethnographische Objekte im Kontext ihres Verwendungszusammenhangs zu sammeln. Viele Illustrationen, eine umfangreiche Bibliographie und eine Auflistung der wichtigsten Missionsgesellschaften und einflussreichsten Missionare vervollständigen den Band.

Die protestantische und katholische Missionierung Ozeaniens zählt zu den spannendsten, aber auch kontroversen Kapiteln der westlich-überseeischen Begegnung. Sie prägte die pazifische Inselwelt nachhaltig und wirkt bis heute in viele Gesellschaftsbereiche entscheidend hinein. Der Band gibt einen detaillierten Überblick über die Anfänge der Mission und die schrittweise Erschließung der Region und thematisiert anhand von Beispielen die Schwierigkeiten, Konfrontationen und Wechselbeziehungen zwischen kolonialen Interessenvertretern, indigenen Bevölkerungen, Ethnologen und der Mission. Ein lexikalischer Teil mit über 800 Kurzbiographien der wichtigsten Missionare, Missionsbrüder und -schwestern ergänzt den Band und gibt lebendigen Einblick in deren Missionstätigkeit.

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