Abschied vom Freiheitskampf?

Abschied vom Freiheitskampf?

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783703004537
Untertitel:
Tirol und "1809" zwischen politischer Realität und Verklärung
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Herausgeber:
Universitätsverlag Wagner
Auflage:
21 Beiträge mit 40 Abb.
Anzahl Seiten:
524

WAS NIEMAND MEHR SELBST ERLEBT ODER SELBST ERFAHREN HAT, wird von den Nachgeborenen neu gedeutet und zu einem neuen Fundus an erinnerungsträchtiger Tradition zusammengebaut. "Tirol 1809" wurde so gewissermaßen zu einem selbstreferentiellen Diskurs, dessen eigentliches historisches Fundament immer mehr verblasste und in den Tiefen der Zeitferne versank. Das vorliegende Buch versucht, die für weite Teile der Bevölkerung in ihren Grundzügen scheinbar klar umrissene Geschichte zu 1809 auf unterschiedliche Art und Weise zu beleuchten, zu hinterfragen und zu erklären, um sie wieder in einen historischen Diskurs zurückzuführen. Dabei stehen im ersten Teil des Bandes die Zeit der napoleonischen Kriege und deren Auswirkungen auf die Nachkriegsgesellschaft im Mittelpunkt, während der zweite Teil die spätere Erinnerung an das Aufstandsjahr, die literarischen, historiografischen und künstlerischen Arbeiten und Legendenbildungen sowie das öffentliche Gedenken bis 1984 thematisiert. AUS DEM INHALT: ERSTER TEIL: Die Tiroler Erhebung von 1809 im Kontext der europäischen Krisenjahre um 1800 REINHARD STAUBER Das Jahr 1809 und seine Vorgeschichte im napoleanischen Europa BRIGITTE MAZOHL Die Wiener Politik und Tirol in den Jahren 1790-1815 KARL FRIEDRICH RUDOLF Der spanische Unabhängigkeitskrieg 1808-1814 MARTIN P. SCHENNACH Revolutionäre Gesetzgebung? Zur legislativen Tätigkeit während der Tiroler Erhebung von 1809 ELLINOR FORSTER Tirol als Teil des Rheinbundes. Die bayerische Adelsgesetzgebung zwischen dem Einfluss Frankreichs und den Reaktionen des landsässigen Adels ASTRID VON SCHLACHTA Die "Verfassung" des Landes - ein Erinnerungsort in der politischen Kommunikation in Tirol HANS HEISS "Die Stadt war ihnen nun einmal verdächtig geworden" Differenzen zwischen Stadt und Land in Tirol 1809 MICHAEL KASPER Modernisierungsverlierer? Ländliche Eliten als ständische Repräsentanten in der Sattelzeit. Das Beispiel Montafon HERTA HAISJACKL Major Rupert Wintersteller - Tiroler Schützenkommandant 1809. Der glücklose "Abgott der Unterinntaler" BERNHARD MERTELSEDER Kriegsfolgenbewältigung und der öffentliche Umgang mit dem "Freiheitskampf" bis 1848 ZWEITER TEIL: Die Tiroler Erhebung von 1809 in der späteren Erinnerungskultur und Gedächtnispolitik MEINRAD PIZZININI Das Jahr 1809 und Andreas Hofer im Spiegel der Historiografie des 19. Und 20. Jahrhunderts SIGURD PAUL SCHEICHL "Tiroler Adler, hüt' dein Nest." Facetten des Jahres 1809 in der Literatur LAURENCE COLE Echos von 1809: der Tiroler Aufstand in der britischen Erinnerungskultur des 19. Jahrhunderts BIRGIT MERTZ-BAUMGARTNER Der Volksaufstand des Jahres 1808 in der spanischen Literatur des 19. Jahrhunderts ROMAN A. SIEBENROCK Bis zum letzten Blutstropfen. Tiroler Wehrhaftigkeit und die Verehrung des Herzens Jesu: Eine Spurensuche im Blick auf 1809 SYBILLE-KARIN MOSER-ERNST Die Bild-Legende Anno Neun IRMGARD PLATTNER "Heil Sondwirt! Grüaß di'! 's geaht schun un, sie sein schun oll' beinand." Inszenierungsstrategien und Inszenierungsreflexionen zum Jubiläumsjahr 1909 DAVID SCHNAITER "Immobiles Sicut Patriae Montes". Die Rezeption des Tiroler Aufstandes von 1809 in Tirol des beginnenden 20. Jahrhunderts - dargestellt anhand des Volksdichters Bruder Willram MANFRED SCHWARZ Der Sandhof im Passeiertal - Vom Bauernhof und Wirtshaus zum "Wallfahrtsort" und zur Gedenkstätte KARIN SCHNEIDER Tiroler Rebellen im Kino. Andreas-Hofer Rezeption im Spielfilm JOHANNES WEBER/MICHAEL SPAN Rituale der Erinnerung. Die Gedächtnisfeiern 1959 und 1984 im Vergleich

Autorentext
Die Herausgeber:Brigitte Mazohl, o. Univ.-Prof. Dr., gebürtige Südtirolerin, war nach ihrem Studium in Salzburg und Wien und Forschungsaufenthalten in Deutschland und Italien Universitätsdozentin für Neuere Geschichte an der Universität Salzburg. Nach Gastprofessuren in Innsbruck und Klagenfurt wurde sie 1993 ordentliche Universitätsprofessorin für Österreichische Geschichte an der Universität Innsbruck, wo sie seither tätig ist. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Rahmen der Österreichischen, deutschen und italienischen Geschichte in der Zeit zwischen dem 18. Jahrhundert und dem Ersten Weltkrieg und betreffen Fragen von Recht, Verwaltung und Politik, Herrschaft und Kommunikation; außerdem zahlreiche Arbeiten zur Frauen- und Geschlechtergeschichte.Bernhard Mertelseder, Mag. Mag., ist seit 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethnologie der Universität Innsbruck und Referent für das Chronikwesen beim Tiroler Bildungsforum.


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