Im Hause Longbourn

Im Hause Longbourn

Format:
E-Book (EPUB)
EAN:
9783641143091
Untertitel:
Roman
Genre:
Erzählende Literatur
Autor:
Jo Baker
Herausgeber:
Knaus
Erscheinungsdatum:
08.09.2014
ISBN:
978-3-641-14309-1

Eine mächtige Familie und ihre Dienstboten. Geheimnisse, Intrigen und Lieben. Und ein Haus, das alle zusammenhält.
Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens Stolz und Vorurteil. Doch keiner weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah mit Wäsche und Töpfen ab, immer noch hoffend, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Butlers James ein Zeichen? Während Elizabeth und Mr. Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt in Longbourn noch ein anderes Liebesdrama seinen Lauf - denn James hütet ein großes Geheimnis.Jo Baker erzählt Jane Austens bekanntesten Roman neu: aus Sicht der Dienstboten. Und zeigt, dass deren Dramen jenen der Herrschaften in nichts nachstehen.


Jo Baker wurde in Lancashire geboren und studierte an der Oxford University und der Queen's University in Belfast, wo sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte. Seither veröffentlichte sie fünf Romane, die ihr in der Presse viel Lob einbrachten. Mit 'Im Hause Longbourn' gelang ihr der internationale Durchbruch. Jo Baker lebt mit ihrer Familie in Lancaster.

Autorentext
Jo Baker wurde in Lancashire geboren und studierte an der Oxford University und der Queen's University in Belfast, wo sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte. Seither veröffentlichte sie fünf Romane, die ihr in der Presse viel Lob einbrachten. Mit "Im Hause Longbourn" gelang ihr der internationale Durchbruch. Jo Baker lebt mit ihrer Familie in Lancaster.

Leseprobe
4 da der Butler eintrat Geräusche von der anderen Hofseite fesselten Sarahs Aufmerksamkeit: Möbel wurden umhergeschoben, Holz schrammte über Steinplatten, dazu ein leise gepfiffenes Lied. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, und der neue Hausdiener war eifrig dabei, den Speicher über den Ställen auszuräumen. Die Melodie, die er pfiff, kam Sarah irgendwie bekannt vor, doch sie konnte sie nicht einordnen. Die Töne flatterten wie Motten um sie herum und lenkten sie von der Arbeit ab. Viel Aufmerksamkeit erforderte ihre derzeitige Tätigkeit allerdings nicht. Sarahs Arme steckten bis zu den Ellbogen im Schieferbecken der Waschküche. Schwitzwasserperlen liefen über den Wassertank aus Blei, dessen Hahn tropfte. Das Spülwasser war längst grau, kalt und fettig geworden. Polly lief mit dem Tellerstapel, den sie gerade abgetrocknet hatte, in die Küche, und Sarah hörte, wie sie sich einen Stuhl herbeizog und auf ihn hochkletterte, um an das Tellerregal heranzureichen. In Gedanken jedoch war Sarah die ganze Zeit bei dem Mann auf der anderen Hofseite. Viel Erfahrung mit Männern hatte Sarah nicht. Um Mr Hill machte sie eher einen Bogen; der Butler war ein verhärmter alter Mann und hatte nichts zu bieten, das ihr Interesse hätte wecken können. Mit Mr B., der ohnehin nur im körperlichen Sinne anwesend war, hatte sie nur selten zu tun. Von den Stallburschen auf dem Hof hielt sie sich fern, denn es war freundlicher, sie zu ignorieren, als ihnen in irgendeiner Weise Beachtung zu schenken. Hätte Sarah sie gegrüßt, wären sie nur rot geworden und hätten, den Blick in die Ferne übers Feld gerichtet, etwas vor sich hin gebrummt und sich die Hände an der Hose abgewischt. Die Eierpfanne versank im Spülwasser, und Sarah sah zu, wie die Eiweißreste in feinen Streifen aufstiegen. Jane konnte mit Männern umgehen mit Gentlemen. Einer von ihnen hatte sogar Gedichte für sie geschrieben. Wie brachte man einen Mann dazu, so etwas für einen zu tun? Indem man wie Jane freundlich lächelnd dasaß und mit aufmerksam geneigtem Kopf zuhörte, was die Herren zu sagen hatten? Wenn sie etwas gefragt wurde, antwortete Jane höflich, ansonsten schien sie sich einfach stillvergnügt darüber zu freuen, dass mit ihr geredet wurde; und wenn sie zum Tanzen aufgefordert wurde, dann tanzte sie. Allerdings war Jane auch wirklich hübsch eine Schönheit sogar , außerdem hatte sie nur Umgang mit Gentlemen, und nicht mit Männern. Für ein einfaches Mädchen wie sie selbst, dachte Sarah, wäre ein Verhalten wie das von Jane äußerst riskant. Sie drückte probeweise die Schultern durch, lächelte und neigte den Kopf zur Seite riskant, weil sie es als einfaches Mädchen mit einfachen Männern zu tun hatte. Nur ein Gentleman verfügte über genügend Zeit und Muße, um eine Dame ganz langsam und behutsam aus der Reserve zu locken. Sarah blickte auf ihre roten, vom Wasser schrumpeligen Finger und die schlaffen Falten des gallengrünen Kleids hinab. Sie hielt sich die Hände vor die Nase und schnupperte an ihnen: Fett, Zwiebeln und Spülmittel. Wahrscheinlich war dieser Geruch ihr ständiger Begleiter, und sie konnte schon froh sein, wenn sie nicht noch nach Schlimmerem roch. Nein, dachte Sarah mutlos, eine hübsche Erscheinung bin ich gewiss nicht. Ganz und gar nicht. Sie nahm die Speckpfanne und tauchte sie ins Becken. Das Wasser schlug in Kaskaden über den Kupferseiten der Pfanne zusammen. »Sind die fertig?«, fragte Polly. »Ja, nimm sie mit.« Elizabeth. Sie war anders im Umgang mit Gentlem


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