Die katholische Kirche und die so genannte Rattenlinie

Die katholische Kirche und die so genannte Rattenlinie

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783640793648
Untertitel:
Der Vatikan als Fluchthelfer fr Naziverbrecher
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Ann-Christin Graé
Herausgeber:
Grin Verlag
Auflage:
2. Auflage
Anzahl Seiten:
36
Erscheinungsdatum:
14.01.2011
ISBN:
978-3-640-79364-8

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 2,5, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Kirche und die Zeit nach 45: Umgang mit der Nazivergangenheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Rattenlinie bezeichnet allgemein im Spionagejargon einen präparierten Weg, über welchen Flüchtlinge oder auch Agenten verdeckt in ein Land hinein oder aus einem Land herausgeschleust werden. Die Fluchtrouten der Nazis, die ebenso Rattenlinien oder auch Klosterrouten genannt wurden, verliefen vordergründig über Italien nach Nord- und Südamerika, v.a. nach Argentinien, aber auch in den Nahen Osten, wie Syrien und Ägypten. Entlang dieser Routen existierten gleichnamige Unterschlupfmöglichkeiten, die so genannten "Rattenhäuser". Die Rattenlinie wurde auch als Klosterroute oder Vatikanlinie bezeichnet, da sich unter der Bezeichnung "Rattenhäuser" nicht nur öffentliche Gasthäuser und Unterkünfte bei Privatleuten subsumieren, sondern eben auch Unterschlupfmöglichkeiten in Klöstern.Die geleistete Fluchthilfe entwickelte sich von einer zunächst improvisierten Hilfe Einzelner zu einem umfassenden, länderübergreifenden Fluchthilfegefüge. Die transnationalen Hilfestellungen zur Flucht waren weit gefächert und unterschiedlich motiviert. Argentinien zum Beispiel bemühte sich deutsche Fachkräfte für Militär und Technik anzuwerben und nutzte nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Staatspräsidenten JUAN PERÓN auch diesen illegalen Weg für sich aus, um Argentinien zum führenden Industrieland zu machen.Inhalt dieser Arbeit soll nicht nur die Skizzierung der Fluchthilfe sein, sondern auch eine Betrachtung moralisch-ethischer Aspekte. Es muss die Frage untersucht werden, ob das Verhalten der katholischen Kirche in dieser konkreten Situation angemessen war, d.h. ob sie gemäß ihres Auftrages als Institution Kirche agiert hat oder ob sie den ethischen Ansprüchen, die an sie gestellt werden, nicht gerecht werden konnte. Bereits die Forschungspositionen, die sich ein Urteil über das Verhalten der katholischen Kirche im Nationalsozialismus allgemein gebildet haben, divergieren sehr stark: Sie reichen von weitgehender Anpassung bis zu einem durchaus durchgehaltenen Widerstandscharakter der Kirche. Dementsprechend wird eine ethische Konklusion in diesem spezifischen Fall vermutlich auch ambivalent ausfallen und sowohl die Verhaltensweise des Vatikans scharf kritisieren als auch mögliche Gründe zu seiner Entschuldigung anführen.

Klappentext
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,5, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Kirche und die Zeit nach 45: Umgang mit der Nazivergangenheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Rattenlinie bezeichnet allgemein im Spionagejargon einen präparierten Weg, über welchen Flüchtlinge oder auch Agenten verdeckt in ein Land hinein oder aus einem Land herausgeschleust werden. Die Fluchtrouten der Nazis, die ebenso Rattenlinien oder auch Klosterrouten genannt wurden, verliefen vordergründig über Italien nach Nord- und Südamerika, v.a. nach Argentinien, aber auch in den Nahen Osten, wie Syrien und Ägypten. Entlang dieser Routen existierten gleichnamige Unterschlupfmöglichkeiten, die so genannten Rattenhäuser . Die Rattenlinie wurde auch als Klosterroute oder Vatikanlinie bezeichnet, da sich unter der Bezeichnung Rattenhäuser nicht nur öffentliche Gasthäuser und Unterkünfte bei Privatleuten subsumieren, sondern eben auch Unterschlupfmöglichkeiten in Klöstern. Die geleistete Fluchthilfe entwickelte sich von einer zunächst improvisierten Hilfe Einzelner zu einem umfassenden, länderübergreifenden Fluchthilfegefüge. Die transnationalen Hilfestellungen zur Flucht waren weit gefächert und unterschiedlich motiviert. Argentinien zum Beispiel bemühte sich deutsche Fachkräfte für Militär und Technik anzuwerben und nutzte nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Staatspräsidenten JUAN PERÓN auch diesen illegalen Weg für sich aus, um Argentinien zum führenden Industrieland zu machen. Inhalt dieser Arbeit soll nicht nur die Skizzierung der Fluchthilfe sein, sondern auch eine Betrachtung moralisch-ethischer Aspekte. Es muss die Frage untersucht werden, ob das Verhalten der katholischen Kirche in dieser konkreten Situation angemessen war, d.h. ob sie gemäß ihres Auftrages als Institution Kirche agiert hat oder ob sie den ethischen Ansprüchen, die an sie gestellt werden, nicht gerecht werden konnte. Bereits die Forschungspositionen, die sich ein Urteil über das Verhalten der katholischen Kirche im Nationalsozialismus allgemein gebildet haben, divergieren sehr stark: Sie reichen von weitgehender Anpassung bis zu einem durchaus durchgehaltenen Widerstandscharakter der Kirche. Dementsprechend wird eine ethische Konklusion in diesem spezifischen Fall vermutlich auch ambivalent ausfallen und sowohl die Verhaltensweise des Vatikans scharf kritisieren als auch mögliche Gründe zu seiner Entschuldigung anführen.


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