Die politische Frage der Albaner in Mazedonien

Die politische Frage der Albaner in Mazedonien

Format:
E-Book (pdf)
EAN:
9783638187138
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Vergleichende und internationale Politikwissenschaft
Autor:
Ilber Sela
Herausgeber:
Grin Publishing
Anzahl Seiten:
88
Erscheinungsdatum:
24.04.2003
ISBN:
978-3-638-18713-8

Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Region: Südosteuropa, Note: gut, Universität Wien (Human und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Im November 1991 erklärte Makedonien seine Unabhängigkeit. In der Präambel der Verfassung von 1974 definierte sich die Sozialistische Republik Makedonien als Staat der Makedonier und der dort lebenden türkischen und albanischen Bevölkerung, in der Verfassung von 1992 hingegen wurde Makedonien als Nationalstaat der Makedonier proklamiert. Die Albaner zogen nun nach, versuchten sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, indem sie eigene politischen Parteien formierten und wieder Unterricht in albanischer Sprache organisierten. Im Jahr 1990 gründeten die Albaner die Partei der demokratischen Prosperität (PPD) , die am 1991 erfolgreich die albanische Bevölkerung zum Boykott des makedonischen Unabhängigkeitsreferendums aufrief. Im Jahr 1992 wurde ein Referendum für politische Autonomie organisiert und 1994 die Republik von Ilirida verkündet, die allerdings in den folgenden Jahren im Hintergrund blieb. Obgleich die Regierung unter dem neuen Präsidenten Kiro Gligorov nach 1992 eine "Politik des nationalen Konsens" eingeleitet hatte, mit der unter anderem Einschränkungen der Minderheitenrechte zurückgenommen und eine bessere Repräsentation der Albaner im Staat angestrebt wurde, konnte der Konflikt nicht grundsätzlich entschärft werden. Auch die seit 1992 fortlaufende Beteiligung einer der beiden großen albanischen Parteien an der Regierung war hierzu nicht geeignet. Die albanisch- und slawisch-makedonischen Parteien führten keinen politischen Dialog, sondern entwickelten sich in erster Linie zu konkurrierenden Patronagenetzwerken, in denen politische Unterstützung gegen ökonomische Chancen getauscht wurden. Sowohl das albanisch- als auch das slawisch-makedonische Lager spalteten sich daraufhin in Gruppierungen, die entweder in die Regierung eingebunden waren oder der Opposition angehörten. Vereinbarte Kompromisse auf Regierungsebene wurden stets nur von einer Minderheit getragen. Die Mehrheit vertrat jedoch in zentralen Fragen völlig unvereinbare politische Zielsetzungen. Die von den Albanern geforderten Reformen bezüglich Verfassung, Staatssprache, Staatsbürgerschaft, kultureller Rechte und politischer Partizipationsmöglichkeiten wurden von der slawisch-makedonischen Mehrheit in nahezu allen Punkten abgelehnt...


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