Der Berliner Antisemitismusstreit

Der Berliner Antisemitismusstreit

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783633543113
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Judentum
Herausgeber:
Jüdischer Verlag
Anzahl Seiten:
544
Erscheinungsdatum:
12.04.2023
ISBN:
978-3-633-54311-3

Im Sommer 1965 erschien Der Berliner Antisemitismusstreit , eine Sammlung von Dokumenten, Reden, offenen Briefen aus den Jahren 1879/80 über die Frage nach der Zugehörigkeit der Juden zur deutschen Nation. Herausgeber war Walter Boehlich (1921-2006), der legendäre Lektor des Suhrkamp Verlags, der einen kritischen Blick auf Heinrich von Treitschke, den Wortführer der Agitation, warf und auf die eigene Gegenwart Mitte der sechziger Jahre. Zur Zeit der Auschwitz-Prozesse in Frankfurt und gegen die landläufigen Vorurteile dokumentierte Boehlich den Antisemitismus nicht als Einstellung der »dummen Kerle« (August Bebel). Dieses Buch zeigt vielmehr, dass die Anfeindungen gegen die Juden im späten 19. Jahrhundert längst zu einer Sache der gebildeten Leute geworden war der Universitätsgelehrten, Theologen und Intellektuellen. Ihre Sprache der Agitation mobilisierte die Vorurteile, Feindbilder, Verschwörungserklärungen und den Hass der Vielen. Der Berliner Antisemitismusstreit führt auch die Ressentiments vor Augen, das »Vokabular dieser Kultur« (Shulamit Volkov), das Demagogen bis heute für ihre judenfeindlichen Zerrbilder verwenden, wie der Herausgeber der Neuausgabe eindrucksvoll zeigt.

»Was das Buch gerade in der aktuellen Situation so lesenswert macht, ist die Veranschaulichung der historischen Wurzeln des modernen Antisemitismus. Als Einspruch gegen eine sehr vereinfachte Erinnerungskultur macht es auf die Tradition eines Antisemitismus der Gebildeten aufmerksam. Das Aufdecken intellektueller Begründungen des Judenhasses und das selbstkritische Verknüpfen von unterschiedlichen Zeiten und historischen Konstellationen, die deren Bedeutung für die Gegenwart erkennbar werden lassen, ist ein großes Verdienst dieser Textsammlung. [Möge] dieses Buch eine weite Verbreitung finden.«

Autorentext
Nicolas Berg, geboren 1967, arbeitet seit 2001 am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur- Simon Dubnow in Leipzig. 2003 erschien sein vielbeachtetes Buch Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung .


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