Vorliebe

Vorliebe

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783630872940
Untertitel:
Roman
Genre:
Erzählende Literatur & Romane
Autor:
Ulrike Draesner
Herausgeber:
Luchterhand
Auflage:
Originalausgabe
Anzahl Seiten:
256
Erscheinungsdatum:
22.01.2010
ISBN:
978-3-630-87294-0

Die Liebe ist eine Wissenschaft für sich

Ein Wiedersehen, das einschlägt wie ein Blitz: plötzlich steht die Astrophysikerin Harriet ihrer großen Liebe von einst gegenüber. Und allmählich, aber unaufhaltsam, gerät ihr bisheriges Leben aus seiner geordneten Umlaufbahn. Harriet, halbindisch, mathematikbegeistert, macht in ihrem Beruf aus wissenschaftlichen Daten schöne kosmische Bilder, ein wenig Lüge darf dabei schon sein. Auch zuhause scheint alles gut eingerichtet mit Partner Ash und Ben, dessen Sohn aus einer früheren Beziehung. Doch dann fährt Ash mit dem Auto ausgerechnet die Frau von Harriets Jugendliebe an, und Peter, der Mann, den sie längst vergessen zu haben glaubte, tritt von neuem in ihr Leben. Ein vermeintlich harmloses Liebesgetändel beginnt: Man ist ja offen, Heimlichkeiten und Eifersucht sind antiquiert, man verhält sich den Klischees der Gefühlswelt gegenüber abgeklärt. Doch Ulrike Draesner schickt die Heldinnen und Helden ihres neuen Romans auf wunderbar verspielte Weise in ein irrlichterndes Labyrinth aus romantischen Verwicklungen, das eine der Figuren nicht lebend verlassen wird.

Ohne Pathos, sondern mit spielerischer Leichtigkeit zeigt Draesner den Status quo einer individualisierten Gesellschaft.

Autorentext
Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, wurde für ihre Romane, Essays und Gedichte vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds (2021) für ihr Gesamtwerk, das multimediale Arbeiten und Übersetzungen einschließt. Die Jahre 2015 bis 2017 verbrachte Draesner in England. Nach verschiedenen internationalen Gastdozenturen und Poetikvorlesungen ist sie seit April 2018 Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Draesner lebt mit ihrer Tochter in Berlin.

Klappentext
Die Liebe ist eine Wissenschaft für sich

Ein Wiedersehen, das einschlägt wie ein Blitz: plötzlich steht die Astrophysikerin Harriet ihrer großen Liebe von einst gegenüber. Und allmählich, aber unaufhaltsam, gerät ihr bisheriges Leben aus seiner geordneten Umlaufbahn.

Harriet, halbindisch, mathematikbegeistert, macht in ihrem Beruf aus wissenschaftlichen Daten schöne kosmische Bilder, ein wenig Lüge darf dabei schon sein. Auch zuhause scheint alles gut eingerichtet mit Partner Ash und Ben, dessen Sohn aus einer früheren Beziehung. Doch dann fährt Ash mit dem Auto ausgerechnet die Frau von Harriets Jugendliebe an, und Peter, der Mann, den sie längst vergessen zu haben glaubte, tritt von neuem in ihr Leben. Ein vermeintlich harmloses Liebesgetändel beginnt: Man ist ja offen, Heimlichkeiten und Eifersucht sind antiquiert, man verhält sich den Klischees der Gefühlswelt gegenüber abgeklärt. Doch Ulrike Draesner schickt die Heldinnen und Helden ihres neuen Romans auf wunderbar verspielte Weise in ein irrlichterndes Labyrinth aus romantischen Verwicklungen, das eine der Figuren nicht lebend verlassen wird.



Zusammenfassung
Die Liebe ist eine Wissenschaft für sich

Ein Wiedersehen, das einschlägt wie ein Blitz: plötzlich steht die Astrophysikerin Harriet ihrer großen Liebe von einst gegenüber. Und allmählich, aber unaufhaltsam, gerät ihr bisheriges Leben aus seiner geordneten Umlaufbahn. Harriet, halbindisch, mathematikbegeistert, macht in ihrem Beruf aus wissenschaftlichen Daten schöne kosmische Bilder, ein wenig Lüge darf dabei schon sein. Auch zuhause scheint alles gut eingerichtet mit Partner Ash und Ben, dessen Sohn aus einer früheren Beziehung. Doch dann fährt Ash mit dem Auto ausgerechnet die Frau von Harriets Jugendliebe an, und Peter, der Mann, den sie längst vergessen zu haben glaubte, tritt von neuem in ihr Leben. Ein vermeintlich harmloses Liebesgetändel beginnt: Man ist ja offen, Heimlichkeiten und Eifersucht sind antiquiert, man verhält sich den Klischees der Gefühlswelt gegenüber abgeklärt. Doch Ulrike Draesner schickt die Heldinnen und Helden ihres neuen Romans auf wunderbar verspielte Weise in ein irrlichterndes Labyrinth aus romantischen Verwicklungen, das eine der Figuren nicht lebend verlassen wird.

Leseprobe
Wei die Lichtmischung aller Farben auf einer Wand, wei der Sturz in den Schnee auf der Nordseite des Kailash, eine Frhlingswiese weigesprenkelt, das Weieines menschlichen Auges, der hineingemalte verborgene Glanz, das Weider Albedo, der Erde Widerschein im All. Weidie Sekunden in der Parabel, Flug um Flug, Sturz um Sturz, das Weider Rotation, als noch einmal etwas aus ihrem Schl dringt, obwohl ihr Gehirn sich bereits aurhalb der Knochen befindet - von Neuem wlbt es sich aus, presst durch kleinste Ritzen nach unten und aun, Beschleunigung auf hchster Stufe, wei die Erinnerung an Peter, der Widerstrahl eines Horizonts, ein Lachen inmitten des Strudels jetzt, noch tieferes, sattes, saugendes Wei
Sieben Minuten. Sie lsten die Halterungen. An ihren Mitbewerbern hatte Harriet gesehen, wie grn ein Mensch werden kann.
Der Arzt sagte: "Machen Sie zuhause eine Flasche Sekt auf."
Von Sekt wurde ihr bel, aber noch im Gang steckte sie sich eine Zigarette an. Ausgefeilte Tests, international besetzte Kommissionen. Wollte sie wirklich ins All, von dem gerade sie wissen musste, dass es nichts war als - Nichts?
Sie bte Se fr die Auswahlverfahren. "Habe meine Mer als Triebwerke verwendet." Schlecht. Aurdem stimmte es nicht.
"Ins All, um der Menschheit zu dienen." Klischiert, ntzlich.
"Weil ich mich fr geeignet halte." Auf den ersten Blick schlechter als auf den zweiten.
"Weil ich immer schon neugierig war." "Weil ich den Kopf dafr habe." "Weil ich das Ding fliegen kann."
Und dann, frs Ende, eine erraschung. Tausend Mal im Geist durchgespielt, mit einem Psychologenteam beraten. Das sagte: "Rcken Sie mit der Wahrheit heraus!"
Der Wahrheit?
Die Psychologen, ein Phen, lelten und zeigten das Schema-Bild einer Sojusrakete, die vordere Verkleidung fehlte, man sah Computer und Messinstrumente, die von Maschinen und Kabeln dargebotenen Sitze. Sich anschlien, einstpseln, berlassen. Chips wrden sie fliegen, Chips am Gehirn sitzen. Blutwerte, Hormone, neueste Fragestellungen, der Mensch als Versuchshhen im All. Untergehen mit dem Labor, falls es explodierte oder verglhte. Die Kapseln eng, wie Hundekge klein.
Umso besser waren Harriets Messwerte. Auch nach der Rotation. Ihr wurde nicht schlecht. Mit dem Rauchen wrde sie aufhren mssen. Im rigen suchte man durchaus ere Kandidaten. Ovulation, IQ, Ruhepuls. Das jahrelange Rudern in Norwegen - jetzt ntzte es. Jetzt fgte alles sich zusammen. Wie grotesk.
"Sie fliegen ja schon."
Das feste Ende des Beschleunigers steckte auf einem mtigen, sich in der Mitte des Raums aus dem Boden schiebenden Zapfen. Der Rest glich einem langen Lffel, in dessen Schpfkelle der Proband kriechen musste. Da lag man wie in einem krpergeformten Sarg, tarngrau, kotzsicherer Anzug inklusive.
Man wurde angeschnallt, alle verlien den Raum, die Klappe fuhr zu.
Wer Platzangst hatte, starb sofort. Der Rest wurde von einer Kamera gefilmt. Der Arzt sagte: "Kosmos! Jahrzehntelang wollte da niemand hin. Jetzt jeder. Wie die Lemminge, die Lemminge." "Das ist Walt Disney", sagte Harriet.
Bei Walt Disney sahen Lemminge aus wie eine Kreuzung aus Meerschweinchen, Hase und Maus und strzten sich in den Tod.
Spttisch zog der Mann vom European Astronaut Center die Augenbrauen hoch. Er glich einem Piraten aus einem alten Entdeckerbuch. Hatte bestimmt schon viele Astronautenkandidaten scheitern sehen.
Erst in den letzten Sekunden, die Klappe schloss sich bereits, war es der Kamera gelungen, die Angst in Harriets Augen einzufangen.
Sie hatte keine Angst gehabt. Der Krper hatte die Angst, sie fhlte nichts. In drei Stunden fuhr sie zurck ins Institut fr Extraterrestrische Physik. Fhllosigkeit hatte sie trainiert.
Nach dem Experiment zeigte man ihr den Film. Von aun glic…


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