Arminius und der Untergang des Varus

Arminius und der Untergang des Varus

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783608945102
Untertitel:
Warum die Germanen keine Römer wurden
Genre:
Altertum
Autor:
Boris Dreyer
Herausgeber:
Klett-Cotta Literatur
Auflage:
1. Aufl. 2009
Anzahl Seiten:
317
Erscheinungsdatum:
05.03.2009
ISBN:
978-3-608-94510-2

Der Untergang des Varus ist ein deutscher Mythos. Im Teutoburger Wald, wie allgemein angenommen, fand die Schlacht gar nicht statt. Boris Dreyer bietet eine scharfsinnige und überraschende Neuinterpretation der archäologischen Funde und lässt die Menschen und Ereignisse jener Tage lebendig werden. Sein Buch zeichnet ein vollkommen neues Bild der römischen Germanienpolitik und gibt klare Antworten auf zahlreiche Fragen, die bis heute vielen Historikern rätselhaft blieben.

Der Untergang des Varus ist ein deutscher Mythos. Wo genau fanden die Ereignisse statt, und was waren die taktischen Fehler des Varus? Boris Dreyer lässt die Menschen und Ereignisse jener Tage lebendig werden.

Mit der Niederlage des Varus im Jahre 9 n. Chr. ist ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung bezeichnet. Langfristig bedeutete der Sieg des Arminius über die Legionen Roms, dass das Gebiet zwischen Rhein und Elbe sich dem Zugriff des römischen Kaiserreichs entzog. Aber nicht nur das: Die Folge der Schlacht war eine radikale Umorientierung der imperialen Politik Roms, Britannien geriet in den Blick des römischen Adlers ...

Mit detektivischem Spürsinn rekonstruiert Boris Dreyer die wahren Begebenheiten der Schlacht und erzählt sie plastisch nach. Sein Buch zeichnet ein vollkommen neues Bild der römischen Germanienpolitik und gibt klare Antworten auf zahlreiche Fragen, die bis heute vielen Historikern rätselhaft blieben: Warum scheiterte der Prozess der Romanisierung zu einem Zeitpunkt, an dem niemand mehr damit gerechnet hatte, am wenigsten die Römer selbst? Und vor allem: Welche Bedeutung hatte die Partisanenstrategie des Arminius für den weiteren Verlauf der Geschichte?

Vorwort
Die Gesamtdarstellung der römischen Germanienpolitik

Autorentext
Prof. Dr. Boris Dreyer, geboren 1967, lehrt und forscht an den Universitäten Göttingen, Frankfurt / Main und am Kings College in London griechische und römische Geschichte, insbesondere zum Klassischen und Spätklassischen Athen, zum Hellenismus, zur römischen Republik und römischen Kaiserzeit.

Klappentext
Mit der Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. ist ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung bezeichnet. Langfristig bedeutete der Sieg des Arminius über die Legionen Roms, dass das Gebiet zwischen Rhein und Elbe sich dem Zugriff des römischen Kaiserreichs entzog. Aber nicht nur das: Die Folge der Schlacht war eine radikale Umorientierung der imperialen Politik Roms, Britannien geriet in den Blick des römischen Adlers ... Mit dem detektivischen Spürsinn des Archäologen rekonstruiert Boris Dreyer die wahren Begebenheiten der Schlacht und erzählt sie plastisch nach. Sein Buch zeichnet ein vollkommen neues Bild der römischen Germanienpolitik und gibt klare Antworten auf zahlreiche Fragen, die bis heute vielen Historikern rätselhaft blieben: Warum scheiterte der Prozess der Romanisierung zu einem Zeitpunkt, an dem niemand mehr damit gerechnet hatte, am wenigsten die Römer selbst? Und vor allem: Welche Bedeutung hatte die Partisanenstrategie des Arminius für den weiteren Verlauf der Geschichte?

Leseprobe

V Varus und der Aufstand der Germanen im Jahr 9 n.Chr.
Varus und sein »Berater« Arminius
Varus fühlte sich im Sommerlager im Jahr 9 n.Chr. im westlichen Vorfeld der Weser bei den Cheruskern, besonders bei seinen germanischen Beratern und »Freunden« aus dem Cheruskerstamm, Arminius und Segimer, gut aufgenommen. Sie vermittelten ihm in jeder Hinsicht den Eindruck, dass sie und ihre Stammesgenossen, überhaupt alle Germanen sich mit dem neuen, verschärften Provinzialisierungskurs zufriedengeben würden. Bereitwillig stellte daher der Statthalter Einheiten zur Verfügung, wenn er darum gebeten wurde, sei es als Bewachung von Objekten oder als Sicherung von Verpflegungstransporten. Sie waren in Freundesland - dachte er - und allen, die sich bereitwillig unterordneten, sollte großzügig Hilfe gewährt werden. Darum machte ihm die Zersplitterung seiner Armee keine Sorgen.
Alle diese Bitten der Germanen um Hilfe und Unterstützung gehörten aber bereits zu einem detaillierten Plan, der den Aufstand einer Koalition nordwestgermanischer Stämme gegen die römische Herrschaft einleiten sollte. 1 Dieser Aufstand war organisiert auf der Basis der germanischen Hilfstruppeneinheiten, die die Stämme den römischen Herren als Unterpfand der Treue und ortskundige Hilfe zu stellen hatten. Häufig stammten die Germanen aus einem Stamm unter einheimischer Führung. 2 Diese Einheiten waren militärisch diszipliniert und geschult. Getragen war aber der Aufstand durch »Beschlüsse« der wehrfähigen Männer der jeweiligen Stämme, durch eine einmütige Erhebung des Volkes, aufgewiegelt durch die Mehrheit der germanischen Adligen, der sich die prorömisch gesinnten Germanen fügen mussten. 3 Es handelte sich demnach um einen »Volksaufstand« nordwestgermanischer Stämme in der Region, in der die neuen römischen Provinzen geplant und im Aufbau begriffen waren.
Der »Verräter« Segestes
Den Anführern der Verschwörer in der Umgebung des Varus aus dem privilegierten Cheruskerstamm gelang es, das Vertrauen des Statthalters zu erhal ten. Varus war nur zu bereit, diesen Cheruskerfürsten zu glauben, bestätigten sie den Statthalter doch in seinen Maßnahmen, für die er von allerhöchster Stelle in Rom beauftragt war. Unbequeme Mahner hatten daher keine guten Chancen. Am weitesten ging der cheruskische Adlige Segestes, der bis zuletzt, als er mit seinem Anhang und Mitgliedern in großer Bedrängnis zu den Römern im Jahr 15 n.Chr. überlief, eindeutig prorömisch gesinnt blieb - im Gegensatz zu vielen seiner Standesgenossen und auch zu seinem eigenen Sohn Segimundus, der hoch angesehen als Priester des Loyalitätskults für Augustus bei der Erhebung im Jahr 9 n.Chr. zu den Aufständischen überlief und seine Priesterbinden demonstrativ zerriss. Die persönliche Dramatik wurde dadurch erhöht, dass Segestes ein Intimfeind des Arminius war. Beide Familien waren durch die Herausforderungen, die die römische Eroberung und vor allem die Verlockungen der römischen Kultur darstellten, tief gespalten: Der Bruder des Arminius, Flavus, kämpfte nach wie vor auf römischer Seite, während Arminius fahnenflüchtig und Anführer des Aufstandes gegen die römische Herrschaft wurde. Segimundus fand wie der Vater und Onkel gnädige Aufnahme im Römischen Reich, obwohl er auf der Seite der Aufständischen stand. Seine Schwester Thusnelda hatte sich nicht nur von ihrem Vater losgesagt, sondern darüber hinaus Arminius geheiratet. Der Schwiegervater Segestes behauptete, dass Arminius sie geraubt habe. Wenn das tatsächlich der Fall war, dann war nur Segestes gegen die Heirat: Seine Tochter Thusnelda war zum Zeitpunkt, als Segestes überlief, von Arminius mit einem Sohn schwanger und gegen ihren Willen im Gefolge des Vaters. 4
Je enger und komplexer die persönlichen Verknüpfungen und je detaillierter der Plan war, desto mehr Leute wurden notgedrungen Mitwisser, selbst wenn Arminius versuchte, den Kreis der Verschwörer möglichst klein zu halten. Trotzdem erfuhr Segestes davon und zögerte nicht, ihn zusammen mit seinen Landsleuten zu verraten.
Wem sollte Varus nun glauben? Seinen vertrauten Freunden, mit denen er täglich speiste und die ihm versicherten, die Germanen seien willig, sich zu unterwerfen, oder dem, der behauptete, dass die Arbeit der letzten zweieinhalb Jahre vergebens gewesen war, sogar den eigenen Zielen widrig, weil es nun einen organisierten Widerstand gab? Ausgerechnet seine »Freunde und Ratgeber« unter den Germanen sollten Anführer eines Aufstandes sein? Nein, das durfte nicht sein, und deshalb war es auch nicht der Fall: Varus wies die Anschuldigungen zurück, ja, er tadelte sogar den Mahner als eifersüchtigen Intriganten.
Eine zweite Gelegenheit, diese Entscheidung zu revidieren, gab es nicht…


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