Wenn die Liebe Schwindet

Wenn die Liebe Schwindet

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783608944099
Untertitel:
Möglichkeiten und Grenzen der Paartherapie
Genre:
Angewandte Psychologie
Autor:
Jürg Willi, Bernhard Limacher
Herausgeber:
Klett-Cotta Fachbuch
Auflage:
2. Aufl. 2006
Anzahl Seiten:
244
Erscheinungsdatum:
2005
ISBN:
978-3-608-94409-9

International bekannte Psychotherapeuten stellen ihr Verständnis von Liebessehnsucht und Liebesleid dar und erörtern die Frage, wie in der Therapie mit diesem Thema umgegangen werden kann.

»... Gerade aufgrund der Kontroversen der einzelnen Positionen wird die vorliegende Veröffentlichung zu einem wertvollen und anregenden Hilfsmittel, sich seinen eigenen Standpunkt zu erarbeiten, zu dessen Vertiefung die größeren Arbeiten der Referenten sehr geeignet sind. ...«
Wolfgang Traumüller (www.systemagazin.de, August 2007)


Neuere Befragungen zeigen es: Liebe ist heute der wichtigste Faktor für den Zusammenhalt von Paaren. International bekannte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten behandeln daher in diesem Buch Themen wie Liebessehnsucht und Umgang mit Liebesleid, Veränderungen in der Gestaltung von Liebesbeziehungen in den letzten Jahrzehnten, Unterschiede zwischen den Leitbildern von Partnerbeziehungen und Liebesbeziehungen oder Selbstakzeptanz als Voraussetzung von Partnerliebe.

Aufgezeigt wird zudem, wie in der Sexualtherapie das Thema »Liebe« von der bloßen Wiederherstellung sexueller Funktionsfähigkeit wegführt und wie die Entwicklung von Leidenschaft und Erotik in Paarbeziehungen in den Vordergrund gerückt wird. Kontrovers behandelt wird die Frage, ob Liebe direkt zum Thema einer Paartherapie gemacht werden kann und soll. Das Buch will Psychotherapeuten und auch Interessierten ermöglichen, ihr Verständnis von Liebe allgemein und im Hinblick auf die therapeutische Praxis zu vertiefen.

Vorwort
Läßt sich die Liebe therapieren?

Autorentext
Bernhard Limacher, lic. phil., Fachpsychologe für Psychotherapie FSP, arbeitet in eigener Praxis und ist Dozent des Instituts für Ökologisch-systemische Therapie in Zürich.

Klappentext
International bekannte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten behandeln in diesem Buch Themen wie Liebessehnsucht und Umgang mit Liebesleid, Veränderungen in der Gestaltung von Liebesbeziehungen in den letzten Jahrzehnten, Unterschiede zwischen den Leitbildern von Partnerbeziehungen und Liebesbeziehungen oder Selbstakzeptanz als Voraussetzung von Partnerliebe. Aufgezeigt wird zudem, wie in der Sexualtherapie das Thema Liebe von der bloßen Wiederherstellung sexueller Funktionsfähigkeit wegführt und wie die Entwicklung von Leidenschaft und Erotik in Paarbeziehungen in den Vordergrund gerückt wird. Kontrovers behandelt wird die Frage, ob Liebe direkt zum Thema einer Paartherapie gemacht werden kann und soll. Das Buch will Psychotherapeuten und auch Interessierten ermöglichen, ihr Verständnis von Liebe allgemein und im Hinblick auf die therapeutische Praxis zu vertiefen. Mit Beiträgen von Guy Bodenmann, Ulrich Clement, Gisela Ana Cöppicus Lichtsteiner, Alice Holzhey-Kunz, Bernhard Limacher, Arnold Retzer, Astrid Riehl-Emde, Monika Schäppi, Gunter Schmidt, David Schnarch, Jürg Willi Von Jürg Willi bei Klett-Cotta erschienen: - Psychologie der Liebe. Persönliche Entwicklung durch Partnerbeziehungen

Leseprobe

Jürg Willi: Einleitung
In diesem Buch sind die überarbeiteten Vorträge des Psychotherapiekongresses Paartherapie - im Fokus die Liebe zusammengestellt, den das Institut für Ökologischsystemische Therapie vom 23.-25. September 2004 an der Universität Zürich durchgeführt hat. Es war für alle Mitwirkenden eine außergewöhnlich anregende Veranstaltung, weshalb wir uns entschlossen, die Hauptbeiträge in diesem Buch einem breiteren Leserkreis zugänglich zu machen. Schon im zeitlichen Vorfeld des Kongresses kam es zu lebhaften Auseinandersetzungen, über die ich in dieser Einleitung kurz berichten möchte.
Zum Thema Paartherapie - im Fokus die Liebe waren wir durch den fast gleich lautenden Titel von Astrid Riehl-Emdes Buch Liebe im Fokus der Paartherapie (Klett-Cotta, 2003) angeregt worden, das während der Planungsphase des Kongresses erschien. Astrid Riehl-Emde hatte in der Zeit, als sie noch Dozentin unseres Ausbildungsteams in Zürich war, eine Studie zum Thema Was hält Paare zusammen? ausgearbeitet, ursprünglich in der Absicht, die Thesen meines gleich lautenden, 1991 erschienenen Buches zu überprüfen. Sie untersuchte eine repräsentative Stichprobe von Paaren mit einem von ihr ausgearbeiteten Fragebogen mit 18 Items. Viele Befragte wiesen darauf hin, dass nach dem Wichtigsten, was Paare zusammenhält, nicht gefragt worden sei, nämlich nach der »Liebe«.
Es zeigte sich in der Folge, dass »Liebe« neben »Identifikation mit der Partnerbeziehung « von den Befragten als wichtigster Faktor für den Zusammenhalt ihrer Beziehung bezeichnet wurde. Dieses Ergebnis mag für Laien selbstverständlich und banal erscheinen. Umso erstaunlicher ist es, dass »Liebe« bis vor wenigen Jahren kein Stichwort der Paartherapie war und in der Fachliteratur bisher kaum behandelt wurde. Aus der Überzeugung heraus, dass offensichtlich ein zentraler Gesichtspunkt in der Paartherapie vernachlässigt wird, entschlossen wir uns, erstmalig die Liebe ins Zentrum eines wissenschaftlichen Kongresses über Paartherapie zu stellen. Doch das erwies sich als schwieriger als erwartet.
Zunächst hatten wir die Absicht, mit einem breiten Spektrum internationaler Referenten das Thema Liebe und Paartherapie abzudecken. Angefragt wurden Referenten zu Fragen der Biochemie, Soziologie, Ethnologie und Ethologie von Partnerwahl und Liebesbeziehungen sowie zu »Stalking«, einem bei uns noch wenig bekannten psychopathologischen Begriff. Wir hatten dann aber den Eindruck, dass Beiträge aus diesen Disziplinen vom eigentlichen Kongressthema zu weit entfernt lägen. Als »Headhunter« begab ich mich daraufhin im Oktober 2003 nach Long Beach, Kalifornien, zur AAMFT-Conference, dem Jahrestreffen der American Association for Marital and Family Therapy, der weltweit größten Gesellschaft für Paar- und Familientherapie. Aber mit Ausnahme von David Schnarch gelang es mir nicht, Referentinnen oder Referenten ausfindig zu machen, die etwas Interessantes zu unserem Kongressthema hätten beitragen können.
Doch dann stellten wir auf einmal fest, dass die interessantesten Wissenschaftler nicht in Übersee zu suchen waren, sondern im deutschen Sprachraum selbst. Fast wie Pilze aus dem Boden schießen, so erschien in den letzten Jahren hintereinander eine Vielzahl von Fachbüchern über Liebe und Paartherapie/Sexualtherapie, und zwar Bücher, die sich voneinander deutlich unterschieden und eine Vielfalt neuer Gesichtspunkte in origineller Weise bearbeiteten.
2002 publizierte ich das Buch Psychologie der Liebe, in welchem ich mich vor allem mit der persönlichen Entwicklung durch die Herausforderung der Liebe befasste und dabei die partnerschaftliche Kritik als wichtigen Trigger dieser Entwicklungen beschrieb. Ebenfalls 2002 publizierte Arnold Retzer in der Zeitschrift Familiendynamik eine zweiteilige Arbeit über »Das Paar. Eine systemische Beschreibung intimer Komplexität«, ein Thema, das er in seinem 2004 erschienenen Buch Systemische Paartherapie (Klett-Cotta) noch weiter ausgeführt hat. Völlig anders als unsere eher koevolutive Sicht von Liebesbeziehungen, geht er vom Paar als Kommunikationssystem aus und beschreibt die Kommunikationscodes der Liebe. Der Kommunikationscode der Liebe stellen die kulturellen Vorschriften darüber bereit, was man sich unter »Liebe« vorzustellen hat, wie man Gefühle ausdrücken, anderen unterstellen und auch leugnen kann. Die Beziehungsgeschichte wird von den Paaren in Form von Liebesmythen erzählt, um der gegenwärtigen Beziehung Sinn und Bestand zu verleihen. Liebesmythen haben eine exklusive Funktion, indem sie die Familie und die Moral ausgrenzen und die entzauberte Welt wieder verzaubern. Retzer führt eine interessante Unterscheidung zwischen Liebesbeziehung und Partnerschaft an, welche für ihn unterschiedlichen Logiken folgen: Zu…


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback