Fremd in ihrem Land

Fremd in ihrem Land

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783593507668
Untertitel:
Eine Reise ins Herz der amerikanischen Rechten
Genre:
Allgemeine Medien- & Kommunikationsbücher
Autor:
Arlie Russell Hochschild
Herausgeber:
Campus Verlag GmbH
Anzahl Seiten:
429
Erscheinungsdatum:
02.09.2017
ISBN:
978-3-593-50766-8

In vielen westlichen Ländern sind rechte, nationalistische Bewegungen auf dem Vormarsch. Wie ist es dazu gekommen? Arlie Russell Hochschild reiste ins Herz der amerikanischen Rechten, nach Louisiana, und suchte fünf Jahre lang das Gespräch mit ihren Landsleuten. Sie traf auf frustrierte Menschen, deren "Amerikanischer Traum" geplatzt ist; Menschen, die sich abgehängt fühlen, den Staat hassen und sich der rechtspopulistischen Tea-Party-Bewegung angeschlossen haben. Hochschild zeigt eine beunruhigende Entwicklung auf, die auch in Europa längst begonnen hat. Hochschilds Reportage ist nicht nur eine erhellende Deutung einer gespaltenen Gesellschaft, sondern auch ein bewegendes Stück Literatur.

"Jeder, der das moderne Amerika verstehen möchte, sollte dieses faszinierende Buch lesen." Robert Reich
"Ein kluges, respektvolles und fesselndes Buch." New York Times Book Review
"Eine anrührende, warmherzige und souverän geschriebene, ungemein gut lesbare teilnehmende Beobachtung. ... Wer ihr Buch liest, versteht die Wähler Trumps, weil sie auf Augenhöhe mit ihnen und nicht über sie spricht." FAZ

»[Hochschild] gelingt die Skizzierung einer emotionalen Landkarte in einer gespaltenen Gesellschaft und ein erster Schritt, die Mauern, die den politischen Diskurs in den USA bestimmen, zu überwinden.«, Buchreport, 28.09.2017 »Es ist eine toxische Mischung, die uns Hochschild nahebringt. Wo die Möglichkeit des ökologischen Untergangs auf den Zorn derer trifft, die sich selbst im Untergang wähnen. Und die auf den Bedeutungsverlust und das Schwinden des weißen Seins mit einer Wahl reagieren, die die Welt und alle anderen mit in ihren Abgrund reißen könnte.« Eva Berger, die tageszeitung, 14.10.2017 »Was das Buch auszeichnet, ist der Ton: neugierig, beobachtend, unmittelbar und mitfühlend, aber niemals herablassend. Vor allem kommt das Buch ganz ohne strenge Belehrungen aus. Auch das macht es so lesenswert, besonders in Deutschland.« Katja Ridderbusch, Deutschlandfunk Andruck, 11.09.2017 »Wie versteht man Trump-Fans, die Arme verhungern lassen würden und Umweltschutz nervig finden, obwohl im Garten das Giftgas blubbert? Eine Übrung in Empathie.«, DIE ZEIT, 05.10.2017 »Ein ungewöhnlich mutiges und aufrichtiges Buch.« Reiner Oschmann, Neues Deutschland, 10.10.2017 »Erhellend auch für Europäer ist Hochschilds Einsicht, dass die Zugehörigkeit zu politischen Bewegungen, anders als Linke oft meinen, weniger von ökonomischen Interessen als von Gefühlen und Geschichten abhängt.« Michael Bittner, Sächsische Zeitung, 09.12.2017 »Es ist ein faszinierendes, ein erschreckendes, ein aufklärendes Buch. Die Autorin verurteilt nicht, sie will verstehen und begreifen um reagieren zu können.« Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung - Prantls Blick, 13.05.2018 »Die Leute folgten einer, wie Hochschild es nennt, Tiefengeschichte. Sie liefert die Muster für ihre Deutung der Informationen und Ereignisse. Nicht Interessen und Argumente begründeten ihre Urteilsfindung, sondern ein Wahrheitsgefühl.« Nils Minkmar, Der Spiegel, 23.09.2017 »Als Trump gewählt wurde, packten sich viele an den Kopf: Wer sind die Leute, die diesen Verrückten an die Macht brachten? Die Soziologin Arlie Russell Hochschild hat bei ihnen im brutal armen Louisisiana gelebt, zugehört, beobachtet. Klug.« Susanne Kippenberger, Der Tagesspiegel, 01.10.2017 »Mit ihrem Buch gelingt Arlie Hochschild ein verständnisvolles und zugleich kritisches Psychogramm einer Welt im permanenten Widerspruch, und wer es liest, wird die Wähler Trumps ein wenig besser verstehen, unter anderem auch, weil sie auf Augenhöhe mit ihnen und nicht nur über sie spricht.« Daniel Windheuser, der Freitag, 07.09.2017 »Es sind diese paradoxen Geschichten, die Widersprüche, die Hochschild aufspürt. Sie begegnet ihren Gesprächspartnern auf Augenhöhe, redet mit ihnen, nicht über sie. Sie will verstehen, nicht bewerten. Sie will begreifen und nicht belehren.« Gabi Biesinger, NDR Info, 20.09.2017 »Hochschild setzt darauf, dass es immer die Möglichkeit gibt, die Filterblasen der politischen Lager zu überwinden, eine neue Form der Kommunikation über die Gräben hinweg zu beginnen und alte Feindschaften in neue Freundschaften zu verwandeln.« Helmut König, Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2017 »Ein sehr gutes Buch (...), das beim Verständnis des Populismus hilft.« Anthony Giddens, Handelsblatt, 19.10.2018 »Ein unglaublich spannendes Buch.« Georg Schramm, SWR2, 02.06.2018 »Eine Reportage, die zeigt: Mit Trump-Wählern beim Hechte-Angeln zu diskutieren überwindet nicht die gesellschaftliche Spannung. Aber es hilft, sie zu verstehen.«, Deutschlandfunk Kultur, 01.11.2017 »Arlie Russell Hochschild hört hin, wenn die Abgehängten der USA schimpfen und klagen. [] Sie ist von Empathie geleitet, sie will verstehen, abwägen, begreifen, was schiefgelaufen ist.« Rüdiger Schaper, Der Tagesspiegel, 07.09.2017 »Ein Buch, das sich [] leicht liest und spannend ist wie ein Krimi.« Susanne Mayer, DIE ZEIT, 21.09.2017 »Dieses Buch ist eine ruhige und empfindsame Reise in eine für Linke oft fremde Welt, es sollte möglichst viel gelesen werden.« Steffen Twardowski, Clara - Das Magazin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, 20.12.2017

Autorentext
Arlie Russell Hochschild ist eine der bedeutendsten Soziologinnen der Gegenwart und emeritierte Professorin an der University of California, Berkeley. »Strangers in Their Own Land« stand auf der Shortlist für den National Book Award 2016.

Leseprobe
Vorwort Als ich vor fünf Jahren mit dieser Forschungsarbeit begann, war ich besorgt über die zunehmend feindselige Spaltung unseres Landes in zwei politische Lager. Viele Linke hatten den Eindruck, die Republikanische Partei und Fox News seien fest entschlossen, einen Großteil des Staatsapparates auf Bundesebene abzuschaffen, die Sozialleistungen für Arme zu kürzen und Macht und Reichtum des ohnehin schon mächtigen und reichen obersten Prozents der Bevölkerung zu steigern. Unter den Rechten hielten viele diesen Staat für das Vehikel einer Macht anhäufenden Elite, die Scheingründe erfand, um ihre Kontrolle auszuweiten und als Gegenleistung für loyale demokratische Wählerstimmen Geld zu verteilen. Seit dieser Zeit hat sich der Bruch zwischen beiden Parteien vertieft, und Donald Trump ist auf die Bildfläche gestürmt und lässt den Puls des politischen Lebens in den Vereinigten Staaten höher schlagen. Vom liberalen linken Lager hatte ich eine gewisse Vorstellung, doch was passierte auf der Rechten? Die meisten, die sich diese Frage stellen, nähern sich ihr aus einem politischen Blickwinkel. Und obwohl auch ich meine Ansichten habe, interessiere ich mich als Soziologin brennend dafür, wie Anhänger der Rechten das Leben empfinden - also für die Gefühle, die der Politik zugrunde liegen. Um diese Emotionen zu verstehen, musste ich mich in die Menschen hineinversetzen. Bei diesem Bemühen stieß ich auf ihre "Tiefengeschichte", eine Erzählung, die der gefühlten Wirklichkeit entspricht. Die Politik als Forschungsgegenstand war für mich etwas völlig Neues, das galt jedoch nicht für meine Herangehensweise. In meinem Buch Der 48-Stunden-Tag hatte ich mich auf die ewige Frage konzentriert, wie Eltern sich Zeit für Zuwendung und häusliches Leben verschaffen, wenn beide außer Haus arbeiten. Ich hatte in den Küchen berufstätiger Eltern auf dem Fußboden gesessen und beobachtet, nach welchem Elternteil ein Kind rief, wer ans Telefon ging und wie viel Dankbarkeit einer für den anderen empfand. Auf der Suche nach familienfreundlichen Arbeitsstellen hatte ich auf Parkplätzen vor Fabriken und Firmenzentralen herumgehangen und beobachtet, wann müde Arbeitskräfte nach Hause gingen (Keine Zeit: Wenn die Firma zum Zuhause wird und zu Hause nur Arbeit wartet), und ich hatte die Träume Berufstätiger erforscht: von den Urlauben, die sie machen würden, oder vom Gitarrenspiel, das sie erlernen würden, "wenn sie nur Zeit hätten".…


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