Aus der Welt

Aus der Welt

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783593506869
Untertitel:
Grenzen der Entscheidung oder Eine Freundschaft, die unser Denken verändert hat
Genre:
Allgemeine Medien- & Kommunikationsbücher
Autor:
Michael Lewis
Herausgeber:
Campus
Anzahl Seiten:
359
Erscheinungsdatum:
12.01.2017
ISBN:
978-3-593-50686-9

Wie gelangen wir zu unseren Entscheidungen, und warum liegen wir so oft daneben?

Daniel Kahneman war sich immer sicher, dass er sich irrte. Amos Tversky war sich immer sicher, dass er recht hatte. Der eine nimmt alles ernst, für den anderen ist das Leben ein Spaß. Die beiden weltberühmten Psychologen und Begründer der Verhaltensökonomie haben mit ihrer gemeinsamen Forschung unsere Annahmen über Entscheidungsprozesse völlig auf den Kopf gestellt. Michael Lewis entspinnt entlang zweier filmreifer Figuren eine fesselnde Geschichte über menschliches Denken in unkalkulierbaren Situationen und die Macht der Algorithmen. In seiner genialen Erzählung führt uns Lewis an die Grenzen unserer Entscheidungen.

»Die verblüffenden Erkenntnisse zweier berühmter Verhaltensökonomen: Hier werden sie packend und verständlich erzählt.«, DIE ZEIT, 16.03.2017 »Manchmal verändert ein Buch den Blick auf die Verhältnisse - und manchmal verändern die Verhältnisse den Blick auf ein Buch. Aus der Welt: Grenzen der Entscheidung oder Eine Freundschaft, die unser Denken verändert hat von dem amerikanischen Sachbuchautor Michael Lewis ist der seltene Fall, auf den beides zutrifft. Was für ein Glücksfall in diesen Tagen.« Jens-Christian Rabe, Süddeutsche Zeitung, 26.01.2017 »Michael Lewis erzählt die Geschichte [von Daniel Kahneman und Amos Tversky] plastisch und mit dem Flair einer Reportage. [] Am Ende bedauert man, dass Aus der Welt nicht noch länger ausgefallen ist.« Alexander Kluy, Psychologie Heute, 12.04.2017 "Michael Lewis ist ein Meister darin, abstrakte Geschehnisse in süffige Narrative zu gießen. So beeinflusst er nachhaltig das Bild, das die Gesellschaft von jenen Themen hat, die er sich in seinen Werken vornimmt." Christian Rickens, Handelsblatt, 13.01.2017 »Michael Lewis ist ein eindrückliches Buch gelungen, informativ und kurzweilig, teils wie eine Dokumentation, teils wie eine Erzählung geschrieben. () eine faszinierende Geschichte.« Alexander Armbruster, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.01.2017 »Lewis in Bestform. [] Wie er die Geschichten der Hirnforscher Daniel Kahnemann und Amos Tversky erzählt, ist ein Genuss und handwerklich unschlagbar.«, Handelsblatt Online, 23.03.2017 »Michael Lewis entspinnt entlang zweier filmreifer Figuren eine fesselnde Geschichte über menschliches Denken. Ein lesenswertes, gut geschriebenes Buch, das auf eine neue Disziplin und eine große Kontroverse mit politischen Folgen aufmerksam macht.« Gert Scobel, 3Sat Scobel, 30.03.2017 »Genial hoch zwei«, Gehirn und Geist, 05.05.2017 »Ob er irgendwann mal einen Flop landet? Es sieht nicht unbedingt danach aus. [] Kein Sachbuchautor weltweit war in den vergangenen Jahren so erfolgreich wie Lewis.« Malte Buhse, Wirtschaftwoche, 06.01.2017 "Michael Lewis (...) kann ohne jeden Zweifel aus der tristen Welt der Ökonomie unfassbare Geschichten erschaffen." Stefan Schmitz, Stern, 12.01.2017 »Ein lesenswertes Denkmal für zwei herausragende Wissenschaftler.« Daniel Stelter, Manager Magazin, 16.12.2016 »Michael Lewis gelingt in seinem Buch über die beiden Forscher ein Spagat: Detailliert rekonstruiert er ihre wissenschaftliche Erfolgsgeschichte und bleibt dabei trotz vieler Formeln immer verständlich. Gleichzeitig fühlt er sich behutsam ein in eine große Freundschaft zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.« Jakob Simmank, ZEIT Wissen, 21.02.2017

Autorentext
Michael Lewis ist New-York-Times-Nr. 1-Bestsellerautor. In seinem ersten Buch "Liar's Poker" verarbeitete er seine Erfahrungen als Investmentbanker. 2003 erschien sein Bestseller "Moneyball", der 2011 mit Brad Pitt in der Hauptrolle verfilmt wurde, ein Buch über ein Baseballteam, das seine Spieler nach mathematischen Regeln beurteilt. Es folgten bei Campus u.a. "The Big Short", das auch als Kinofilm Furore machte, und zuletzt "Flash Boys", das ebenfalls in Hollywood verfilmt wird. Lewis lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berkeley, Kalifornien.

Leseprobe
2
Der Außenseiter
Daniel Kahneman war ein Mann mit vielen Zweifeln, aber der sonderbarste betraf sein Gedächtnis. Er hatte ganze Vorlesungsreihen aus dem Kopf gehalten. Seine Studenten hatten den Eindruck, er kenne die gesamte Fachliteratur auswendig, und nicht weniger verlangte er von ihnen. Aber wenn man ihn nach einem vergangenen Ereignis fragte, dann antwortete er, dass er seinem Gedächtnis nicht traue und dass man seinem eigenen ebenso nicht trauen solle. Vielleicht war das nur Teil seiner lebenslangen Strategie, sich selbst zu misstrauen. "Wenn es ein Gefühl gibt, das ihn definiert, dann ist das der Zweifel", sagt einer seiner ehemaligen Studenten. "Deshalb fragt er immer weiter und bohrt immer tiefer." Oder vielleicht war es auch nur ein Schutz gegen neugierige Frager, die ihn verstehen wollten. Wie dem auch sei, Kahneman hielt großen Abstand zu den Ereignissen und Kräften, die ihn geprägt hatten.
Auch wenn er seinen Erinnerungen misstraute, blieben ihm noch einige. Zum Beispiel daran, wie er Ende 1941 oder Anfang 1942 - jedenfalls ein gutes Jahr nach dem Einmarsch der Deutschen in Paris - nach der Sperrstunde auf der Straße aufgegriffen wurde. Die neuen Gesetze verlangten von ihm, den gelben Davidstern auf seinem Pullover zu tragen. Das Symbol beschämte ihn so, dass er eine halbe Stunde früher zur Schule ging, damit die anderen Kinder ihn nicht sahen, wie er das Schulgebäude betrat. Und ehe er sich auf den Heimweg machte, drehte er seinen Pullover auf links.
Als er eines Abends nach Hause ging, kam ein deutscher Soldat auf ihn zu. "Er trug die schwarze Uniform, die ich mehr fürchtete als die anderen - es war die Uniform der SS", erinnerte er sich in einer biografischen Skizze für das Nobelpreiskomitee. "Ich beschleunigte meine Schritte, doch ich bemerkte, dass er mich aufmerksam ansah. Dann winkte er mich zu sich, hob mich hoch und umarmte mich. Ich hatte Angst, dass er den Stern in meinem Pullover entdecken könnte. Aufgewühlt redete er auf Deutsch auf mich ein. Dann setzte er mich ab, zog seine Geldbörse heraus, zeigte mir das Foto eines Jungen und drückte mir ein paar Münzen in die Hand. Als ich nach Hause ging, war ich so sicher wie nie, dass meine Mutter recht hatte: Menschen waren unendlich kompliziert und interessant."
Er erinnerte sich auch an den Anblick seines Vaters, nachdem dieser in einer großen Verhaftungswelle im November 1941 abgeholt worden war. Tausende Juden wurden zusammengetrieben und in Lager transportiert. Mit seiner Mutter verband Daniel ein kompliziertes Verhältnis, aber seinen Vater liebte er ganz einfach. "Mein Vater leuchtete - er hatte großen Charme." Er wurde in dem Sammellager in Drancy vor den Toren von Paris interniert. In einer Wohnanlage, die für siebenhundert Mieter ausgelegt war, lebten zeitweilig mehr als siebentausend Juden zusammengepfercht. "Ich erinnere mich, wie ich und meine Mutter ihn da besucht haben. Das Gebäude war irgendwie rosa-orange. Es waren eine Menge Leute da, aber man konnte keine Gesichter sehen. Man konnte Frauen und Kinder hören. Und ich erinnere mich an einen Wächter, der sagte: Es ist hart da drin. Sie essen Kartoffelschalen." Für die meisten Juden war Drancy nur eine Station auf dem Weg in ein Konzentrationslager: Nach ihrer Ankunft wurden Kinder von ihren Müttern getrennt und in Zügen Richtung Osteuropa gebracht, um schließlich in Auschwitz vergast zu werden.
Daniels Vater wurde nach sechs Wochen entlassen, dank seiner Verbindung zu Eugène Schueller. Schueller war Gründer und Chef des französischen Kosmetikherstellers L'Oréal, wo Daniels Vater als Chemiker arbeitete. Später kam heraus, dass Schueller einer der Architekten einer Organisation war, die den Nationalsozialisten bei der Aufspürung und schließlichen Ermordung französischer Juden half. Bei seinem Star-Chemiker machte er allerdings eine Ausnahme: Er überzeugte die Deutschen, dass Daniels Vater "entscheidend für die Kriegsanstrengungen" sei, un…


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback