Nebel im August

Nebel im August

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783570304754
Untertitel:
Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa
Genre:
Weitere Sachbücher für Kinder
Autor:
Robert Domes
Herausgeber:
CBT Tb.
Auflage:
Originalausgabe
Anzahl Seiten:
352
Erscheinungsdatum:
30.04.2008
ISBN:
978-3-570-30475-4

Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von "Jenischen", Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird - obgleich geistig völlig gesund - mit dem Stempel "asozialer Psychopath" als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie.

Wer misst den Wert von Leben?

Wenn ich ihn nicht euthanasiert hätte, dann wäre er halt in eine andere Anstalt gekommen.
Dr. Valentin Faltlhauser, der Ernst Lossas Ermordung angeordnet hat, bei der Gerichtsverhandlung. Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von Jenischen, Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich obgleich geistig völlig gesund in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird mit dem Stempel asozialer Psychopath als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie. • Eine wahre Geschichte
• Gründlich recherchiert, einzigartig berührend erzählt

"Dieses hervorragend recherchierte Buch sei allen Jugendlichen, die sich für die Zeit des Nationalsozialismus interessieren, bestens empfohlen."

Autorentext
Robert Domes, geboren 1961 im bayerischen Ichenhausen, studierte Politik und Kommunikationswissenschaften in München. Er arbeitete jahrelang als Redakteur bei der Allgäuer Zeitung, zuletzt als Leiter der Lokalredaktion in Kaufbeuren, bevor er sich 2002 als Journalist und Autor selbstständig machte. »Nebel im August«, sein erstes Jugendbuch über ein Euthanasie-Opfer im Dritten Reich, wurde auf Anhieb ein großer Erfolg. Inzwischen gibt es davon eine hochkarätige, vielfach ausgezeichnete Verfilmung von Kai Wessel mit Ivo Pietzcker in der Hauptrolle.

Klappentext
Wer misst den Wert von Leben?

"Wenn ich ihn nicht euthanasiert hätte, dann wäre er halt in eine andere Anstalt gekommen."
>Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von "Jenischen", Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich - obgleich geistig völlig gesund - in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird mit dem Stempel "asozialer Psychopath" als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
>. Eine wahre Geschichte
>


Zusammenfassung
Wer misst den Wert von Leben?

Wenn ich ihn nicht euthanasiert hätte, dann wäre er halt in eine andere Anstalt gekommen.
Dr. Valentin Faltlhauser, der Ernst Lossas Ermordung angeordnet hat, bei der Gerichtsverhandlung. Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von Jenischen, Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich obgleich geistig völlig gesund in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird mit dem Stempel asozialer Psychopath als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie. • Eine wahre Geschichte
• Gründlich recherchiert, einzigartig berührend erzählt

Leseprobe
Vorwort

von Dr. Michael von Cranach (ehemaliger Leiter des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren)

Ernst Lossa begleitet mich seit siebenundzwanzig Jahren. Ich weinicht, ob ich ihn als Freund bezeichnen darf, ich wrde es mir sehr wnschen, kann mir aber auch vorstellen, dass er, vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen, die Freundschaft mit einem Psychiater strikt ablehnen wrde. Das msste ich akzeptieren. Die Umste unseres "Kennenlernens" haben eine lange Vorgeschichte.
In der Nazizeit haben auf Hitlers persnlichen Erlass zwischen 1939 und 1945 zte und ihre Mithelfer ungef 200 000 psychisch kranke Menschen gettet. Sie haben sie fr "lebensunwert" erkl, entwrdigt, gequ und ermordet. Die Tr waren nicht einige wenige, sondern die Mehrheit, die Elite der deutschen Psychiater.
Nach Ende des Krieges haben die Alliierten diese Ereignisse sehr grndlich untersucht, insbesondere die Amerikaner, die Beweismaterial fr die Nrnberger zteprozesse sammelten. Tatslich wurden dann 1947 in Nrnberg zwei der Hauptverantwortlichen dieser Euthanasieaktion zum Tode verurteilt und geht. Doch danach verlor sich das Interesse an weiterer Aufklng.
Die Mehrheit der Tr und Mitler blieb unbehelligt, war weiterhin tlich tg, es entstand keine Zr, kein Neuanfang, die schlimme Vergangenheit wurde verdrt und verleugnet.
Andererseits hatte die Erfahrung des Krieges das Menschenbild unserer Gesellschaft verert; das Wohl, die Rechte und auch die Verantwortung des Einzelnen bekamen einen hohen Stellenwert; individuelle Freiheit und Menschenrechte wurden die Grundwerte der neuen Demokratie. Diese Gedanken jedoch erreichten die abseits gelegenen, ver- und geschlossenen Gronstalten, in denen damals psychisch kranke Menschen behandelt wurden, sehr sp Erst 1975 beschigte sich der Deutsche Bundestag mit den "brutalen und menschenverachtenden Realitn" in den psychiatrischen Krankenhern, und man beschloss, eine Psychiatriereform in die Wege zu leiten mit dem Ziel der Abschaffung der Grorankenher und der Verlagerung der Behandlung und der Hilfen in das Lebensumfeld der Betroffenen. Dieser neue Wind hat damals viele von uns jungen zten beflgelt, in die Anstalten zu gehen und die Reform in Gang zu setzen.
Als ich im Mai 1980 mit diesem inneren Auftrag die Leitung einer derartigen Klinik in Kaufbeuren bernahm, wurde mir nach wenigen Wochen bewusst, dass die Vererung nur gelingen kann, wenn wir uns der Vergangenheit stellen, hinschauen auf alles, was geschehen ist, diesen Nebel der Verschwiegenheit und Lung lichten. Also sichteten wir Verwaltungsakten, Prozessakten, die noch vorhandenen Krankengeschichten der getteten Menschen und wir sprachen mit Zeitzeugen. Dabei stien wir immer wieder auf Ernst Lossa. Den amerikanischen Offizieren, die 1945 als Erste in der Klinik ermittelt hatten, war es offensichtlich lich gegangen wie spr uns. Bei ihren Verhren der zte und des Klinikpersonals sahen sie sich mit so Unfassbarem konfrontiert, dass sie das Bedrfnis hatten, die Ereignisse besser verstehen zu knnen, und zwar in einem Einzelschicksal personifiziert. So fanden sich viele Zeugenaussagen ber Ernst. Diese sind, erweitert um die Schilderungen von Ernsts Schwestern Amalie und Anna, die heute noch leben, und um die Ergebnisse von Robert Domes' umfangreichen Recherchen, die Grundlage dieses Buches.
Millionen Menschen wurden Opfer des Holocaust, Hunderttausende wurden Opfer des Kriegs gegen psychisch kranke Menschen, diese Zahlen versperren …


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