Der deutsche Genius

Der deutsche Genius

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783570010853
Untertitel:
Eine Geistes- und Kulturgeschichte von Bach bis Benedikt XVI. -
Genre:
Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
Autor:
Peter Watson
Herausgeber:
Bertelsmann C.
Auflage:
Deutsche Erstausgabe
Anzahl Seiten:
1024
Erscheinungsdatum:
11.10.2010
ISBN:
978-3-570-01085-3

Hochwertiges Ideenkompendium für Bildungshungrige

Peter Watson beschreibt die deutsche Geistes- und Kulturgeschichte vom Ende des Barock bis zur Gegenwart. Eine Zeitspanne, in der sich die politisch zersplitterte »späte Nation« zur Maßstab setzenden intellektuellen Großmacht erhob: Vor 1933 hatte das deutsche Geistesleben einen unangefochtenen Spitzenrang erreicht. Watson zeichnet diese Entwicklung im Detail nach und nimmt neben den Künsten und Geisteswissenschaften ebenbürtig die epochalen Errungenschaften der Naturwissenschaften in den Blick. Er begnügt sich aber nicht mit einer retrospektiven Bestandsaufnahme von Bach über Goethe zu Einstein, sondern zeigt an Köpfen wie Brecht, Adorno, Beuys und Habermas, dass es nach der NS-Katastrophe einen intellektuellen Neubeginn mit internationaler Ausstrahlung gegeben hat.

"Ein gewaltiges und anschauliches Opus."

Autorentext
Peter Watson, geboren 1943, studierte an den Universitäten von Durham, London und Rom. Er war stellvertretender Herausgeber von "New Science" und arbeitete vier Jahre lang für die "Sunday Times". Er war Korrespondent in New York für die "Times" und schrieb für den "Observer", die "New York Times", "Punch" und "Spectator". Er hat weit über ein Dutzend Bücher veröffentlicht, darunter »Das Lächeln der Medusa« (2001) und »Ideen« (2006). Von 1997 bis 2007 war er als Lehrbeauftragter am McDonald Institute for Archaeological Research der Universität Cambridge tätig.

Klappentext
Hochwertiges Ideenkompendium für Bildungshungrige

Peter Watson beschreibt die deutsche Geistes- und Kulturgeschichte vom Ende des Barock bis zur Gegenwart. Eine Zeitspanne, in der sich die politisch zersplitterte »späte Nation« zur Maßstab setzenden intellektuellen Großmacht erhob: Vor 1933 hatte das deutsche Geistesleben einen unangefochtenen Spitzenrang erreicht. Watson zeichnet diese Entwicklung im Detail nach und nimmt neben den Künsten und Geisteswissenschaften ebenbürtig die epochalen Errungenschaften der Naturwissenschaften in den Blick. Er begnügt sich aber nicht mit einer retrospektiven Bestandsaufnahme von Bach über Goethe zu Einstein, sondern zeigt an Köpfen wie Brecht, Adorno, Beuys und Habermas, dass es nach der NS-Katastrophe einen intellektuellen Neubeginn mit internationaler Ausstrahlung gegeben hat.



Zusammenfassung
Hochwertiges Ideenkompendium für Bildungshungrige

Peter Watson beschreibt die deutsche Geistes- und Kulturgeschichte vom Ende des Barock bis zur Gegenwart. Eine Zeitspanne, in der sich die politisch zersplitterte »späte Nation« zur Maßstab setzenden intellektuellen Großmacht erhob: Vor 1933 hatte das deutsche Geistesleben einen unangefochtenen Spitzenrang erreicht. Watson zeichnet diese Entwicklung im Detail nach und nimmt neben den Künsten und Geisteswissenschaften ebenbürtig die epochalen Errungenschaften der Naturwissenschaften in den Blick. Er begnügt sich aber nicht mit einer retrospektiven Bestandsaufnahme von Bach über Goethe zu Einstein, sondern zeigt an Köpfen wie Brecht, Adorno, Beuys und Habermas, dass es nach der NS-Katastrophe einen intellektuellen Neubeginn mit internationaler Ausstrahlung gegeben hat.

Leseprobe
Vom Licht geblendet: Hitler, der Holocaust und die Vergangenheit,
die nicht vergehen will
Dank einem dieser sinnigen historischen Zufälle lebten im Jahr 2004 zwei deutsche Brüder zur selben Zeit in London. Beide kamen in hoch dotierten und einflussreichen Positionen zu Erkenntnissen über ihren temporären Wohnsitz, denen sie mit ein paar ausgesprochen spitzen Bemerkungen Ausdruck verliehen, und da sie sehr unterschiedlichen Berufen nachgingen, erreichten sie damit nicht einfach nur eine doppelte Wirkung.
Thomas Matussek, der damalige deutsche Botschafter in London, beklagte in jenem Jahr öffentlich, dass sich der englische Geschichtslehrplan fast sechzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch immer exzessiv mit der Zeit des Nationalsozialismus befasste. Wie er festgestellt habe, seien viele Briten regelrecht »besessen« vom »Dritten Reich«, während nur sehr wenige Deutschland wirklich kennen würden. Das englische Geschichtscurriculum sei »unausgewogen«, habe nichts über die Erfolge der Bundesrepublik zu sagen und ignoriere die Wiedervereinigung ebenso wie andere Aspekte der deutschen Geschichte. Dem Guardian gegenüber erklärte er, es habe ihn ungemein überrascht, zu erfahren, dass »die Nazis eines der drei meistgewählten Themen beim A-Level« (Abitur) seien.1 Sein Bruder Matthias Matussek, zu dieser Zeit Londoner Korrespondent des Spiegel, ging noch einen Schritt weiter. Er fand es geradezu lächerlich, dass man Deutschland - das Land von Goethe, Schiller und Beethoven - auf die zwölf Jahre Naziherrschaft reduzierte. Spöttisch erklärte er, dass sich die englische Wesensart bis heute vom »Widerstand gegen Nazideutschland« nähre. Seine undiplomatische Formulierung führte zu einer vorübergehenden Eiszeit zwischen den Brüdern - dabei hatte sogar der damalige deutsche Außenminister Joschka Fischer zur nahezu gleichen Zeit englischen Lehrern vorgehalten, ein »seit drei Generationen überholtes« Bild von einem Deutschen zu verewigen, der »im Stechschritt marschiert«.
Botschafter Matussek war nicht der Erste gewesen, der solche Beschwerden vorbrachte. i999 hatte sein Vorgänger Gebhardt von Moltke kurz vor seiner Verabschiedung als deutscher Botschafter in Großbritannien festgestellt, dass man den Eindruck habe, »als ende der Geschichtsunterricht in diesem Land mit dem Jahr 1945«. Auch die mangelnde Bereitschaft junger Engländer, die deutsche Sprache zu erlernen oder Deutschland zu besuchen, hatte er beklagt.2
Die Bundesregierung scheint sich tatsächlich um das Image ihres Landes zu sorgen, jedenfalls um sein Bild in England. Im Juli 2003 veranstaltete das Goethe-Institut in London eine Konferenz, auf der diskutiert werden sollte, wie man das Ansehen der Bundesrepublik aufpolieren könnte, wie man sie als ein attraktives Reiseziel und als ein Land verkaufen könnte, in dem es sich gut studieren lässt, mit dem man gut Geschäfte machen kann und dessen Sprache zu erlernen sich lohnt. Das erinnerte an die Art und Weise, in der man kurz zuvor Quebec und Australien zu erfolgreichen »Marken« gemacht hatte. Eine Studie der Programmzeitschrift Radio Times, die in der Woche vor dem Beginn dieser Konferenz veröffentlicht worden war, hatte ergeben, dass im Lauf von nur sechs Tagen nicht weniger als dreizehn Sendungen zu »Themen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg« ausgestrahlt worden waren. Und eine Umfrage unmittelbar vor der Konferenz hatte erwiesen, dass 81 Prozent der befragten jungen Deutschen den Namen einer berühmten lebenden englischen Persönlichkeit kannten, aber ganze 60 Prozent der befragten Engländer keinen einzigen lebenden Deutschen benennen konnten.3 Im Oktober 2004 bezahlte die Bundesregierung zwanzig englischen Geschichtslehrern eine Deutschlandreise, samt Unterbringung in Spitzenhotels, um über genau solche Fragen zu diskutieren. Einer dieser Lehrer sagte: »Die Kids finden die Nazizeit eben spannend. Da passierte eine Menge. Da gab's jede Menge Gewalt.« So gesehen fand er die deutsche Nachkriegsgeschichte »etwas trocken«. Ein Kollege aus Newcastle hielt seine Schüler für »voreingenommen und desinteressiert. Es herrscht allgemein der Eindruck, dass alle Deutschen Nazis seien, die Liegestühle klauen: totale Karikaturen. Das Problem ist bloß: Wenn du ernsthaft nachhakst, dann haben sie überhaupt keine Meinung zu Deutschland«.4 Allen Anzeichen nach hat die Bundesregierung also durchaus Grund zur Besorgnis. Eine Studie stellte im Juli 2004 fest, dass 97 Prozent der Deutschen über Grundkenntnisse der englischen Sprache verfügen und 25 Prozent sie fließend beherrschen, wohingegen nur 22 Prozent unter den englischen Studenten irgendwelche Deutschkenntnisse besitzen und nur i Prozent von i…


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