SDS und SPD

SDS und SPD

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783531118826
Untertitel:
Parteilichkeit jenseits der Partei
Genre:
Geschichte
Autor:
Tilman Fichter
Herausgeber:
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage:
1988
Anzahl Seiten:
428
Erscheinungsdatum:
1988
ISBN:
978-3-531-11882-6

"Das Privileg, das die Wissenschaftstheorie seit dem Auftreten der materialistischen Dialektik der Geschichte verliehen hat, scheint einstweilig liber eine offenkundige Tatsache hinweggegangen zu sein: daB die Geschichte Erzahlung ist, berichtende Sprache." (Jean-Pierre Faye, "Totalitare Sprachen") Drei Generationen Ende der sechziger Jahre zerbr6cke!te die Hegemonie der Christdemokraten. 19671 68 waren im SDS - im Sinne von Antonio Gramsci I - die "organischen Intellektu ellen" der Studentenrevolte organisiert. Damals trat der SDS flir eine radikale De mokratisierung der Gesellschaft ein. Letztlich erwiesen sich freilich die Krafte des Beharrens und der Tragheit in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft als vie! starker, als die sozialistischen Studenten damals glaubten. Die groBe Mehrheit der Bundesblirger hatte den SDS bis Mitte der sechziger Jah re kaum zur Kenntnis genommen. Erst nach der ErschieBung des FU-Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 trat der Studentenbund ins BewuBtsein einer breiteren bffentlichkeit. Und doch hatte der SDS fast 24 Jahre lang die politische Kultur des westdeutschen Teilstaates mitbeeinfluBt. 1m Gegensatz zu den heutigen Grlinen, Alternativen, feministischen und pazifistischen Protestbewegungen war der SDS mehrheitlich jedoch nie basisdemokratisch gesonnen, sondern libertar-soziali stisch und intellektuell-elitar. Die vorliegende Arbeit, die sich vor allem mit der intellektuellen und politischen Sozialisation der drei ersten Generationen im SDS und der liberregionalen Verbands politik bis Anfang der sechziger Jahre beschaftigt, ist als erster Abschnitt einer drei teiligen Gesamtdarstellung der Geschichte des SDS gedacht. Es folgen eine verglei chende Arbeit liber die SDS-Hochschulgruppen und eine Analyse der Revolte 1967/68 bzw. der vierten SDS-Generation.

Inhalt
Vorbemerkung von Theo Pirker.- Vorwort.- 1. Kapitel Westdeutsche Universitäten in der Nachkriegszeit.- Bilanz der Zerstörung.- Zur sozialen und politischen Zusammensetzung der ersten Studentengeneration nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine erste Analyse am Beispiel Bayerns.- Die geistige Enthauptung Deutschlands.- Entnazifizierung der Hochschule Symptom einer ausgebliebenen Erneuerung.- Verzicht auf ein politisches Mandat.- 2. Kapitel Neubeginn und Kontinuität.- Erste sozialistische Hochschulgruppen.- Die besondere Situation in Berlin.- Die Herausbildung des überregionalen Studentenbundes.- Der Hamburger Gründungskongreß.- Student und Politik.- 3. Kapitel Sozialismus im abgeschabten Offiziersledermantel.- Der erste Unvereinbarkeitsbeschluß.- Das abgemusterte Offizierskorps.- Generationswechsel.- Autonomie contra Ausgrenzung.- Antikommunismus oder linke Stalinismüskritik.- Die Eschweger Richtlinien.- Empirische Bestandsaufnahme.- Eid und Schuld.- Organisatorische Konsolidierung.- Karrieresprungbrett?.- Exkurs Renaissance der bürgerlichen Politik.- Flautedes Sozialismus?.- Strukturelle Veränderungen im westeuropäischen Parteiensystem.- Die Restauration.- Zur Stillhaltepolitik des DGB in der Frage der Wiederbewaffnung.- Ein Weimarer Parteisozialist.- Die Stalin-Offerte.- Partei der nationalen Einheit.- 4. Kapitel Unser Standpunkt.- Erste Wehrdebatte auf der Mainzer Delegiertenversammlung.- Kontakte zu DDR-Studentenräten?.- Kampf um die Verbandspresse.- 5. Kapitel Konflikte im Bundesvorstand.- Männer im Apparat.- Die Münchner Episode.- Organisationsfragen.- Eine vorsorglicheKündigung.- Der Kalte Krieg.- 6. Kapitel Die Verlängerung des Schweigens.- Frühe Analysen des Nationalsozialismus.- Friede mitIsrael.- Protest gegen den einfachen Antisemitismus.- Verbindungschauvinismus.- 7. Kapitel Erste theoretische Gehversuche.- Eine übersprungene Generation.- Vollbeschäftigung und Wirtschaftsplanung.- Marxistischer oder ethischer Sozialismus?.- Politische Folgerungen.- 8. Kapitel Die sozialdemokratische Ära.- Europabegeisterung und Generationskonflikt.- Studium ist Arbeit.- Rechte Kaderschmiedeoder wurmfortsatzartige Radikalisierung der Reeducation?.- 9. Kapitel Die Wehrdebatte.- Der Mißtrauensantrag.- Drei Kampfabstimmungen.- 10. Kapitel Fünfzehn Thesen aus Berlin oder der übersprungene Marx.- Der Aufstand der Jungtürken.- 11. Kapitel Universität, Gesellschaft und Demokratie.- Die Sozialistische Hochschulgemeinschaft(SHG).- Das SDS-Hochschulprogramm.- Die Hochschule rechts von der Demokratie?.- 12. Kapitel Wachsender innen- und außenpolitischer Dissens.- Probleme des Verfassungsschutzes.- Die Auslandsarbeit des DGB.- SDS gegen FDJ.- Die Paulskirchen-Kampagne.- Die X. ordentliche Delegiertenkonferenz in Göttingen.- Ost-West-Arbeit.- Koexistenzpolitik von unten?.- Lieber Michael! Teurer Theoretikusoder Lohmars Last.- 13. Kapitel Kampf dem Atomtod.- Ein stalinistischer Eindruck.- Budapest und Posen im Jahr 1956.- Das Ende der Volksbefragungskampagne.- 14. Kapitel Wende nach links.- Der Studentenkongreß gegen Atomrüstung.- Der Kongreß für Demokratie gegen Restauration und Militarismus.- Die Suspension.- 15. Kapitel Eine undogmatische linke Mehrheit.- Die zweite SDS-Generation.- 16. Kapitel Anatomie einer Ausgrenzung.- Mommers Ausfälle.- Das konkret-Dossier.- Ein deutsch-deutscher Dialog.- Ungesühnte Nazijustiz.- Die Spaltung.- Abschied vomElfenbeinturm.- Die Überwindung des Antisemitismus.- 17. Kapitel Konformismus und Nonkonformismus.- Trotz alledem.- Arm, aber ungebrochen.- Pressereaktionen.- Die Solidarität der Außenseiter.- 18. Kapitel Der Unvereinbarkeitsbeschluß.- Die Sozialistischen Förderergemeinschaften.- Der Schlußstrich.- 19. Kapitel Verlorene Augenblicke.- 20. Kapitel Ausblick auf die Revolte.- Anhang I: Tabellen.- Anhang II: Plakate.- Quellen- und Literaturverzeichnis.- Namenregister.


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