Physiker zwischen Autonomie und Anpassung

Physiker zwischen Autonomie und Anpassung

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783527405855
Untertitel:
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft im Dritten Reich
Genre:
Physik-Lexika
Herausgeber:
Wiley VCH Verlag GmbH
Auflage:
1. Auflage
Anzahl Seiten:
676
Erscheinungsdatum:
2006
ISBN:
978-3-527-40585-5

Die physikalische Forschung in Deutschland der Zwanziger Jahre war geprägt von wissenschaftlichen Glanzleistungen, insbesondere auf dem Gebiet der Theoretischen Physik. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam es in der Folgezeit zur Vertreibung namhafter jüdischer Wissenschaftler und einer militärisch-anwendungsbezogenen Neuausrichtung der Forschung.Welche Rolle spielte die Deutsche Physikalische Gesellschaft in diesen politisch unruhigen Zeiten? Welchen Einfluss übten die Vertreter einer so genannten "Deutschen Physik" auf die physikalische Forschung und deren Institutionen aus? War der Versuch, sich der Vereinnahmung durch ein totalitäres Regime zu entziehen, von vornherein zum Scheitern verurteilt? Eine Gruppe namhafter Autoren beleuchtet wesentliche Aspekte und Zusammenhänge einer Organisation im Spannungsfeld zwischen politischer Anpassung und wissenschaftlicher Autonomie.

Deutschland war im ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts ein Weltzentrum physikalischer Forschung, insbesondere auf dem Gebiet der Theoretischen Physik. Zum institutionellen Netzwerk dieser Hochkultur der Physik gehörte die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), eine der ältesten und einflussreichsten wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 bedeutete auch für die Physik einen tiefen Einschnitt. Politische Einflussnahme, die Vertreibung jüdischer Gelehrter und die verstärkt anwendungsbezogene und militärtechnische Ausrichtung der Forschung veränderten die Rahmenbedingungen physikalischer Forschung grundlegend und bedeuteten einen gravierenden Verlust an internationalem Ansehen und Einfluss. Welche Rolle spielte die Deutsche Physikalische Gesellschaft in den Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, welche Position nahm sie im Prozess der wissenschafts- und forschungspolitischen Neuorientierung ein und was war ihre Funktion im politischen Macht- und Handlungsgefüge des Dritten Reiches? Welchen Einfluss hatten die Vertreter der so genannten "Deutschen Physik" in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und in der damaligen Physik generell? Welche Handlungsspielräume hatten die Physiker im Dritten Reich, sich der Vereinnahmung durch ein totalitäres und verbrecherisches Regime zu entziehen? Eine Gruppe namhafter Autoren versucht Antwort auf diese Fragen zu finden und beleuchtet die wissenschaftsimmanenten Aspekte sowie die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge, die die Geschichte der Deutschen Physikalischen Gesellschaft während des Dritten Reiches im Spannungsfeld zwischen politischer Anpassung und wissenschaftlicher Autonomie bestimmt haben.

Autorentext
Dieter Hoffmann studierte Physik (Diplom 1972), promovierte (1976) und habilitierte (1989) an der Humboldt-Universität zu Berlin auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte. Von 1976 bis 1991 forschte er auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR und war danach u.a. Stipendiat der Humboldt-Stiftung. Seit 1995 ist er Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in Berlin; zugleich lehrt er als außerplanmäßiger Professor an der Humboldt-Universität. Seine zahlreichen Publikationen weisen ihn als profunden Kenner zur Physik- und Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts aus. Mark Walker studierte Mathematik an der Washington University in St. Louis (BA, 1981) und Geschichte an der Princeton University, wo er 1987 mit einer Arbeit zur deutschen Uranforschung im Dritten Reich (Die Uranmaschine, Berlin 1990) promovierte. Seit 1987 lehrt er am Union College in Schenectady, New York, moderne europäische Geschichte und Geschichte der Naturwissenschaften und Technik. Seine zahlreichen Publikationen weisen ihn als international anerkannten Kenner der deutschen Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts und speziell der Entwicklung von Wissenschaft und Technik im Dritten Reich aus.

Klappentext
Welche Rolle spielte die Deutsche Physikalische Gesellschaft in den Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, welche Position nahm sie im Prozess der wissenschafts- und forschungspolitischen Neuorientierung ein und was war ihre Funktion im politischen Macht- und Handlungsgefüge des Dritten Reiches? Welchen Einfluss hatten die Vertreter der so genannten "Deutschen Physik" in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und in der damaligen Physik generell? Welche Handlungsspielräume hatten die Physiker im Dritten Reich, sich der Vereinnahmung durch ein totalitäres und verbrecherisches Regime zu entziehen? Eine Gruppe namhafter Autoren versucht Antworten auf diese Fragen zu finden und beleuchtet die wissenschaftsimmanenten Aspekte sowie die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge, die die Geschichte der Deutschen Physikalischen Gesellschaft während des Dritten Reiches im Spannungsfeld zwischen politischer Anpassung und wissenschaftlicher Autonomie bestimmt haben.

Inhalt
Vorwort Die Deutsche Physikalische Gesellschaft im nationalsozialistischen Kontext (Mark Walker) Die Naturforscherversammlung in Nauheim 1920 - Eine Einführung in das Wissenschaftsleben der Weimarer Republik (Paul Forman) Rahmenbedingungen und Autoritäten der Physikergemeinschaft im Dritten Reich (Richard H. Beyler) Die Ausgrenzung und Vertreibung der Physiker im Nationalsozialismus - welche Rolle spielte die Deutsche Physikalische Gesellschaft? (Stefan L. Wolff) Die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die "Deutsche Physik" (Michael Eckert) Die Ramsauer-Ära und die Selbstmobilisierung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (Dieter Hoffmann) Die Planck-Medaille (Richard Beyler, Michael Eckert, Dieter Hoffmann) Die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die physikalische Forschung (Gerhard Simonsohn) Misstrauen, Verbitterung und Sentimentalität: Zur Mentalität deutscher Physiker kurz nach 1945 (Klaus Hentschel) "Sauberkeit im Kreise der Kollegen": Die Vergangenheitspolitik der DPG (Gerhard Rammer) Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung im Dritten Reich: Fachpolitik im Netz der nationalsozialistischen Ideologie (Volker Remmert) "Dem Duce, dem Tenno und unserem Führer ein dreifaches Sieg Heil!" Die Deutsche Chemische Gesellschaft und der Verein Deutscher Chemiker in der NS-Zeit (Ute Deichmann) Anhang


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