Der Mann vom Mond

Der Mann vom Mond

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783518584835
Untertitel:
Über Ernst Jünger
Genre:
20. & 21. Jahrhundert
Autor:
Hans Blumenberg
Herausgeber:
Suhrkamp
Anzahl Seiten:
185
Erscheinungsdatum:
2007
ISBN:
978-3-518-58483-5

In der Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts ist kaum eine überraschendere Konstellation denkbar als die zwischen Hans Blumenberg und Ernst Jünger. Ernst Jünger, der "Mann vom Mond", gehört zu denjenigen Autoren der Gegenwart, die polarisiert und Anlaß zu überaus heftigen Kontroversen gegeben haben. Zwischen Nationalbolschewismus und Postmoderne oszilllierend, sind Ernst Jüngers Werke Streitschriften.

»Jünger war Blumenberg «Jahrhundertgestalt». Nicht dass der Schriftsteller und Diarist einem erfüllten Jahrhundert «Gestalt» gegeben oder gar den Sinnbedarf der Nachgeborenen befriedigt hätte. Auch die wechselnden «Gestalten», in denen Jünger seine Epoche erfasste der Krieger, der Arbeiter, der Anarch , blieben eher Selbststilisierungen. Den Philosophen, der die Schere zwischen der Lebenszeit des Menschen und der Unendlichkeit der Weltzeit zum grossen Thema machte, musste vielmehr die kosmische Lebensspanne des Hundertjährigen beschäftigen, in der Platz für das Wiedererscheinen des Halleyschen Kometen gewesen war. Eine solche Lebensspanne erhöht die Chance, mit endlichen Mitteln ein Übermass an Realität zu bewältigen, wie Blumenberg sagt. Aber sie birgt auch das Risiko eines »dogmatischen Platonismus«. Mit dem Alter mehren sich Erlebnisse, die man schon einmal hatte, als sei alles nur Wiedererinnerung, ein Nachbild ursprünglicher Sensationen. Für beides steht Jünger: als Sammler auf »subtiler Jagd«, der eine Systematik in der Vielgestaltigkeit der Insektenwelt sucht, und als Tagebuchschreiber, der jede Erscheinung nur als Symptom, jedes Ereignis als Exempel einer hintergründigen Wahrheit behandelt. «

Autorentext
Hans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939 durfte er keine reguläre Hochschule besuchen. Er galt trotz seiner katholischen Taufe als Halbjude. Folglich studierte Blumenberg zwischen 1939 und 1947 mit Unterbrechungen Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 wurde Blumenberg mit seiner Dissertation Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Hier habilitierte er sich 1950 mit der Studie Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls. Sein Lehrer während dieser Zeit war Ludwig Landgrebe. Im Jahr 1958 wurde Blumenberg in Hamburg außerordentlicher Professor für Philosophie und 1960 in Gießen ordentlicher Professor für Philosophie. 1965 wechselte er als ordentlicher Professor für Philosophie nach Bochum und ging im Jahr 1970 an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wo er 1985 emeritiert wurde. Blumenberg war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz (seit 1960), des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mitgründer der 1963 ins Leben gerufenen Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik«.


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