Trommeln in der Nacht

Trommeln in der Nacht

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783518104903
Untertitel:
Komödie
Genre:
Literarische Gattungen
Autor:
Bertolt Brecht
Herausgeber:
Suhrkamp
Auflage:
20. Auflage
Anzahl Seiten:
60
Erscheinungsdatum:
1971
ISBN:
978-3-518-10490-3

Der ursprüngliche Titel Spartakus verweist auf den historisch-politischen Zusammenhang: die Revolution von 1918. In der Hauptfigur, dem aus dem Krieg heimgekehrten, von seiner Verlobten verlassenen Artilleristen Kragler, zeichnete Brecht den »falschen Proletarier«, den »fatalen Revolutionär, der die Revolution sabotierte, den Lenin heftiger bekämpfte als die offenen Bourgeois«. Kragler, Proletarier und Revolutionär aus betrogener Liebe, wendet, als die Geliebte zu ihm zurückkehrt, der Revolution den Rücken, wird wieder zum privatisierenden Bourgeois.

Autorentext
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA. Neben Dramen schrieb Brecht auch Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam. 1948 kehrte er aus dem Exil nach Berlin zurück, wo er bis zu seinem Tod als Autor und Regisseur tätig war.

Klappentext
Der ursprüngliche Titel Spartakus verweist auf den historisch-politischen Zusammenhang: die Revolution von 1918. In der Hauptfigur, dem aus dem Krieg heimgekehrten, von seiner Verlobten verlassenen Artilleristen Kragler, zeichnete Brecht den »falschen Proletarier«, den »fatalen Revolutionär, der die Revolution sabotierte, den Lenin heftiger bekämpfte als die offenen Bourgeois«. Kragler, Proletarier und Revolutionär aus betrogener Liebe, wendet, als die Geliebte zu ihm zurückkehrt, der Revolution den Rücken, wird wieder zum privatisierenden Bourgeois.

Leseprobe
(AFRIKA)
Bei Balicke
Dunkle Stube mit Mullgardinen. Es ist Abend. Balicke rasiert sich am Fenster: Jetzt sind es vier Jahre her, daß er vermißt wird. Jetzt kommt er nie wieder. Die Zeiten sind verflucht unsicher. Jeder Mann wiegt Gold. Ich hätte schon vor zwei Jahren meinen Segen gegeben. Eure verfluchte Sentimentalität hat mich damals über die Ohren gehauen. Jetzt ginge ich über Leichen.
Frau Balicke vor der Wandfotografie Kraglers als Artillerist: Es war so ein guter Mensch. Es war ein so kindlicher Mensch.
Balicke. Jetzt ist er verfault.
Frau Balicke. Wenn er wiederkommt!
Balicke. Aus dem Himmel kommt keiner wieder.
Frau Balicke. Bei allen himmlischen Heerscharen, die Anna ginge ins Wasser!
Balicke. Wenn sie das sagt, ist sie eine Gans, und ich habe noch keine Gans im Wasser gesehen.
Frau Balicke. Sie speit sowieso in einem fort.
Balicke. Sie soll nicht soviel Brombeeren und Bismarckheringe hineinessen! Dieser Murk ist ein feiner Bursche, für den können wir Gott auf den Knien danken.
Frau Balicke. Geld verdient er ja. Aber gegen den andern! Mir steht das Wasser in den Augen.
Balicke. Gegen den Leichnam? Ich sage dir: Jetzt oder nie! Wartet sie auf den Papst? Muß es ein Neger sein? Ich habe den Roman satt.
Frau Balicke. Und wenn er kommt, der Leichnam, der jetzt fault, wie du sagst, aus dem Himmel oder aus der Hölle -


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