Rilke und die Frauen

Rilke und die Frauen

Format:
E-Book (EPUB)
EAN:
9783492970259
Untertitel:
Biografie eines Liebenden
Genre:
Biographien, Autobiographien
Autor:
Heimo Schwilk
Herausgeber:
Piper Verlag
Anzahl Seiten:
336
Erscheinungsdatum:
09.03.2015
ISBN:
978-3-492-97025-9

'Es gibt keine Zeit außer der Zeit der Liebe', schrieb Rainer Maria Rilke. Und nach diesem Credo lebte er: Er feierte die Liebe, verschrieb sich ihr mit ganzer Seele. Die Frauen standen für ihn im Mittelpunkt. Angefangen bei seiner innig geliebten Mutter Sophia und der gestrengen 'Übermutter' Lou Andreas-Salomé über die Bildhauerin Clara Westhoff bis zu der großzügigen Mäzenin Fürstin von Thurn und Taxis. Leidenschaftliche Frauen wie die Dichterin Marina Zwetajewa waren verzaubert von Rilkes Poesie, davon, wie es dieser äußerlich unscheinbare Mann verstand, aus heißen Emotionen kühl und formvollendet Kunst zu gestalten. Und alle verziehen sie dem Rastlosen, wenn er sich ihnen wieder entzog - spätestens dann, wenn sie sich selbst und ihr Leben in seinem großartigen Werk erkannten. Heimo Schwilk erzählt in seiner neuen, meisterlich geschriebenen Biografie von diesen Frauen und ihren Schicksalen. Ein Buch über die Liebe - und wie sie sich in großer Dichtung vollendet.

Heimo Schwilk, geboren 1952 in Stuttgart, Dr. phil., ist Autor zahlreicher Bücher über Politik und Literatur. Seine großen Biografien über Ernst Jünger und Hermann Hesse wurden im In- und Ausland hoch gelobt. Er war lange Jahre Leitender Redakteur der Welt am Sonntag und lebt in Berlin. 1991 wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis für herausragenden Journalismus ausgezeichnet.

»Es gibt keine Zeit außer der Zeit der Liebe«, schrieb Rainer Maria Rilke. Und nach diesem Credo lebte er: Er feierte die Liebe, verschrieb sich ihr mit ganzer Seele. Die Frauen standen für ihn im Mittelpunkt. Angefangen bei seiner innig geliebten Mutter Sophia und der gestrengen "Übermutter" Lou Andreas-Salomé über die Bildhauerin Clara Westhoff bis zu der großzügigen Mäzenin Fürstin von Thurn und Taxis. Leidenschaftliche Frauen wie die Dichterin Marina Zwetajewa waren verzaubert von Rilkes Poesie, davon, wie es dieser äußerlich unscheinbare Mann verstand, aus heißen Emotionen kühl und formvollendet Kunst zu gestalten. Und alle verziehen sie dem Rastlosen, wenn er sich ihnen wieder entzog - spätestens dann, wenn sie sich selbst und ihr Leben in seinem großartigen Werk erkannten. Heimo Schwilk erzählt in seiner neuen, meisterlich geschriebenen Biografie von diesen Frauen und ihren Schicksalen. Ein Buch über die Liebe - und wie sie sich in großer Dichtung vollendet.

Vorwort
»Dein Dich unendlich liebender Kater René.« Rilke an seine erste Liebe Valerie von David-Rhonfeld

Autorentext
Heimo Schwilk, geboren 1952 in Stuttgart, Dr. phil., ist Autor zahlreicher Bücher über Politik und Literatur. Seine großen Biografien über Ernst Jünger und Hermann Hesse wurden im In- und Ausland hoch gelobt. Er war lange Jahre Leitender Redakteur der Welt am Sonntag und lebt in Berlin. 1991 wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis für herausragenden Journalismus ausgezeichnet.

Leseprobe
Vorwort
Es kann kein Mensch aus sich so viel Schönheit heben, daß sie ihn ganz verdeckt. Seines Wesens ein Stück sieht immer dahinter hervor. RAINER MARIA RILKE Rilke war das, was man heute ironisch als »Frauenversteher« bezeichnen würde. Er behauptete von sich, eine weibliche Seele zu besitzen, und verfasste viele seiner Gedichte aus der Perspektive von Frauen, nannte sie »Lieder der Mädchen« oder »Mädchen-Klage«. »Die einzige Gnade, die ich erflehe, ist die, daß meine Werke ein zartes Echo in den Herzen hübscher Frauen finden möchten«, schrieb schon der Neunzehnjährige. Dabei hatte er es, schüchtern wie er war, schwer, die Frauen zu beeindrucken. Rilke war kein schöner Mann, erst in seinen späteren Lebensjahren gewannen seine weichen, mit den wulstigen Lippen und dem fliehenden Kinn irgendwie auch karikaturhaften Züge einen Anflug von reifer Männlichkeit. Umso mehr Sorgfalt verwendete er lebenslang auf sein Äußeres, das von ausgewählter Eleganz, aber nie eitel daherkam. Seine stärksten Waffen waren seine tiefblauen, nach innen gerichteten Augen und seine sonore, österreichisch gefärbte Stimme. Als Rezitator war Rilke unschlagbar, und auch im ernsten Gespräch - nicht in der lebhaften Diskussion - konnte er wie kaum ein anderer für sich einnehmen. Diese Fähigkeit der gespannten, hochkonzentrierten Zuwendung bezauberte die Frauen. Für sie erschien er wie ein Wesen aus der Idealwelt ihrer Träume: einfühlsam, leise und auf sanfte Weise werbend mit einem erotischen Unterton, der Spannung aufbaute, aber nie zudringlich wurde. Und dieser Dichter verfügte noch über ein zusätzliches Mittel der Werbung: den Brief. Raffiniert verstand es Rilke, vor allem die weiblichen Adressaten seiner Briefe in eine existenzielle Komplizenschaft hineinzuziehen, indem er seine Sache zu der ihren machte. Das schmeichelte, berückte - und schuf eine emotionale Abhängigkeit, die nach immer mehr Zuwendung und Intimität verlangte. Der Biograf hat den Vorteil, gleichsam aus der Vogelschau der Quellenkenntnis alle Korrespondenzen zu überblicken. Dabei werden die Muster und die Variabilität von Rilkes fast unbegrenzter Fähigkeit zur Menschenfischerei erkennbar. Für jeden Briefpartner findet er einen anderen Ton, ohne je opportunistisch Zugeständnisse zu machen, was seine dichterischen oder philosophisch-ethischen Überzeugungen betrifft. Dennoch waltet in diesen abertausend Zeugnissen ein einziger großer Wille: sich Menschen und Dinge gefügig zu machen für das große Werk. Hier ist Rilke kompromisslos und zielstrebig bis ins abstoßend Egomane hinein. Die subtil umworbenen Fürstinnen, Baronessen und Gräfinnen sind eben nicht nur geistreich oder reizvoll, sondern vor allem vermögend und immer dienstbar, was die Förderung des rastlosen Dichters angeht. In dieser Darstellung werden deshalb auch ausführlich Rilkes bis an die Grenzen der Maßlosigkeit gehenden Wünsche und Forderungen geschildert, die er seinen Gönnerinnen zumutete. Rilkes Freundinnen und Mäzenatinnen haben ihre sehr persönlichen Erinnerungen der Öffentlichkeit preisgegeben. Sie geben ein facettenreiches, lebensnahes Porträt des Dichters, das hier erstmals vollständig zur Schilderung des alltäglichen Lebens von Rilke genutzt wird. Über Rilke scheint alles gesagt. Über seine tief berührende, zugleich aber auch bewusst dunkle Lyrik, sein extravagantes Leben auf Schlössern und in elitären Adelszirkeln, sein weihevoll inszeniertes Außenseitertum. Auch über sein schwer fassbares Gottesbild wie seine ästhetisch ausgerichtete Religiosität gibt es zahlreiche Studien. Und natürlich haben sich Forscher wie Biografen an Rilkes schillernder Beziehung zu den Frauen und seinem emphatischen Begriff der Liebe abgearbeitet, der ihm bis heute vor allem das Interesse weiblicher Leser sichert. Dennoch bleibt ein Mysterium: die Magie eines Dichters, der es verstand, sein Leben fast vollkommen in seinem Werk aufgehen zu lassen. Di

Inhalt
Vorwort Sophia Rilke - Mutter des Erwählten Eine leidenschaftliche Frau: " Der Wert eines Kusses liegt allein in seiner Glut. " Lieber wäre er ein Mädchen gewesen: " Wo ein Puppenkleid . . . Glück mir war. " Die Schulzeit: " Gemütsbeschaffenheit : still, zaghaft, gutmütig " Valerie von David-Rhonfeld: " Dein Dich unendlich liebender Kater René " Annäherung an die Mutter: " Ich bin völlig einsam, nicht anders als Du . . . " Welt der Sanatorien: " . . . bei vollkommen gesunden Organen doch stark geschwächt " Seelsorge an der Mutter: " Gott kommt zu seiner Zeit. " Lou Andreas-Salomé - Geliebte, Lehrerin, Übermutter Füreinander bestimmt: " . . . daß Du aus Einsamkeiten dem großen Glück entgegenschreiten und meine Hände finden wirst. " Mit Jelena Woronina am Meer: " Sie Undankbare, das ist das Leben ! " Mit Lou nach Russland: " Mir war ein einziges Mal Ostern . . . " Die zweite russische Reise: " Splitter im Fingernagel und in den Nerven " Lou verstößt Rainer: " Damit R. fortginge, ganz fort, wär ich einer Brutalität fähig. " Der Körper sie…


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