Gesichter der Zeitgeschichte

Gesichter der Zeitgeschichte

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783486589917
Untertitel:
Deutsche Lebensläufe im 20. Jahrhundert
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten:
321
Erscheinungsdatum:
11.02.2009
ISBN:
978-3-486-58991-7

Theresia Bauer u.a. (Hrsg.)
Gesichter der Zeitgeschichte
Deutsche Lebensläufe im 20. Jahrhundert
2009. 321 S.
ISBN 978-3-486-58991-7

Die "Gesichter der Zeitgeschichte" erzählen von Helden und Schurken, Tätern und Opfern, engagierten Intellektuellen und glatten Karrierediplomaten, von generösen Stifterinnen und opportunistischen Staatskünstlern im Vorzimmer der Macht. In ihren Biographien verdichten sich Grundprobleme und leitende Tendenzen der Epoche: Bernhard Adolf, Erich Benjamin, Julius Döpfner, Hans Ehard, Heinz Felfe, Otto von Feury, Erich Walter Gniffke, Carl Ludwig Lautenschläger, Helene Mayer, Oswald von Nell-Breuning, Elisabeth Noelle-Neumann, Georg Picht, Joseph Rovan, Ernst Schellenberg, Gustav Adolf Sonnenhol, Paul Ludwig Troost, Amélie Thyssen

Mit Beiträgen von J. Balcar, T. Bauer, J. Braun, A. Drecoll, A. Eichmüller, A. Häusler, D. Hoffmann, N. Kramer, E. Kraus, R. Kreis, C. Kuller, S.H. Lindner, C. Moisel, D. Pohl, W. Rudloff, T. Schlemmer, S. Schrafstetter, W. Süß, T. Winstel

Die "Gesichter der Zeitgeschichte" erzählen von Helden und Schurken, Tätern und Opfern, engagierten Intellektuellen und glatten Karrierediplomaten, von generösen Stifterinnen und opportunistischen Staatskünstlern im Vorzimmer der Macht. In ihren Biographien verdichten sich Grundprobleme und leitende Tendenzen der Epoche: Bernhard Adolf, Erich Benjamin, Julius Döpfner, Hans Ehard, Heinz Felfe, Otto von Feury, Erich Walter Gniffke, Carl Ludwig Lautenschläger, Helene Mayer, Oswald von Nell-Breuning, Elisabeth Noelle-Neumann, Georg Picht, Joseph Rovan, Ernst Schellenberg, Gustav Adolf Sonnenhol, Paul Ludwig Troost, Amélie Thyssen Mit Beiträgen von J. Balcar, T. Bauer, J. Braun, A. Drecoll, A. Eichmüller, A. Häusler, D. Hoffmann, N. Kramer, E. Kraus, R. Kreis, C. Kuller, S.H. Lindner, C. Moisel, D. Pohl, W. Rudloff, T. Schlemmer, S. Schrafstetter, W. Süß, T. Winstel

Autorentext
Theresia Bauer, geboren 1966, ist Akademische Oberrätin am Historischen Seminar der Universität München. Elisabeth Kraus, geb. 1956, ist Professorin für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität München. Christiane Kuller, geboren 1970, Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten, zuletzt Vertretung des Lehrstuhls für Neuere und Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin. Winfried Süß, geboren 1966, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Klappentext
Die "Gesichter der Zeitgeschichte" erzählen von Helden und Schurken, Tätern und Opfern, engagierten Intellektuellen und glatten Karrierediplomaten, von generösen Stifterinnen und opportunistischen Staatskünstlern im Vorzimmer der Macht. In ihren Biographien verdichten sich Grundprobleme und leitende Tendenzen der Epoche: Bernhard Adolf, Erich Benjamin, Julius Döpfner, Hans Ehard, Heinz Felfe, Otto von Feury, Erich Walter Gniffke, Carl Ludwig Lautenschläger, Helene Mayer, Oswald von Nell-Breuning, Elisabeth Noelle-Neumann, Georg Picht, Joseph Rovan, Ernst Schellenberg, Gustav Adolf Sonnenhol, Paul Ludwig Troost, Amélie Thyssen Mit Beiträgen von J. Balcar, T. Bauer, J. Braun, A. Drecoll, A. Eichmüller, A. Häusler, D. Hoffmann, N. Kramer, E. Kraus, R. Kreis, C. Kuller, S.H. Lindner, C. Moisel, D. Pohl, W. Rudloff, T. Schlemmer, S. Schrafstetter, W. Süß, T. Winstel

Zusammenfassung
"Hier haben wir einmal eine Festschrift vor uns, die tatsächlich anschaulich macht, was zu zeigen sie verspricht: `Lebenszusammenhänge überwölben die Zäsuren, mit denen die Pragmatik der Forschung die Zeitläufte in handhabbare Stücke teilt. Verknüpfungen werden sichtbar zwischen Öffentlichem und Privatem, Ideen und Interessen, langfristigen Prozessen und prägenden Ereignissen, den Verhältnissen und ihrer Erfahrung und Deutung, zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft, in der er agiert.´ Das überrascht bei diesem ziemlich verwilderten Genre - und doch wieder nicht, denn die Herausgeber und Autoren dieses Sammelbands sind alle durch die Schule von Hans Günter Hockerts gegangen, der bekanntlich einen geradezu konstitutionellen Mangel an Kompromissfähigkeit in Qualitätsfragen aufweist." Klaus-Dietmar Henke, sehepunkte 9 (2009), Nr. 9 "Für Lehrererzählungen und Referate ist das Buch, dessen Autoren und Autorinnen seriöse Geschichtsforschung mit Fähigkeit zum Erzählen verbinden, eine Fundgrube." lehrerbibliothek.de

Leseprobe
Erich Walter Gniffke (S. 179-180)

Geschäftsmann und Sozialdemokrat in zwei Diktaturen

Dierk Hoffmann

Die Zwangsvereinigung von SPD und KPD im Frühjahr 1946 ist ein zentrales Ereignis in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Während die DDR die Fusion der beiden Arbeiterparteien in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zur Konstruktion eines Gründungsmythos instrumentalisierte, diente sie in der Bundesrepublik als mahnendes Beispiel für den Aufbau der zweiten deutschen Diktatur. Nach wie vor gibt es keine einhellige Bewertung der Vorgänge: Während die einen den Zwangscharakter betonen, unterstreichen die anderen die Freiwilligkeit. Tatsächlich war in beiden Parteien unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Einheitssehnsucht weit verbreitet. Nicht nur unter den SPD-Mitgliedern, sondern auch innerhalb des Zentralausschusses der SPD kamen jedoch rasch Bedenken auf, da die KPD von der sowjetischen Besatzungsmacht in zunehmendem Maße protegiert wurde. Deshalb zogen einige sozialdemokratische Spitzenpolitiker wie etwa Gustav Dahrendorf und Gustav Klingelhöfer die Konsequenzen und gingen in den Westen Deutschlands. Auf diese Weise verlor der spätere Ko-Vorsitzende der SED, Otto Grotewohl, in kurzer Zeit wichtige politische Weggefährten. Einer der letzten, die sich von ihm und der ostdeutschen Einheitspartei abwandten, war Erich Walter Gniffke, mit dem Grotewohl eine langjährige Freundschaft verband.

Berufliche Karriere und politische Sozialisation

Erich Walter Gniffke wurde am 14.Februar 1895 im westpreußischen Elbing als zweiter Sohn einer protestantischen Arbeiterfamilie geboren.1 Da sein älterer Bruder im Alter von vier Jahren starb, wuchs er allein bei seinen Eltern auf, die um die Jahrhundertwende nach Köln übersiedelten. Hier besuchte der Sohn die Volksschule in Köln-Mülheim. Der Aufenthalt im Rheinland war jedoch nur von kurzer Dauer, weil die Eltern nach wenigen Jahren wieder in die Heimat zurückkehrten. Nachdem er die Volksschule verlassen hatte, arbeitete Gniffke zunächst für ungefähr drei Monate als Laufbursche. Anschließend fand er für ein Jahr eine Anstellung in einem Anwaltsbüro und ging danach in eine dreijährige kaufmännische Lehre zu einer Teerprodukte- und Dachpappenfabrik.

Nach dem Abschluss wurde er im August 1912 Vertreter der Komnick-Werke in Elbing und begann eine erstaunliche Berufskarriere, da ihm schon nach kurzer Zeit die kaufmännische Leitung einer Außenstelle der Firma in Danzig angeboten wurde. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs endete seine Tätigkeit vorerst, weil die Unternehmensleitung das Ternolith-Werk stilllegen musste und ihn zurück in das Stammhaus nach Elbing versetzte. Im Januar 1916 wurde Gniffke zum Luftschifferbataillon I in Berlin eingezogen und kam zum Fronteinsatz in der Champagne. Ein Jahr später erkrankte er an Ruhr und musste sich ungefähr drei Monate im Lazarett aufhalten.

Anschließend war er beim Ersatzbataillon II in Darmstadt und wurde im Januar 1918 auf Antrag seines alten Arbeitgebers in die Heimatstadt entlassen. Gniffke gelang es, seine Berufslaufbahn nach Kriegsende erfolgreich fortzusetzen. So hatte er bis Anfang 1920 die kaufmännische Leitung bei den westpreußischen Hefe- und Holzspirituswerken in Danzig-Holm inne, bei denen der mittlerwe…


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