Wissen für die Zukunft

Wissen für die Zukunft

Einband:
Leinen-Einband
EAN:
9783486588224
Untertitel:
150 Jahre Oldenbourg Verlag
Genre:
Geisteswissenschaften allgemein
Autor:
Reinhard Wittmann
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten:
384
Erscheinungsdatum:
31.05.2008
ISBN:
978-3-486-58822-4

Oldenbourg, einer der namhaftesten deutschen Fachverlage, feiert im Jahr 2008 seinen 150. Geburtstag. Die reich bebilderte Festschrift, die der bekannte Buchwissenschaftler Reinhard Wittmann vorgelegt hat, besteht aus zwei Teilen: Der erste zeichnet die Geschichte der Firma von den Anfängen bis zur Gegenwart nach. Im umfangreicheren zweiten Teil versucht Reinhard Wittmann Wirkung und Leistung des Verlages anhand ausgewählter Projekte anschaulich werden zu lassen, die für die drei großen Programmbereiche Schulbuch, Wissenschaften, Technik stehen.

Ihre Bedeutung liegt somit auf unterschiedlichen Gebieten und manifestiert sich entsprechend anders – in allen dreien aber wird die Vermittlerfunktion des Verlages und seine Rolle im technischen Fortschritt, bei der Bildung von Generationen und als Bewahrer geistiger Überlieferung auch in bedrängten Zeiten exemplarisch vergegenwärtigt. Oldenbourg gewinnt auf diese Weise historisches Profil als Kreuzungs- und Sammelpunkt schulischer, geistiger und wissenschaftlicher Entwicklungen, denen der Verlag unter teils hochproblematischen Rahmenbedingungen nicht nur unterworfen war, sondern die er auch ganz wesentlich mitgeprägt hat.


Oldenbourg, einer der namhaftesten deutschen Fachverlage, feierte im Jahr 2008 seinen 150. Geburtstag. Die reich bebilderte Verlagsgeschichte, die der bekannte Buchwissenschaftler Reinhard Wittmann zu diesem Jubiläum vorgelegt hat, besteht aus zwei Teilen: Der erste zeichnet die Geschichte der Firma von den Anfängen bis zur Gegenwart nach. Im umfangreicheren zweiten Teil lässt Reinhard Wittmann Wirkung und Leistung des Verlages anhand ausgewählter Projekte anschaulich werden, die für die drei großen Programmbereiche Schulbuch, Wissenschaften, Technik stehen. Ihre Bedeutung liegt somit auf unterschiedlichen Gebieten und manifestiert sich entsprechend anders in allen dreien aber wird die Vermittlerfunktion des Verlages und seine Rolle im technischen Fortschritt, bei der Bildung von Generationen und als Bewahrer geistiger Überlieferung auch in bedrängten Zeiten exemplarisch vergegenwärtigt. Oldenbourg gewinnt auf diese Weise historisches Profil als Kreuzungs- und Sammelpunkt schulischer, geistiger und wissenschaftlicher Entwicklungen, denen der Verlag unter teils hochproblematischen Rahmenbedingungen nicht nur unterworfen war, sondern die er auch ganz wesentlich mitgeprägt hat.

Autorentext
Professor Dr. Reinhard Wittmann, bis 2005 Leiter der Literaturabteilung des Bayerischen Rundfunks, lehrt Geschichte des Buchwesens und Sozialgeschichte der Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist u.a. stellvertretender Vorsitzender der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Zusammenfassung
"Der repräsentativ gestaltete Band ist nicht nur eine höchst respektable Gabe zum Firmenjubiläum, sondern zudem ein wissenschaftlich ergiebiges Buch. Er ist sachgerechter Ausdruck der immer um hohes Niveau bemühten Arbeit des angesehenen Verlagshauses Oldenbourg." Alois Schmid, Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Heft 1/2010 "Die narrative Form der Darstellung erfüllt alle Leserwünsche." Hans Altenhein, Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich, 2009-1 "Insgesamt ist der hier angezeigte, im übrigen typografisch anspruchsvoll gestaltete Band unbedingt als Lektüre zu empfehlen, und zwar sowohl aus interdisziplinärem historischen Interesse, als auch mit Blick auf aktuelle Diskussionen innerhalb der Buchwirtschaft - " Volker Ttel, Aus dem Antiquariat, 8/ 2010, Nr. 2

Leseprobe
Das Projekt Bodmers (S. 203)

Als Oldenbourg die Corona übernahm, war die Zeitschrift erst ein Jahr alt und hatte sich doch in den literarisch interessierten Kreisen des deutschsprachigen Raumes bereits einen exzellenten Ruf erworben. Ihr Gründer war der 1899 in Zürich geborene Martin Bodmer, der aus einer ebenso vermögenden wie kunstsinnigen Kaufmannsfamilie stammte. Schon als junger Mann entfaltete er erhebliche Aktivitäten als Mäzen. Als leidenschaftlicher Büchersammler baute er eine umfassende "Bibliothek der Weltliteratur" auf, die bis zu seinem Tod 1971 auf rund 150.000 kostbare Stücke anwuchs. Auf eine vertrauliche Anfrage Alexander Oldenbourgs konnte sein Vetter, der Schweizer Patrizier A. H. von Sprecher am 28. Mai 1931 versichern: "Herr Bodmer gehört zu den besten Zürcher Familien und hat von seinem Vater viele Millionen geerbt [...] Herr Bodmer ist Privatmann und widmet sich hauptsächlich literarischen Bestrebungen, wofür er stets eine offene Hand hat".

Die Zeitschrift, die Bodmer in der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre zu planen begann, war "ein gewagtes, ein fast vermessenes Unternehmen". Sie sollte das mit der Bibliothek verknüpfte Anliegen, "ein Pantheon des menschlichen Geistes aller Zeiten zu schaffen", in die Gegenwart verlängern. Als Mitstreiter für sein ambitioniertes Projekt gewann Bodmer den Wiener Herbert Steiner (1892 –1966), der die Zeitschrift der literarischen Gesellschaft "Lesezirkel Hottingen " redigierte. Steiner, ein besessener Leser, verstand sich auf den Umgang mit berühmten Autoren: Schon in sehr jungen Jahren war es ihm vergönnt gewesen, mit George, Rilke, Hofmannsthal und Rudolf Borchardt in direkten Kontakt zu treten.

Das unmittelbare Vorbild für die geplante Zeitschrift waren die Neuen deutschen Beiträge, die Hofmannsthal von 1922 bis 1927 herausgegeben hatte.Zusammen mit Borchardt und Rudolf Alexander Schröder sollte der Wiener Dichter auch die "Redaktionskommission" , der Corona bilden, sein unerwarteter Tod im Jahr 1929 machte dieses Ziel zunichte. Nach kurzem Zögern beschlossen Bodmer und Steiner, selbst die Verantwortung zu übernehmen. Es gelang ihnen, sich das Wohlwollen von Schröder und Borchardt, die mehr als bloße Beiträger sein wollten, zu erhalten, im Juli 1930 konnte das erste Heft erscheinen.

Das geistige Profil der Corona wird bereits im zweifachen Sinn ihres Titels deutlich. "Corona – das ist: ein Kranz," erläuterte Herbert Steiner retrospektiv, "und im Deutschen heißt es auch: eine Gruppe von Bekannten oder Freunden. Die meisten Mitarbeiter waren das für uns: wir kannten sie – und kannten sie noch in einem anderen Sinne: wir hatten mit ihren Werken gelebt, die waren ein Teil unseres Lebens."

Unerbetene Manuskripte hatten fast nie eine Chance, wer hier publizieren wollte, musste eingeladen werden. Die strikte Auswahl orientierte sich nicht an kommerziellen Aspekten. Wichtig waren den Herausgebern vor allem ihre ästhetischen Vorlieben. Dass dieses Konzept alles andere als massenwirksam war, wurde billigend in Kauf genommen.

Die Zeitschrift erhob einen dezidiert elitären Anspruch, auch wenn sie nicht auf der hochmütigen Exklusivität beharrte, die Stefan Georges Blätter für die Kunst (1892 – 1919) ausgezeichnet hatte, war klar, dass sie sich nur an eine kleine Zahl von Lesern richtete – und damit stets defizitär und auf den Mäzen Bodmer angewiesen bleiben sollte. Corona bedeutet aber auch "Krone".


Inhalt
1;Inhalt;8
2;Vorwort;9
3;Eine Geschichte des Verlags;13
3.1;Von der Gründung 1858 bis zur Zerstörung 1945;15
3.2;Von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart;113
4;Zur Wirkungsgeschichte des Verlags - drei Fallstudien;161
4.1;Der Flug zu den Sternen Oldenbourg und die Raumfahrt;163
4.2;"Ein hübsches Abendrot über dem untergehenden geistigen Deutschland" Corona und Historische Zeitschrift im Dritten Reich;203
4.3;Mein Buch Oldenbourg-Fibeln im Wandel der Zeiten;277
5;Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2008;359
6;Anhang;367
6.1;Quellen und Literaturnachweise;369
6.2;Personen- und Firmenregister;380


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