Mikroökonomische Theorie

Mikroökonomische Theorie

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783486585445
Untertitel:
Historisch fundierte Einführung
Genre:
Betriebswirtschaft
Autor:
Winfried Reiß
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Auflage:
6., vollst. überarb. und verb. Aufl.
Anzahl Seiten:
606
Erscheinungsdatum:
17.09.2007
ISBN:
978-3-486-58544-5

Der Leser kann im Internet weitere Lehrbuch begleitende Materialien und Aufgaben sowie ein vom Autor entwickeltes virtuelles Lernsystem nutzen.

Dieses Buch geht davon aus, dass Mikrotheorie tatsächlich eine Sozialwissenschaft - und kein Teil der Mathematik - ist, geschaffen von Denkern, die sich mit bestimmten Problemen konfrontiert sahen und deshalb Methoden und Denkstrukturen entwickelten, um diese Probleme behandeln und eventuell lösen zu können. Probleme wie auch Lösungsansätze sind besonders gut nachvollziehbar, wenn man sie zeit- und gesellschaftsbezogen darstellt und analysiert.

Die einzelnen Kapitel enthalten in unterschiedlicher Reihenfolge grundsätzlich folgende fünf Bereiche: 1. Lernziele. 2. Originaltext(e). 3. Darstellung des geistesgeschichtlichen und wirtschaftlichen Hintergrunds. 4. Wirtschaftstheoretische Darstellung. 5. Fragen und Aufgaben.

Der Autor bietet zu diesem Buch auch Übungen online an. Das Lehrbuch richtet sich an alle Studierenden und Dozenten, die die ökonomische Wissenschaft von unterschiedlichen Perspektiven wahrnehmen möchten.

Aus dem Inhalt:
Einleitung. Arbeitsteilung. Adam Smith. Verteilungstheorie. D. Ricardo, Th. Malthus und J.H. von Thünen. Krise, Ausbeutung, Klassenkampf. Karl Marx und Friedrich Engels. Die marginalistische Revolution. Nutzentheorie und Präferenzen. Nachfragegesetze. Die sichtbare Hand, Teil 1: Das Unternehmen, Teil 2: Der Staat. Ressourcenknappheit und intertemporale Theorie.

Die Relevanz der Mikroökonomischen Theorie kann am besten dadurch gezeigt werden, dass man zu den ursprünglichen Problemen zurückgeht und die Lösungsansätze aus der Zeit heraus von den Originalautoren darstellen lässt. Die heutige Gesellschaft und auch die heutige Gesellschaftstheorie ist nur aus ihrer Entstehung zu verstehen. Die einzelnen Kapitel enthalten in unterschiedlicher Reihenfolge grundsätzlich folgende fünf Bereiche: 1. Lernziele. 2. Originaltext(e). 3. Darstellung des geistesgeschichtlichen und wirtschaftlichen Hintergrunds. 4. Wirtschaftstheoretische Darstellung. 5. Fragen und Aufgaben.

Autorentext
Universitätsprofessor Dr. rer. pol. Winfried Reiß: 1970 Diplom in Mathematik an der Freien Universität Berlin, anschließend Assistent am Institut für Bankwirtschaft der Technischen Universität Berlin. 1974 Promotion in Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Berlin und Assistent am Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg. 1979 Habilitation in Volkswirtschaftslehre, ab 1981 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Seit 1983 Professor an der Universität Paderborn.
Fach: Wirtschaftswissenschaften.
Fachgebiet: Volkswirtschaftslehre/Theorie.
Aufgabenschwerpunkte im Fachgebiet: Mikrotheorie, Allokations- und Preistheorie., Spieltheorie

Zusammenfassung
"Es ist das beste Mikro-Lehrbuch, das seit Heinrich von Stackelbergs "Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre" in deutscher Sprache erschienen ist." (Prof. Dr. Thomas Sauer, Professor für Volkswirtschaftslehre an der FH Jena)

Leseprobe
2.1 Geschichtlicher Hintergrund (S. 154-155)

2.1.1 Der dritte Stand in Frankreich

Im absolutistischen Frankreich gab es eine strenge hierarchische Gliederung der Bevölkerung. An der Spitze stand der König, gefolgt von Adel und hoher Geistlichkeit. Diese Schichten waren die Besitzer der großen Ländereien, hatten zahlreiche Privilegien, wie z. B. das alleinige Jagdrecht, Anspruch auf viele Ämter und Pfründe und als wichtigste Vergünstigung die Befreiung von direkten Steuern. Der Hauptteil der Bevölkerung, der dritte Stand, also Bürger, Bauern, Handwerker und der niedere Klerus, hatte die ständig steigende Steuerlast zu tragen.

Er war Zwängen wie Zunftordnung oder Frondiensten unterworfen, hatte aber keinerlei politische Rechte. Innerhalb des dritten Standes drängten die reichen Unternehmer, Fabrikanten, Reeder, Großkaufleute, die Intellektuellen wie Schriftsteller, Ärzte und Juristen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verantwortung oder aufgrund ihres Glaubens an die Ideen der Aufklärung auf Mitsprache bei politischen Entscheidungen. Die aufstrebenden Bürger wurden die Träger der revolutionären Forderungen liberté, égalité, fraternité . Auf der Basis von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit wollte man das ständische Feudalsystem überwinden.

Die Revolution von 1789 gab den Angehörigen des dritten Standes auch die gewünschte Freiheit. Die Bauern wurden von Frondiensten befreit, die Handwerker wurden nicht mehr durch Zunftordnungen eingeengt, die Kaufleute profitierten zunächst von der Abschaffung aller Binnen- und Wegezölle, Markt- und Messeabgaben. Die Wirren der Revolution unterbrachen aber bald die Rohstoffversorgung, ließen die Maschinen still stehen und gefährdeten den Verkehr auf Straßen und Kanälen, so dass die Wirtschaft fast zusammenbrach. Die Kaufkraft schwand und viele Menschen, die bisher von der ständischen Fürsorge abhängig gewesen waren, standen vor dem Nichts. Innerhalb des dritten Standes setzte eine Polarisierung zwischen einer ganz verarmten Bevölkerungsgruppe und einem flexiblen, wohlhabenden Bürgertum ein.

Dieses Bürgertum, die Bourgeoisie, war der eigentliche Gewinner der Revolution. Nach Ablösung des Absolutismus, in dem der Staat durch den absoluten Herrscher verkörpert wird, rückte das Individuum in das Zentrum der Betrachtung. Der Staat wurde deffniert als die Summe der Individuen. Staatliches und gesellschaftliches Handeln wurden auf individuelles Handeln zurückgeführt (methodologischer Individualismus). Die Aufgabe des Staates wurde nicht länger durch den Fürsten deffniert. Somit mussten sich die Ökonomen mit den Aufgaben des Staates und der Willensbildung des Staates beschäftigen. Dabei wurden in Frankreich z. B. Marquis de Condorcet parlamentarische Abstimmungsregeln untersucht.

2.1.2 Die Währungskrisen

Im Zuge der Französischen Revolution und der nachfolgenden napoleonischen Zeit kommt es in allen größeren europäischen Staaten zu Währungskrisen (vgl. [Reiß 1985]). 2 Produktion mit Faktoren Nach der Revolution wurden in Frankreich die Güter der Kirche, der Krone und die der Emigranten enteignet. Auf diese Güter wurden Schuldverschreibungen, sogenannt Assignaten, ausgegeben, die ab 1790 als Zahlungsmittel dienten. Somit wurde im revolutionären Frankreich wieder mit Papiergeld experimentiert. Anfänglich durch die zu erwartenden Versteigerungserlöse gedeckt, verloren diese Zahlungsmittel durch ständige Vermehrung fast vollständig ihren Wert. Dabei waren die Erfahrungen, die Frankreich mit einer solchen Währung nach dem Tod Ludwig XIV während des Lawschen Bankabenteuers gemacht hatte, noch nicht vergessen.

In Abb. 2.1 ist der Wechselkurs zwischen der Hamburger und der französischen Währung im 18. und 19. Jahrhundert dargestellt. Deutlich ist die stürmische Entwicklung während der Periode zwischen 1710 und 1725 zu erkennen. In dieser Zeit hatte Frankreich seine Währung dem sch

Inhalt
Einleitung; Die sichtbare Hand, Teil 1: Adam Smith, Teil 2: Der Markt; Produktion mit Faktoren D. Ricardo, Th. Malthus und J.H. von Thünen; Krise, Ausbeutung, Klassenkampf Karl Marx und Friedrich Engels; Die marginalistische Revolution; Nutzentheorie und Präferenzen; Nachfragegesetze; Die sichtbare Hand, Teil 1: Das Unternehmen, Teil 2: Der Staat; Spieltheorie; Ressourcenknappheit und intertemporale Theorie.


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