Mohammed

Mohammed

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783486585346
Untertitel:
Leben und Legende
Genre:
Religiöse Schriften & Gebete
Autor:
Tilman Nagel
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten:
1052
Erscheinungsdatum:
11.03.2008
ISBN:
978-3-486-58534-6

Dieses Standardwerk setzt neue Maßstäbe für das Verständnis Mohammeds und des Islams.

Von Legenden überwuchert, durch Sprachregelungen entstellt, von Denkverboten verdunkelt, so zeigt sich dem Wissbegierigen das Bild Mohammeds. Ist er überhaupt eine historische Gestalt? Er ist es! So lautet das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit, die nicht nur die muslimischen Standardquellen einer kritischen Prüfung unterzogen hat, sondern auch die vielschichtige "Nebenüberlieferung". Mohammed erweist sich als der Exponent einer im 4. Jahrhundert einsetzenden hochreligiösen Durchdringung des arabischen Heidentums, die sich nicht nur im Koran niedergeschlagen hat.

Der historische Mohammed kämpfte zunächst vergeblich um die Macht in Mekka und setzte dann von Medina aus eine Eroberungswelle in Gang, die durch die politischen Verhältnisse der Zeit begünstigt wurde. Zwei Jahrzehnte nach seinem Tod kam sie zum ersten Mal zum Stillstand, die übergroßen Erwartungen der Beteiligten wurden enttäuscht. Der Blick zurück verklärte nun die Zeit, in der Mohammed unter den Lebenden geweilt hatte – der Islam, untrennbar verknüpft mit der idealisierten Gestalt des Propheten, betrat die Bühne der Geschichte.


Von Legenden überwuchert, durch Sprachregelungen entstellt, von Denkverboten verdunkelt, so zeigt sich dem Wissbegierigen das Bild Mohammeds. Ist er überhaupt eine historische Gestalt? Er ist es! So lautet das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit, die nicht nur die muslimischen Standardquellen einer kritischen Prüfung unterzogen hat, sondern auch die vielschichtige "Nebenüberlieferung". Mohammed erweist sich als der Exponent einer im 4. Jahrhundert einsetzenden hochreligiösen Durchdringung des arabischen Heidentums, die sich nicht nur im Koran niedergeschlagen hat. Der historische Mohammed kämpfte zunächst vergeblich um die Macht in Mekka und setzte dann von Medina aus eine Eroberungswelle in Gang, die durch die politischen Verhältnisse der Zeit begünstigt wurde. Zwei Jahrzehnte nach seinem Tod kam sie zum ersten Mal zum Stillstand, die übergroßen Erwartungen der Beteiligten wurden enttäuscht. Der Blick zurück verklärte nun die Zeit, in der Mohammed unter den Lebenden geweilt hatte der Islam, untrennbar verknüpft mit der idealisierten Gestalt des Propheten, betrat die Bühne der Geschichte. "Mir kommt es in meinen Büchern ,Mohammed. Leben und Legende' und ,Allahs Liebling. Ursprung und Erscheinungsformen des Mohammedglaubens' nicht auf eine Abbildung der muslimischen Biographie Mohammeds an, sondern auf die geschichtswissenschaftliche Erfassung seiner Gestalt und seines Wirkens vor dem Hintergrund der spätantiken vorderasiatischen Ereignis-, Gesellschafts- und Religionsgeschichte sowie auf die Schilderung der Genese und Weiterentwicklung des muslimischen Mohammedglaubens." Tilman Nagel

Autorentext
Tilman Nagel, geboren 1942, ist emeritierter Professor für Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität Göttingen.

Zusammenfassung
"Das Werk wurde von der Fachwelt wie von der interessierten Öffentlichkeit mit Begeisterung und Bewunderung aufgenommen." Joachim Frank, Kölner Stadtanzeiger "Tilman Nagels kluge, kenntnis- und faktenreiche Darstellung des Lebens Mohammeds und die Entwicklungsgeschichte seiner Verehrung wird sicherlich in den kommenden fünfzig Jahren nicht veralten." Peter Heine, Süddeutsche Zeitung 8.3.2008 "Nagel, der zu den besten deutschsprachigen Kennern des arabischen Schrifttums gehört, wertet einen immensen Quellenbestand in präziser Datailarbeit aus und lässt ein Mohammedbild in völlig neuer Konkretheit erstehen - dies nicht nur für die Gründerzeit, sondern die gesamte islamische Geistesgeschichte. [...] Der hier angebotene Erklärungsrahmen dürfte in der Orientalistik, die sich leider zur flachen Meinungs-'Wissenschaft' entwickelt hat, für lange Zeit seinesgleichen suchen." Wiener Zeitung Extra 18.4.2008 "Ein Jahrhundertwerk" Werner Trutwin, in: Christ in der Gegenwart/Frühjahr 2008 "Nagels Mohammed ist nicht mehr der Mohammed des religiösen Islam, sondern der Mohammed der kritischen Historiker. ... Für lange Zeit wird kein Mohammedbiograph dieses Jahrhundertwerk unbeachtet lassen können." Werner Trutwin, rhs 3/ 2008 "Um keines der beiden Bücher Tilman Nagels wird aber herumkommmen, wer sich eingehender mit Mohammed beschäftigen will. Es ist das Verdienst des Oldenbourg Verlags, dass er sie (die beiden Werke) trotz mutmasslich geringem kommerziellen Erfolgsaussichten in sein Programm aufgenommen hat. Zukünftige Generationen werden es ihm danken." Neue Zürcher Zeitung, 3.9.2008 "Im Hauptband - 'Leben und Legende' - lässt Nagel, der die arabischen Quellen virtuos beherrscht, ein Bild des frühen Islam von ungewohnter Konkretheit erstehen." Politische Studien, Juli/August 2008 "Dataillierter und aufwändiger sind Quellenkritik und historische Spurensuche wohl selten betrieben worden als in diesem Opus magnum des Göttinger Islamwissenschaftlers. Tilman Nagels Muhammad-Biografie ist ein Solitär: steinschwer, textsatt und Ergebnis mehrerer Jahrzehnte Forschung." Christian Meier, Zenith. Zeitschrift für den Orient 4/2008 "die bislang beste Darstellung von Mohammeds Leben und Wirken vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungsdebatte." Dr. Lucian Reinfandt, Religionen unterwegs, 15. Jg., Nr. 4, Nov. 2009 "Nagels umfassendes Werk ist sehr instruktiv und sehr anregend." Hans Feske, Jahrbuch für Europäische Überseegeschichte, 9/ 2009 "In letzter Zeit sind einige Bücher über Mohammed erschienen. Insbesondere das zweibändige Werk des Islamwissenschaftlers Tilman Nagel stellt einen bemerkenswerten Neuanfang in der Deutung des Propheten dar. (...) Hoffentlich ruft es unter muslimisch Gläubigen und allen anderen Lesern die kritischen und vertiefenden Diskussionen hervor, die es verdient und die es sich wünscht." Herder Korrespondenz, Heft 1/2010

Leseprobe
4. Handel, Krieg und Kult (S. 48)

Kurz gesagt, die Quraiöiten sahen sich vor die Aufgabe gestellt, eine ber Mekka hinausgreifende politische Ordnung zu gewährleisten, zu deren Aufrechterhaltung sie militärische Mittel einsetzen konnten, und war diese Aufgabe erst gelöst, dann wiederum war die religiöse Beziehung der fremden Stämme zum mekkanischen Heiligtum neu zu justieren, und zwar so, da möglichst viele unterschiedliche Gemeinschaften in ein Verhältnis zu den Quraiöiten eintraten, dessen Ausgestaltung von diesen allein bestimmt werden konnte.

Die rein genealogisch aufgefaßte Loyalität war durch ein anderes Moment zu ergänzen, gewi noch nicht abzulösen. Alles dies entfaltet sich durch das Wirken Mohammeds mit einer vorher nicht geahnten Durchschlagskraft, die Voraussetzungen hierfür wurden jedoch schon in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts geschaffen. Was damals geschah und jetzt zu beschreiben ist, war zunächst defensiver Natur.

Man litt unter dem Unfrieden einer Gesellschaft, der die Abstammung und der Väterruhmì mehr galten als die selbstverantwortete Tat des einzelnen, und man reagierte in unterschiedlicher Weise auf dieses Leiden, bis hin zum anfentum, das jene beiden Werte verwarf. Erst Mohammed ersetzte nach dem Abkommen von al-udaibäja die stammesbergreifende militärische Organisation, die die heidnischen Quraiöiten aufgebaut hatten, durch eine offensive Kampfgemeinschaft, die sich dem Dschihad auf dem Pfade Allahs widmete.

Und diese Umwandlung erfolgte in enger Verquickung mit der von ihm verkndeten Botschaft, deren Inhalt im Prinzip viel radikaler, als es seinen heidnischen quraiöitischen Ahnen denkbar gewesen war, die Genealogie, das überkommene Ordnungssystem der Gesellschaft, in Frage stellte und neu definierte. Es verwundert nicht, da viele dem von ihm gewiesenen Weg nur zaudernd o…


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