Die Dresdner Bank 1945-1957

Die Dresdner Bank 1945-1957

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783486583038
Untertitel:
Konsequenzen und Kontinuitäten nach dem Ende des NS-Regimes. Unter Mitarbeit von Ingo Köhler, Harald Wixforth und Dieter Ziegler
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Ralf Ahrens
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten:
505
Erscheinungsdatum:
30.06.2007
ISBN:
978-3-486-58303-8

Von der Enteignung und Dezentralisierung in den Besatzungsjahren bis zur Gründung der Dresdner Bank AG Welche Konsequenzen hatten die Geschäftspolitik der Dresdner Bank im Dritten Reich und ihre Nähe zum Nationalsozialismus nach dessen Untergang? Welche Kontinuitäten lassen sich über die Epochenschwelle 1945 hinaus feststellen?

Der Verfasser und seine drei Mitautoren setzen die 2006 erschienene Geschichte der Dresdner Bank in der NS-Zeit fort und analysieren die Folgen der politischen Herausforderungen für das Unternehmen: Hauptthemen sind die Entnazifizierung und der Nürnberger Prozess gegen den Vorstandssprecher Karl Rasche, die wirtschaftlichen und organisatorischen Konsequenzen der alliierten Bankenpolitik sowie die Auseinandersetzungen um Wiedergutmachung für jüdische Angestellte, Kunden und Geschäftspartner.


Welche Konsequenzen hatten die Geschäftspolitik der Dresdner Bank im Dritten Reich und ihre Nähe zum Nationalsozialismus nach dessen Untergang? Welche Kontinuitäten lassen sich über die Epochenschwelle 1945 hinaus feststellen? Der Verfasser und seine drei Mitautoren setzen die 2006 erschienene Geschichte der Dresdner Bank in der NS-Zeit fort und analysieren die Folgen der politischen Herausforderungen für das Unternehmen: Hauptthemen sind die Entnazifizierung und der Nürnberger Prozess gegen den Vorstandssprecher Karl Rasche, die wirtschaftlichen und organisatorischen Konsequenzen der alliierten Bankenpolitik sowie die Auseinandersetzungen um Wiedergutmachung für jüdische Angestellte, Kunden und Geschäftspartner.

Autorentext
Ralf Ahrens, geboren 1963, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Jena.

Zusammenfassung
"Ralf Ahrens hat eine hervorragende Studie [...] vorgelegt, die nahtlos an die bravouröse Gesamtdarstellung der Bank im 'Dritten Reich' anschließt. Sie gibt nicht nur detaillierte Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung des Bankensektors nach dem zweiten Weltkrieg, sondern zeigt vor allem die Wechselwirkung zwischen politischen und ökonomischen Entscheidungen auf. Der flüssige Schreibstil und der angemessene Umfang runden das Bild einer rundherum gelungenen Studie ab." Benjamin Obermüller, Archiv für Sozialgeschichte 49/2009 "Ein zentrales Buch zum Thema der ökonomischen Vergagnenheitsbewältigung und zur Vergangenheitspolitik in den 1950er Jahren, von dem durchaus Impulse auf Forschungen zu weiteren deutschen Firmen ausgehen können." Boris Barth, VSWG 2/2008 "Die interessante und gründliche Arbeit von Ralf Ahrens ist ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte sowie insbesondere zur Bankengeschichte." Gerd Hardach, H-Soz-u-Kult, 04.12.2008 "eine sehr gründliche, abwägende und vielschichtige Studie" Boris Gehlen, Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 1/ 2009 "Die komplizierte Materie (...) wird kundig erläutert. (...) Das Buch von Ahrens bietet einen ausgezeichneten Überblick über das Thema." Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Heft 9/10 2011

Leseprobe
" VI. Regeneration: Von der Währungsreform zur Dreier-Lösung"" (1948 1952) (S. 195-196)

1. Der erste Schritt zur Rezentralisierung: Organisation und Interessenpolitik bis zum Großbankengesetz Geschäftsleitungen und Verwalter Mit den alliierten Dezentralisierungsgesetzen war ein gewisser politischer Ruhepunkt und zugleich eine organisatorische Basis erreicht, von der aus die ebenso langwierige wie erfolgreiche Arbeit an der schrittweisen Rezentralisierung der Großbanken beginnen konnte. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass dramatische Veränderungen der Unternehmensorganisation in den folgenden etwa vier Jahren nicht mehr zu verzeichnen waren.

Die innere Organisation der elf Nachfolgeinstitute auf Länderebene ist nur noch punktuell nachvollziehbar, sie folgte aber zumindest in den größeren Instituten grundsätzlich dem Gliederungsschema der alten Universalbank.1 Die Aufrechterhaltung der wesentlichen Bankfunktionen in allen elf, teils nur dem Umfang früherer Filialen entsprechenden Instituten war zwar ein ernstes Kostenproblem, aber kurzfristig keine Überlebensfrage. Die ständigen Anpassungsmaßnahmen an die Großbankenpolitik der Alliierten aber hatten ein Ende gefunden. Institutionelle Umbrüche ließen sich zudem teilweise durch personelle Kontinuitäten kompensieren, weil Entnazifizierung und Strafverfolgung nur sehr begrenzt in die Führungsstruktur der Dresdner Bank eingegriffen hatten.

Eine für den Herbst 1950 überlieferte Zusammenstellung der elf Geschäftsleitungen zeigt, wie durch eine strategische Kombination von Führungskräften der alten Zentrale und altgedienten Filialleitern ein personeller Zusammenhang hergestellt wurde, der die rechtliche Trennung der Länderinstitute überbrückte. Die Rhein-Main Bank in Frankfurt leitete neben Hugo Zinßer der frühere Filialleiter Günther Ladisch. Die Geschäftsleitung der Bayerischen Bank für Handel und Industrie in München übernahmen neben Max Schobert die alten Leiter der beiden bayerischen Kopffilialen Alfred Hußlein (München) und Hans Böhner (Nürnberg). Die Allgemeine Bankgesellschaft mit Hauptsitz in Stuttgart stand unter der Leitung der altgedienten Filialleiter Hans Huthsteiner (Stuttgart), Wilhelm Rohn Mannheim) und Carl Kauffmann (ehemals München).

Die Bremer Bank, die bereits als Dresdner-Bank-Filiale unter dem angestammten Namen firmiert hatte, führte der langjährige Leiter Robert Stuck gemeinsam mit Felix Steinrücke, der seit 1939 die sudetenländische Kopffiliale in Reichenberg geleitet hatte. Frühere Filialleiter führten auch die weniger bedeutenden Nachfolgebanken im ehemaligen französischen Besatzungsgebiet.2 Die Besetzung der Führungsposten in der früheren britischen Zone demonstriert ebenfalls, dass die kleineren Nachfolgeinstitute der Obhut ehemaliger Filialleiter überlassen wurden, von denen einige schon mehr als vier Jahrzehnte in den Diensten der Bank standen.

Die Lübecker Bank, ehemals die einzige Filiale in Schleswig-Holstein, wurde allein von den Filialleitern Julius Thiel und Emil Noack weitergeführt. An den bedeutenderen Bankplätzen wurde hingegen die stetige Präsenz der alten Bankelite demonstriert. Als Geschäftsführer der nunmehr als Rhein-Ruhr Bank in Düsseldorf firmierenden nordrhein-westfälischen Filialen fungierten neben den Filialleitern Max Bardroff (Düsseldorf) und Bernhard Steinrücke (Köln) Alfred Hölling und Carl Schleipen. Die Geschäftsleitung der Niedersächsischen, später Niederdeutschen Bankgesellschaft in Hannover übernahmen zunächst Herbert Henzel, Walter Teichmann und der Hannoveraner Filialleiter Max Gentsch. Das Hamburger Gebiet wurde, jetzt unter der Firma Hamburger Kreditbank, neben Gustav Overbeck von den Filialleitern Hugo Scharnberg und Hans Treue geführt. In den Vorstand dieses Nachfolgeinstituts trat nach seiner Entlassung aus Nürnberg Hans Rinn ein. Walter Teichmann, der 1949 in die Geschäftsführung der Dresdner-Bank-Tochter Hardy &amp, Co. in Frankf

Inhalt
1;Inhalt;6
2;I. Einleitung;10
2.1;Gliederung, Forschungsstand, Quellenlage;16
3;II. Prolog: Auf dem Weg in die Nachkriegszeit;26
3.1;1. Die Dresdner Bank und der Untergang des Dritten Reichs;26
3.2;2. Die Großbanken in den alliierten Nachkriegsplanungen;37
4;III. Die Dresdner Bank und die Entnazifizierung in den vier Besatzungszonen;48
4.1;1. Die Dresdner Bank in der Entnazifizierungspolitik der Westalliierten 1945/ 46;48
4.2;2. Die Entnazifizierung der westdeutschen Filialleitungen und des Vorstands unter deutscher Regie;57
4.3;3. Entnazifizierung und Elitenaustausch in der Sowjetischen Besatzungszone;75
5;IV. Kriegsverbrecher -Prozesse in Ost und West: Die Grenzen politischer Strafverfolgung und die Beharrungskraft einer Elite;82
5.1;1. Der Waldheimer Prozess gegen Alfre…


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