Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?

Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783486579925
Untertitel:
Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Peter Lieb
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten:
631
Erscheinungsdatum:
05.03.2007
ISBN:
978-3-486-57992-5

Wehrmacht in der NS-Diktatur

In der Debatte über die Wehrmacht und ihre Verbrechen blieb der Kriegsschauplatz im Westen weitgehend ausgespart. Dabei hatten die Kämpfe der Wehrmacht gegen die Westalliierten und die französische Widerstandsbewegung während der Jahre 1943/44 kriegsentscheidende Bedeutung.

Inwieweit gelang es der deutschen Führung, auch im Westen einen "Weltanschauungskrieg" zu entfesseln? Welche Rückwirkungen hatten die Erfahrungen im Ostkrieg auf die Kämpfe in Frankreich? Gab es Unterschiede zwischen Wehrmacht und Waffen-SS ?

Existierten an der Truppenbasis Handlungsspielräume, die sich sowohl in die eine wie die andere Richtung nutzen ließen? Peter Lieb erörtert diese Fragen erstmals auf breiter Quellengrundlage und schließt damit eine große Forschungslücke.

Die 2005 an der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommene Dissertation wurde mit dem Prix Guillaume Fichet - Octave Simon und dem Werner-Hahlweg-Förderpreis ausgezeichnet.

Peter Lieb , geboren 1974, ist Senior Lecturer im Department of War Studies an der Royal Military Academy Sandhurst und Research Fellow an der University of Salford (Großbritannien).

Wehrmacht in der NS-Diktatur In der Debatte über die Wehrmacht und ihre Verbrechen blieb der Kriegsschauplatz im Westen weitgehend ausgespart. Dabei hatten die Kämpfe der Wehrmacht gegen die Westalliierten und die französische Widerstandsbewegung während der Jahre 1943/44 kriegsentscheidende Bedeutung. Inwieweit gelang es der deutschen Führung, auch im Westen einen "Weltanschauungskrieg" zu entfesseln? Welche Rückwirkungen hatten die Erfahrungen im Ostkrieg auf die Kämpfe in Frankreich? Gab es Unterschiede zwischen Wehrmacht und Waffen-SS? Existierten an der Truppenbasis Handlungsspielräume, die sich sowohl in die eine wie die andere Richtung nutzen ließen? Peter Lieb erörtert diese Fragen erstmals auf breiter Quellengrundlage und schließt damit eine große Forschungslücke. Die 2005 an der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommene Dissertation wurde mit dem Prix Guillaume Fichet - Octave Simon und dem Werner-Hahlweg-Förderpreis ausgezeichnet. "Peter Liebs umfangreiche, gründlich recherchierte und klar argumentierende Untersuchung über die deutsche Westfront 1943/44 ist ein gewichtiger Beitrag zu aktuellen Kontroversen und Polemiken über die 'Verbrechen der Wehrmacht', deren Hauptaugenmerk fast ausschließlich auf die Balkanländer, Polen und Russland gerichtet war und Nordafrika und Frankreich vernachlässigte." Prof. Dr. Michael Burleigh

Autorentext
Peter Lieb, geboren 1974, ist Senior Lecturer im Department of War Studies an der Royal Military Academy Sandhurst und Research Fellow an der University of Salford (Großbritannien).

Zusammenfassung
"Peter Lieb hat ein Standardwerk zur Geschichte des Krieges im Westen 1943/44 vorgelegt, an dem sich künftige Forscher orientieren und messen lassen müssen. Sowohl hinsichtlich der Quellengrundlage, dem Bemühen um Differenzierung als auch der Sachkenntnis, die der Autor präsentiert, setzt die Arbeit hohe Maßstäbe. Moderne Militärgeschichte par excellence!" Roman Töppel, Das Historisch-Politische Buch, Nr. 12/2011 "Liebs analytische Quellentiefe und Detailpräzision markieren einen enormen Forschungsfortschritt; sein abwägender, stets die Forschung breit rezipierender Stil ist vorbildlich. In Zusammenschau mit der prägnanten Bebilderung, illustrativen Karten und einem ausführlichen Anhang hat Liebs Buch handbuchartigen Charakter und Orientierungsfunktion für die weitere Forschung." Magnus Brechtken, Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Heft 7/8 2011 "Peter Lieb signe avec cet ouvrage un travail magistral". Gael Eismann, perspectivia.net "Peter Lieb hat eine vorzügliche Untersuchung vorgelegt. Zahlreiche Fotos und etliche hervorragende Karten illustiereren das Werk." Sönke Neitzel, FAZ, 11.2.2009 "brilliantly researched" Antony Beevor, World War II Quarterly 5 (2008) "vorzügliche Studie" Peter Tauber, HZ 287/1 (2008) "Eine wegweisende Studie über den Krieg der Wehrmacht im Westen" Franziska Brüning, Süddeutsche Zeitung, 9.4.2008 "Es sollten durch diese uneingeschränkt empfehlenswerte Arbeit weitere Forschungen angeregt werden." Hendrik Thoß, Historisch-Politisches Buch 2 (2007) "Diese Gründlichkeit der Recherchen, aber auch die Auführlichkeit der Darstellung, die Fülle der Fakten und die Qualität der Analysen zeichnen das Buch ohne Frage aus." Andreas Huth, goon Magazin "Der Autor hat eine große Zahl von Details des Kampfes der Parrtisanen gegen die deutschen Besatzer zu Papier gebracht. DIes kann dazu dienen, Einzelschicksale jetzt erfolgreicher aufzudecken." Detlef Vogel, MGZ, 66 (2007) "Mit seiner empirisch sorgfältigen Untersuchung hat Lieb fraglos einen bedeutsamen, beherzt gegen manchen zeitgeistigen Strich argumentierenden Beitrag zur Beurteilung der deutschen Kriegsführung in Frankreich geleistet." Willi Oberkrome, Neue Politische Literatur, Jg. 54, 2009

Leseprobe
3. Kleinere Kampfeinsätze: St. Nazaire, Dieppe, Fall Anton" und Fall Achse" (S. 31)

Während der fast vierjährigen Besatzungszeit in Frankreich blieben dem Westheer bis zur alliierten Landung am 6. Juni 1944 größere Kampfeinsätze erspart. Die Briten und später die Amerikaner konnten die deutsche Stellung auf dem Festland vorerst nicht mehr ernsthaft gefährden. Als Ersatz für die Zweite Front" beschränkten vor allem die Briten ihre Landkriegführung daher vorerst auf so genannte Kommandounternehmen.

Diese Unternehmen wurden von Spezialeinheiten durchgeführt, deren Stärke je nach Einsatz zwischen zwei und 300 Soldaten umfassen konnte. Ihr Ziel war in der Regel die Zerstörung von wichtigen militärischen Objekten an den Küsten im deutsch besetzten Westen und Norden sowie im Mittelmeerraum. Mit relativ geringem personellen und materiellen Aufwand gelangen den Kommandos einige beeindruckende Erfolge.

So konnte in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1942 ein gut 100 Mann starkes Kommando in Bruneval (Dép. Seine-Inférieure, heute: Seine-Maritime) ein für die Radarforschung wichtiges Funkmessgerät erbeuten. Vier Wochen später gelang einem 277 Mann starken britischen Kommando ein erneuter Coup, auch wenn der Großteil der beteiligten Soldaten dabei fiel oder in Gefangenschaft geriet: In St. Nazaire wurde durch die Explosion des Zerstörers Campbeltown" die Schleuseneinfahrt zum Trockendock so nachhaltig zerstört, dass das Schlachtschiff Tirpitz" für den Rest des Kriegs nicht mehr an der Atlantikküste repariert werden konnte.

Das Unternehmen hatte allerdings ein Nachspiel, das in der historischen Forschung bisher völlig unbekannt geblieben ist. Da die Campeltown" mit einem Zeitzünder ausgestattet war, erfolgte die Explosion erst einen Tag nach dem eigentlichen Unternehmen am 30. März. Durch die Detonation gerieten die deutschen Soldaten in Panik und glaubten an einen Sabotageakt der französischen Wider- standsbewegung.

In den Straßen von St. Nazaire kam es daraufhin für mehrere Stunden zu einem lebhaften Schusswechsel. Überdies wurden in der Nacht vom 30. auf den 31. März etwa 360 Franzosen verhaftet. Besonders die Vertreter der Kriegsmarine waren fest von einem Aufstandsversuch der Zivilbevölkerung überzeugt. Die Militärverwaltung und die Heeresdienststellen reagierten aber hierauf besonnen. Vorerst wurden keine Sühnemaßnahmen" ergriffen,84 sondern eine Untersuchungskommission eingesetzt durch den Chef des Militärverwaltungsbezirks B, Generalleutnant Karl-Ulrich Neumann-Neurode.

Zum Vorsitzenden der Kommission wurde sein Ic-Offizier, Rittmeister d.R. Dr. Heinrich Weinstock, bestimmt.85 Eine Woche später kam die Kommission zur eindeutigen und uneingesch…


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