Herrschen und Verwalten

Herrschen und Verwalten

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783486579062
Untertitel:
Afrikanische Bürokraten, staatliche Ordnung und Politik in Tanzania, 1920-1970
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Andreas Eckert
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten:
313
Erscheinungsdatum:
19.02.2007
ISBN:
978-3-486-57906-2

Am Beispiel Tanzanias stellt Andreas Eckert jene Afrikaner in den Mittelpunkt, die zunächst Funktionen im kolonialen Staatsapparat ausübten und dann - mit der Unabhängigkeit - das Erbe der europäischen Kolonialherren an der Spitze des Staates antraten. Die afrikanischen Verwaltungsmitarbeiter nahmen in der kolonialen Ordnung eine zentrale Rolle ein und agierten als Mittler und Übersetzer zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten. Diese Position eröffnete ihnen neue Handlungsspielräume und Möglichkeiten, die weit über das hinausgingen, was die kolonialen Organigramme ihnen als Tätigkeitsfelder zuwiesen. Vor dem Hintergrund ihrer enorm heterogenen Erfahrungen, Verhaltensweisen und Handlungsspielräume schreibt der Autor eine politische Geschichte Tanzanias über einen Zeitraum von rund fünfzig Jahren.

Autorentext
Andreas Eckert, geboren 1964, ist Professor für Geschichte Afrikas an der Humboldt-Universität Berlin.

Zusammenfassung
"Trotz eher ungünstiger Quellenlage gelingt es Eckert, ein differenziertes Bild zu zeichnen von sozialen Strukturen, Bildungsmöglichkeiten, agrarischer Kultur und städtischem Leben, Gewerkschaften und Parteienbildung der afrikanischen Gesellschaft unter dem Joch einer zumseist überheblichen europäischen Verwaltung." Hans Jochen Pretsch in: FAZ, 20.9.2007 "Das Ergebnis dieser gut geschriebenen und sehr plastischen Studie, die in vier großen Abschnitten die verschiedenen Phasen der Entwicklung des kolonialen und postkolonialen Tansanias und die unterschiedlichen Strategien politischer Herrschaft an Fallbeispielen untersucht, ist ernüchternd, denn im Grunde sind sowohl die Kolonialherren als auch ihre afrikanischen Nachfolger mit ihren Rezepten gescheitert. [...] Andreas Eckert hat diese Zusammenhänge mustergültig aufgezeigt." Michael Epkenhans in: Die Zeit, 15.11.2007 "Insgesamt versteht es Eckert über die politische Geschichte Tanzanias hinaus, innovativ kulturwissenschaftliche Fragestellungen und Methoden mit sozialhistorischen zu verknüpfen. Daher ist Eckerts "politische" Geschichte Tanzanias viel mehr als der Titel der Studie auf den ersten Blick vermittelt." Hubertus Büschel, H-Soz-u-Kult "...muß betont werden, daß Andreas Eckert sein Ziel einer Neuausrichtung der politischen Histographie des subsaharischen Afrikas vollauf erreicht, und das Buch eine höchst nützliche und analytisch hochwertige Betrachtung von Kontinuitäten darstellt. Es verdient eine ins Englische übersetzte Version, so daß die Überlegungen Eckerts (...) nicht im deutschsprachigen Raum versanden." Alexander Keese, Jahrbuch für Europäische Überseegeschichte, Band 10(2011) "Der Autor erweist sich einmal mehr als profunder Kenner der Quellen, der Forschung und der neueren Theoriedebatten." Winfried Speitkamp, Neue Politische Literatur (2008) Jg. 53 "Eckert liefert uns hier ein pädagogisches und klar gegliedertes Buch, dass auch die Wurzeln der Entwicklungszusammenarbeitsmentalität erklärt. Eine profunde Kenntnis der Archive und der global history erlaubt ihm, ein Meisterwerk zustande zu bringen. Eine Übersetzung ins Englische und in Swahili ist mehr als überfällig, damit die Mehrheit der Akteure diese Geschichte erleben kann." Mamadou Diawara, sehepunkte

Inhalt
1;Inhalt;6 2;I. Einleitung: Auf der Suche nach „Good Governance“;10 2.1;1. Das Thema;10 2.2;2. Herrschaft und Bürokratie;15 2.3;3. Kolonialer Staat und Kolonialismus;19 2.4;4. Akteure und Eliten;28 2.5;5. Tanzania;32 2.6;6. Die Quellen;35 2.7;7. Aufbau der Arbeit;37 3;II. Indirekte Herrschaft, 1920- 1940;40 3.1;1. Das „deutsche Erbe“. Aspekte der deutschen Herrschaft in Ostafrika;40 3.2;2. Die Verwaltung der „imperialen Provinz“;48 3.3;3. „Education for Adaptation“. Koloniale Ordnungsvorstellungen und -strategien;72 3.4;4. Afrikanische Bürokraten;89 3.5;5. Zusammenfassung;103 4;III. Koloniale Staatsbildung und Dekolonisation, 1940 - 1960;106 4.1;1. Die zweite koloniale Besetzung;106 4.2;2. Demokratie wagen. Versuche der administrativen und politischen Neuordnung;120 4.3;3. Die Organisation des Sozialen;147 4.4;4. „Education for Development“;163 4.5;5. Zusammenfassung;174 5;IV. Kulturelle Makler. Afrikanische Bürokraten und das Ende der Kolonialherrschaft;176 5.1;1. Staatsdiener im Zwischenraum;176 5.2;2. Bürokraten als Chiefs. Thomas Marealle;188 5.3;3. Bürokraten als Politiker. Julius Nyerere;203 5.4;4. Bürokraten als Gewerk- und Genossenschaftler. Rashidi Kawawa und Paul Bomani;213 5.5;5. Zusammenfassung;224 6;V. Kontinuitäten. Tanzania als unabhängiger Staat, 1960- 1970;226 6.1;1. Afrikanischer Sozialismus. Politik und Ideologie in Tanzania;226 6.2;2. Who’s Who? Zum Profil der Staats- und Verwaltungselite;240 6.3;3. Versuche der Neuordnung;252 6.4;4. Der Paternalismus der Verwalter. Ländliche „Entwicklungspolitik“;262 6.5;5. Zusammenfassung;268 7;VI. Nachbetrachtung;270 8;VII. Danksagung;276 9;VIII. Anhang;278 9.1;1. Abkürzungen;278 9.2;2. Tabora-Absolventen in höheren Staats- und Verwaltungsämtern, 1963- 1964;279 9.3;3. Quellen- und Literaturverzeichnis;282 9.4;4. Verzeichnis der Karten, Schaubilder und Tabellen;312 9.5;5. Verzeichnis der Abbildungen;312 10;Register;314 11;Studien zur Internationalen Geschichte;324


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