Untertitel:
Wechselwirkungen lokaler und zentraler Politik im NS-Staat (19331942)
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Erscheinungsdatum:
11.03.2002
Innerhalb der Öffentlichen Wohlfahrtspflege führten sozialrassistische Konzepte, antisemitische Ambitionen und finanzielle Interessen seit 1933 zu einer Ausgrenzung jüdischer Deutscher, ohne dass hierzu Gesetze vorlagen. In vielen Städten wurden zunächst jüdische Beamte und Angestellte entlassen, dann jüdische Wohlfahrtsempfänger durch Leistungskürzungen, Arbeitszwang und Isolierung diskriminiert. Diese Praxis der Wohlfahrtsämter mündete schließlich in die zentrale Verordnung vom November 1938, die den Ausschluss der jüdischen Armen aus dem staatlichen Fürsorgesystem dekretierte.
Wolfgang Gruner dokumentiert auf einer umfangreichen Quellenbasis erstmals die Impulsfunktion kommunaler Initiativen für den Verlauf der NS-Judenverfolgung.
Autorentext
Wolf Gruner, geboren 1960, ist Mitherausgeber und Bearbeiter der Quellenedition "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945".
Zusammenfassung
"Dieses Buch erschließt uns mit hoher Fachkompetenz und erdrückendem Belegmaterial bis in den immer aussichtsloseren jüdischen Alltag in den Städten und Gemeinden hinein ein zentrales und deprimierendes Kapitel nationalsozialistischer Judenpolitik, das uns bislang nur in Umrissen bekannt gewesen ist." Bernd Jürgen Wendt, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 3/2003
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