Die Öffentlichkeit der Literatur

Die Öffentlichkeit der Literatur

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783484350663
Untertitel:
Fallstudien zu Produktionskontexten und Publikationsstrategien: Wolfgang Koeppen
Genre:
Deutsche Sprach- & Literaturwissenschaft
Autor:
Otto Lorenz
Herausgeber:
Niemeyer, Tübingen
Anzahl Seiten:
297
Erscheinungsdatum:
31.01.1998
ISBN:
978-3-484-35066-3

Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.

Wie agieren die Kommunikationsteilnehmer des Literarischen Lebens unter den Gesetzlichkeiten des kapitalistischen Warenmarktes im nachfaschistischen Westdeutschland? Die auf Buchwerbung und Literaturkritik ausgeweiteten Werkinterpretationen konzentrieren sich auf die über vier Jahrzehnte hinweg dominierende Spielart der nonkonformistisch-zeitdiagnostischen Literatur, die mit genuin poetischen oder wissenschaftlich-essayistischen Mitteln gegen soziale und politische Machtstrukturen wie auch gegen literarische Ordnungsmodelle zu rebellieren versuchte. Neben sozial- und gesellschaftsgeschichtlichen Forschungsansätzen benutzen die Fallstudien auch Elemente der Theorie sozialer Systeme, um die Kontinuität und den Variantenreichtum von gemeinsamen Produktions- und Rezeptionsorientierungen deutlich zu machen. Das Marktgesetz der Innovation hat fortgesetzt zur Differenzierung eines Bündels von Zeitthemen wie etwa Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, Angst vor Katastrophen und Suche nach einer neuen Moralität gezwungen, so daß sich in der literarhistorischen Rekonstruktion, trotz mancher gegenläufiger Tendenzen, fünf distinkte Perioden voneinander abgrenzen lassen. Darüber hinaus bezeugt das Widerspruchsprinzip, mit welchem so repräsentative Autoren wie Koeppen, Handke und Richter ihre Positionen verfochten haben, auch formal die schon in der Frühromantik einsetzende Kritik an der abendländischen Herrschaftsrationalität.


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