Als die Juden nach Deutschland flohen

Als die Juden nach Deutschland flohen

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783462048667
Untertitel:
Ein vergessenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Hans-Peter Föhrding, Heinz Verfürth
Herausgeber:
Kiepenheuer & Witsch
Auflage:
1. Auflage
Anzahl Seiten:
352
Erscheinungsdatum:
06.03.2017
ISBN:
978-3-462-04866-7

Deutschland nach 1945 jüdisches Leben im Land der Täter

Wer weiß schon, dass nach dem Zweiten Weltkrieg 300.000 Juden nach Deutschland flohen und als Überlebende der Schoah in DP-Lagern (für »Displaced Persons«, also Entwurzelte, Staatenlose) unter dem Schutz der Alliierten ein neues Leben begannen?

1946/47 flüchteten, ausgelöst durch antisemitische Exzesse, 300.000 osteuropäische Juden, besonders aus Polen, ausgerechnet ins Land der Täter. Vor neuer Verfolgung retteten sie sich zumeist in die amerikanische Zone. Die DPs kamen keineswegs, um hier auf Dauer zu bleiben, sondern glaubten sich nur auf der Durchreise nach Palästina. Ein großer Teil zog schließlich nach der Staatsgründung Israels 1948 dorthin weiter, viele auch in die USA. Das Camp Föhrenwald als letztes der weit über hundert DP-Lager schloss erst Anfang 1957.

Der rote Faden des Buches ist das Schicksal der Lea Waks. In Lodz geboren, überlebte sie das dortige Ghetto. 1946 verließ sie Polen mit ihrer Familie panikartig. Zunächst lebte Lea im DP-Lager Ziegenhain in Hessen, dann mit ihrem Mann Aron und zwei Söhnen in verschiedenen Camps. Diese Lager wurden in Selbstverwaltung geführt, mit allen Elementen traditionellen osteuropäischen Judentums, Synagogen, Schulen, Ausbildungsstätten, Theatern eben jene Schtetl-Kultur, die Joseph Roth so meisterlich beschrieben hat. Für die Familie Waks dauerte die Lagerzeit allerdings ein ganzes Jahrzehnt. 1957 nahm sie die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf auf, wo sie drei Jahrzehnte als Textilkaufleute lebten.

»300.000 Juden hatten nach jahrelanger Verfolgung, Inhaftierung und Todesdrohung in den DP-Lagern auf deutschem Boden erstmals wieder Kontakt mit Zivilisation und Kultur. In den Wirren der Nachkriegsjahre waren die sichtbaren Zeugnisse der jüdischen Überlebenden bald verschwunden. Was bleibt, sind die Erinnerungen der ehemaligen DP-Bewohner, deren Erzählungen diese Jahre wieder ins Bewusstsein bringen.« Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin

Für die Leser von Sabine Bode (»Nachkriegskinder«, »Die vergessene Generation«)

Hans-Peter Föhrding und Heinz Verführt stehen für Lesungen zur Verfügung.

Vorwort
Deutschland nach 1945 jüdisches Leben im Land der Täter


Autorentext
Dr. Heinz Verfürth, Studium der Politischen Wissenschaft, Neueren Geschichte und Soziologie. Redakteur u.a. bei Spiegel und Handelsblatt. 1972 Chefreporter beim Kölner Stadt-Anzeiger, später dort Leiter des Politikressorts. 19931999 Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung. 1973 Theodor-Wolff-Preis. Jetzt freier Journalist und Autor in Berlin. Veröffentlichungen: »Die Arroganz der Eliten« 2008, »Schwarzbuch Politik: Gegen den Ausverkauf der politischen Kultur«, 2009.

Klappentext
Deutschland nach 1945 - jüdisches Leben im Land der Täter

Wer weiß schon, dass nach dem Zweiten Weltkrieg 300.000 Juden nach Deutschland flohen und als Überlebende der Schoah in DP-Lagern (für »Displaced Persons«, also Entwurzelte, Staatenlose) unter dem Schutz der Alliierten ein neues Leben begannen?

1946/47 flüchteten, ausgelöst durch antisemitische Exzesse, 300.000 osteuropäische Juden, besonders aus Polen, ausgerechnet ins Land der Täter. Vor neuer Verfolgung retteten sie sich zumeist in die amerikanische Zone. Die DPs kamen keineswegs, um hier auf Dauer zu bleiben, sondern glaubten sich nur auf der Durchreise nach Palästina. Ein großer Teil zog schließlich nach der Staatsgründung Israels 1948 dorthin weiter, viele auch in die USA. Das Camp Föhrenwald als letztes der weit über hundert DP-Lager schloss erst Anfang 1957.

Der rote Faden des Buches ist das Schicksal der Lea Waks. In Lodz geboren, überlebte sie das dortige Ghetto. 1946 verließ sie Polen mit ihrer Familie panikartig. Zunächst lebte Lea im DP-Lager Ziegenhain in Hessen, dann mit ihrem Mann Aron und zwei Söhnen in verschiedenen Camps. Diese Lager wurden in Selbstverwaltung geführt, mit allen Elementen traditionellen osteuropäischen Judentums, Synagogen, Schulen, Ausbildungsstätten, Theatern - eben jene Schtetl-Kultur, die Joseph Roth so meisterlich beschrieben hat. Für die Familie Waks dauerte die Lagerzeit allerdings ein ganzes Jahrzehnt. 1957 nahm sie die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf auf, wo sie drei Jahrzehnte als Textilkaufleute lebten.

Zusammenfassung
Deutschland nach 1945 jüdisches Leben im Land der Täter

Wer weiß schon, dass nach dem Zweiten Weltkrieg 300.000 Juden nach Deutschland flohen und als Überlebende der Schoah in DP-Lagern (für »Displaced Persons«, also Entwurzelte, Staatenlose) unter dem Schutz der Alliierten ein neues Leben begannen?

1946/47 flüchteten, ausgelöst durch antisemitische Exzesse, 300.000 osteuropäische Juden, besonders aus Polen, ausgerechnet ins Land der Täter. Vor neuer Verfolgung retteten sie sich zumeist in die amerikanische Zone. Die DPs kamen keineswegs, um hier auf Dauer zu bleiben, sondern glaubten sich nur auf der Durchreise nach Palästina. Ein großer Teil zog schließlich nach der Staatsgründung Israels 1948 dorthin weiter, viele auch in die USA. Das Camp Föhrenwald als letztes der weit über hundert DP-Lager schloss erst Anfang 1957.

Der rote Faden des Buches ist das Schicksal der Lea Waks. In Lodz geboren, überlebte sie das dortige Ghetto. 1946 verließ sie Polen mit ihrer Familie panikartig. Zunächst lebte Lea im DP-Lager Ziegenhain in Hessen, dann mit ihrem Mann Aron und zwei Söhnen in verschiedenen Camps. Diese Lager wurden in Selbstverwaltung geführt, mit allen Elementen traditionellen osteuropäischen Judentums, Synagogen, Schulen, Ausbildungsstätten, Theatern eben jene Schtetl-Kultur, die Joseph Roth so meisterlich beschrieben hat. Für die Familie Waks dauerte die Lagerzeit allerdings ein ganzes Jahrzehnt. 1957 nahm sie die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf auf, wo sie drei Jahrzehnte als Textilkaufleute lebten.


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