Kafka-Sequenzen zum Schloss: Die zweite Aufklärung

Kafka-Sequenzen zum Schloss: Die zweite Aufklärung

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783429028442
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Religion & Theologie
Autor:
Kurt Anglet
Herausgeber:
Echter Verlag GmbH
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
292
Erscheinungsdatum:
31.07.2006
ISBN:
978-3-429-02844-2

Kann denn ein einzelner Beamter verzeihen? Das könnte doch höchstens Sache der Gesamtbehörde sein, aber selbst diese kann wahrscheinlich nicht verzeihen, sondern nur richten. Damit ist das Grundgesetz einer Gesellschaft auf einen Nenner gebracht, die weder ein heiliges Recht im Sinne einer göttlichen Rechtsordnung noch ein verbrieftes Menschenrecht kennt es handelt sich um Kafkas Welt, deren Konturen sich bereits im Prozess abzeichnen. Daher die Feststellung seines Protagonisten im Schloss: In der Erzählung Olgas eröffnete sich ihm eine so große, fast unglaubwürdige Welt, daß er es sich nicht versagen konnte, mit seinen kleinen Erlebnissen an sie zu rühren, um sich ebenso von ihrem Dasein als auch von dem eigenen deutlicher zu überzeugen. Die Überzeugungsarbeit hat Kafka in seinem Romanfragment, wenn nicht in seinem Gesamtwerk, insbesondere aber in dem Olga-Komplex des Schlosses geleistet: eine zweite Aufklärung, die vorausweisend der Nachwelt Aufschluß über die Höllenperspektive des 20. Jahrhunderts gewährt, für die gemeinhin der Name Auschwitz steht. Kurzum: Kafka hat uns die Urgeschichte der Shoah hinterlassen.

Autorentext
Kurt Anglet, geb. 1951 in Northeim; Studium der Theologie, Philosophie und Germanistik in Frankfurt/Main und Münster; Promotion in Fundamentaltheologie 1988, Habilitation in Dogmatik 2003 in Breslau; Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Alois Kardinal Grillmeier an "Jesus der Christus"; Priesterweihe 2002 in Berlin.

Klappentext
"Kann denn ein einzelner Beamter verzeihen?" - "Das könnte doch höchstens Sache der Gesamtbehörde sein, aber selbst diese kann wahrscheinlich nicht verzeihen, sondern nur richten." Damit ist das "Grundgesetz" einer Gesellschaft auf einen Nenner gebracht, die weder ein heiliges Recht im Sinne einer göttlichen Rechtsordnung noch ein verbrieftes Menschenrecht kennt - es handelt sich um Kafkas Welt, deren Konturen sich bereits im Prozess abzeichnen. Daher die Feststellung seines Protagonisten im Schloss: "In der Erzählung Olgas eröffnete sich ihm eine so große, fast unglaubwürdige Welt, daß er es sich nicht versagen konnte, mit seinen kleinen Erlebnissen an sie zu rühren, um sich ebenso von ihrem Dasein als auch von dem eigenen deutlicher zu überzeugen." Die "Überzeugungsarbeit" hat Kafka in seinem Romanfragment, wenn nicht in seinem Gesamtwerk, insbesondere aber in dem "Olga-Komplex" des Schlosses geleistet: eine zweite Aufklärung, die vorausweisend der Nachwelt Aufschluß über die Höllenperspektive des 20. Jahrhunderts gewährt, für die gemeinhin der Name Auschwitz steht. Kurzum: Kafka hat uns die Urgeschichte der Shoah hinterlassen.


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback