Frieden oder Pazifismus?

Frieden oder Pazifismus?

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783428158041
Untertitel:
Arbeiten zum Völkerrecht und zur internationalen Politik 19241978. Herausgegeben, mit einem Vorwort und mit Anmerkungen versehen von Günter Maschke.
Genre:
Öffentliches Recht
Autor:
Carl Schmitt
Herausgeber:
Duncker & Humblot
Auflage:
2., unveränderte Aufl.
Anzahl Seiten:
1010
Erscheinungsdatum:
27.07.2019
ISBN:
978-3-428-15804-1

Carl Schmitt war ein Denker konkreter Situationen. Angesichts der Literatur zu seiner Bedeutung als Kulturkritiker, Geschichtsphilosoph oder homme de lettres wird oft vergessen, daß er in erster Linie der Betrachter der höchst handgreiflichen Politik seiner Zeit und ihrer ideologischen Verschleierungen war. Doch erst in Bonn, wo er 19221928 lehrte, wurde Schmitt zum Theoretiker des Politischen, der rasch auf die Ereignisse reagierte. Hier erlebte er die Besetzung der Rheinlande und mußte deren Abtrennung vom Reich befürchten, hier erfuhr er deren Weiterung: die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen im Januar 1923. Diese Maßnahmen erfolgten im Namen von Recht und Legalität, sollten die »Heiligkeit der Verträge« sichern und basierten auf einem Völkerrecht, das aus deutscher Sicht als Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln erschien. Die Juridifizierung der Politik und der gewollte Mangel an Sichtbarkeit des Feindes, zur Verschärfung der Feindschaft führend und im diskriminierenden Kriegsbegriff mündend, wurden von nun an wichtige Themen Schmitts. Angesichts heutiger weltpolitischer Ereignisse, deren Politikziel, Herstellung von freiheitlichen und demokratischen Verhältnissen, vielen nur als Vorwand für eigentlich gemeinte Ziele wie ökonomische Expansion, geostrategische Kontrolle und Strafkrieg erscheint, sind Schmitts damalige Überlegungen von fortdauernder Aktualität.

Autorentext
Carl Schmitt, geboren am 11.7.1888 in Plettenberg, lehrte als Professor für Verfassungs- und Völkerrecht in Greifswald (1921), Bonn (1922), Berlin (Handelshochschule, 1926), Köln (1932) sowie an der Universität Berlin (1933-1945). Er gehört zu den anregendsten und zugleich umstrittensten politischen Denkern in Deutschland. Vor allem seine Definitionen der Begriffe Politische Romantik und Politische Theologie, Souveränität, Diktatur, Legalität und Legitimität sowie des Politischen (Freund-Feind-Theorie) hatten starken Einfluß weit über die Grenzen Deutschlands und seines Faches hinaus. Carl Schmitt starb 96jährig am 7. April 1985 in seinem Geburtsort.

Inhalt
Zur vorliegenden Ausgabe Vorwort 1. Die Kernfrage des Völkerbundes (1924) 2. Die Rheinlande als Objekt internationaler Politik (1925) 3. Der Status quo und der Friede (1925) 4. Die Kernfrage des Völkerbundes (1926) 5. Der Begriff des Politischen (1927) 6. Der Völkerbund und Europa (1927) 7. Völkerrechtliche Probleme im Rheingebiet (1928) 8. Die politische Lage der entmilitarisierten Rheinlande (1930) 9. Der Völkerbund und das politische Problem der Friedenssicherung (1930) 10. Der Völkerbund (1930/31) 11. USA und die völkerrechtlichen Formen des modernen Imperialismus (1932/33) 12. Frieden oder Pazifismus? (1933) 13. Der Vorbehalt beim Abschluß völkerrechtlicher Verträge. Rezension des Buches von U. Scheidtmann (1934) 14. Nationalsozialismus und Völkerrecht (1934) 15. Sowjet-Union und Genfer Völkerbund (1934) 16. Paktsysteme als Kriegsrüstung Eine völkerrechtliche Betrachtung (1935) 17. Über die innere Logik der Allgemeinpakte auf gegenseitigen Beistand (1935) 18. Sprengung der Locarno-Gemeinschaft durch Einschaltung der Sowjets (1936) 19. Die Ära der integralen Politik (1936) 20. Die siebente Wandlung des Genfer Völkerbundes. Eine völkerrechtliche Folge der Vernichtung Abessiniens (1936) 21. Totaler Feind, totaler Krieg, totaler Staat (1937) 22. Der Begriff der Piraterie (1937) 23. Die Wendung zum diskriminierenden Kriegsbegriff (1937/38) 24. Über das Verhältnis der Begriffe Krieg und Feind (1938) 25. Das neue Vae Neutris! (1938) 26. Völkerrechtliche Neutralität und völkische Totalität (1938) 27. »Inter pacem et bellum nihil medium« (1939) 28. Über das Verhältnis von Völkerrecht und staatlichem Recht (1940) 29. Strukturwandel des Internationalen Rechts (1943) 30. Völkerrecht [Ein juristisches Repetitorium] (1948/50) 31. Die Einheit der Welt (1951) 32. Zum Gedächtnis an Serge Maiwald (1952) 33. Vier Rezensionen zu völkerrechtlichen Schriften (1954/55) 34. Clausewitz als politischer Denker. Bemerkungen und Hinweise (1967) 35. Die legale Weltrevolution. Politischer Mehrwert als Prämie auf juristische Legalität und Superlegalität (1978) Ergänzende Hinweise Namenverzeichnis I, Namenverzeichnis II, Sachregister


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