Aufklärende Rationalisierung.

Aufklärende Rationalisierung.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428139064
Untertitel:
Ein Versuch, Max Weber neu zu interpretieren.
Genre:
Philosophie-Lexika
Autor:
Wolfgang Hellmich
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
278
Erscheinungsdatum:
31.01.2014
ISBN:
978-3-428-13906-4

Die Studie versucht, anhand ausgewählter Texte und Textpassagen Weber in neuer Weise zum Sprechen zu bringen. Weber wird als ungemein vielseitiger, offener, auch widersprüchlicher, den Phänomenen zugewandter Denker porträtiert, der auf die Umbrüche der Zeit reagiert. Mit einem Begriff aus der Musikwissenschaft lässt sich sein Denken als »polyphon« charakterisieren. Im Mittelpunkt der Studie steht das Phänomen der Rationalisierung, deren einseitiges und zweckorientiertes Verständnis Weber zu erweitern, »aufzuklären« versucht.

»Enlightened Rationalisation. An Attempt to reinterpret Max Weber« This study uses a selection of texts and text passages to give a new voice to Weber. Weber is portrayed as an immensely versatile, open, even contradictory, anti-systemic thinker who turns to the phenomena and who reacts to the upheavals of the time. To use a term from musicology, his thinking can be described as polyphonic. It is a way of thinking that sees diversity and difference as enrichment, that does not try to resolve tensions and contradictions, but allows and acknowledges them, and that encourages an attitude of tolerance. Weber focuses on the phenomenon of rationalisation, whose one-sided and purpose-oriented understanding he tries to extent, enlighten. Weber addresses the Janus-headedness of contemporary rationalisation, its destructive potentiality, but nevertheless holds on to it, because rationalisation means material and cultural wealth. However, it draws attention to the price to be paid for one-sidedness. The paper interprets passages from the sociology of religion, the famous lectures, »Economy and Society«, the sociology of music. It is interpreted as a theory of decay of rationalisation. A war of sounds is raging. Weber's theory of rationality as well as his theory of values can be regarded as a philosophy whose characteristic is pluralism. His correspondence contains a Minissima Moralia, a tiny moral theory. The close connections to the motives of (American) pragmatism are highlighted: Weber, according to the thesis, is a would-be, an almost pragmatist. Weber's language, which contains numerous metaphors, is a topic in its own right. They show a substructure of his thought that tells us where Weber sees the way into the future.

Autorentext
1962 geboren, Studium der Politischen Wissenschaft und des Öffentlichen Rechts an der Universität Hamburg, 1989 Diplom-Politologe. Ausbildung zum Zeitungsredakteur, Redakteurstätigkeit. 1997 Wechsel in die Kommunalverwaltung. 2011 Magister in Philosophie, Universität Tübingen. 2012 Promotion, Universität Tübingen. Arbeitet im Rathaus einer Landeshauptstadt. Rezensententätigkeit für philosophische Fachzeitschriften.

Zusammenfassung
»Hellmich ist ein anspruchsvolles Buch gelungen, das ein tieferes Verständnis von Webers Werk, seiner Person und seiner Zeit erlaubt.« Thorsten Hild, in: Wirtschaft und Gesellschaft, online 15.03.2014

»Das von Literatur-, Namens- und Sachverzeichnis abgerundete Werk bietet damit unverzichtbare Anregungen für jede künftige Interpretation von Max Weber, die als umfassend und intellektuell redlich aufzutreten beansprucht.« Uwe Voigt, in: Philosophisches Jahrbuch, 122. Jg., 1/2015

»Das Buch eignet sich also für all jene WissenschaftlerInnen, die mit den Diskursen der Weberforschung vertraut sind und sich statt der üblichen Spezialfragen mal wieder (mit aller Entschiedenheit!) dem großen Ganzen zuwenden wollen.« Dr. Claudius Härpfer, in: Soziologische Revue, Bd. 38 3/2015

Inhalt
Einleitung: Max Webers »polyphones« Denken 1. Aufklärende Rationalisierung I. Zu einem Motiv des Denkens Begriff der Aufklärung Licht, Schatten, Blendung Wider den Substantialismus »Versachlichung« der Philosophie Antinormativer Normativismus Die Eröffnung von Möglichkeitshorizonten Lernen für die Zukunft Übergang: zum weiteren Vorgehen 2. Aufklärende Rationalisierung II. Zum Erfahrungshintergrund des Denkens Polytheismus Entzauberung und Sinnkrise Die »Lieblosigkeit« der modernen Welt Eine alternative »Systematik« Der Intellektuelle als tragische Gestalt Die »metaphysischen Bedürfnisse des Geistes« Defizite der Sinnkrisendiagnose Sinnbegriffe Die Präsenz Nietzsches Das Zeitalter des Zählens und Messens »Desillusionsprosa«: der Einfluss von Lukács Kritik der »vollendeten« Vernunft: Hegel 3. Pluralismus der Rationalität. Die erste Konsequenz Vernunft und Rationalität Theorie der Rationalität Die vermeintliche Präferenz für Zweckrationalität Ein wertrationaler Begriff von Zweckrationalität Die Rationalität emotionalen und traditionalen Handelns Die Vielfalt rationalen Handelns 4. Pluralismus der Werte. Die zweite Konsequenz Wertbegriff und philosophischer Kontext Auf dem Weg zu einer eigenen Position Überlegungen zu einer Theorie der Werte: allgemein/konkret Das diskursive Arrangement mit Wertekonflikten 5. »Krieg der Töne« oder Die Geburt der Rationalisierung aus dem Geist der Musik Das eigentliche Thema: Rationalisierung Rationalisierung: eine Kategorie des Unbehagens Rationalisierte Musik als Zeichen des Verfalls Die Entdeckung der Rationalität im Irrationalen Dialektik der Rationalisierung Musik und Heilsgeschehen Fortschritt in der Musik und die Regression des Hörens Rebellische Töne: der Einfluss der Musikethnologie Webers Irrtum: Kreativität statt »Untergang« 6. Minissima Moralia. Zur Kritik des »parzellierten Menschentums« in den Briefen Die Briefe Ethik vs. Moral: zum Sprachgebrauch Moralische Reflexionen: fünf Diskursfelder Die potenzierte Parzellierung 7. Weber The Would-Be Pragmatist. Untersuchung einer »Wahlverwandtschaft« Zum Begriff der »Wahlverwandtschaft« Das Erzählen einer »lehrreichen Geschichte« Peirce, Dewey, Schiller und James' »Anti-Philosophie« Eine neue Fundstelle James und Weber: vergleichende Textstellenanalyse Das pragmatistische Fundament der Soziologie »Nichtphilosophische Philosophie« im Objektivitätsaufsatz Amerika als ein Fixpunkt des Denkens Ein Pragmatist vor dem Pragmatismus 8. Blendwerke der feinen Verführung. Max Weber über die Zukunft Die Metapher als »Substruktur des Denkens« Metaphernbeispiele Zur Theorie der Metapher »Moderne« oder »Zukunft«? Begriff der Zukunft Was heißt »empirisch«? Zukunftserwartungen Die ewige Wiederkunft des Gleichen Abkürzungen und Zitierweise Literatur-, Namens- und Sachwortverzeichnis


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