Kommunikation der Pest.

Kommunikation der Pest.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428138814
Untertitel:
Seestädte des Ostseeraums und die Bedrohung durch die Seuche 17081713.
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Carl Christian Wahrmann
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
393
Erscheinungsdatum:
30.11.2012
ISBN:
978-3-428-13881-4

Als die letzte Pest den Ostseeraum verheerte, führte dies zu einem enormen Bedarf an Informationen über die Seuche. Trotz der Gefahr kam es in den Seestädten zu einem vielseitigen Austausch von Nachrichten. Der Autor untersucht, wie Seuche und Kommunikation sich gegenseitig beeinflussten und die Menschen auf die jahrelange Bedrohung reagierten. Es wird gezeigt, welche Abwehrmaßnahmen genutzt wurden, welchen Einfluss die Pest auf die Informationsgewinnung, -verarbeitung und -weitergabe hatte und welche Medien für diese Zwecke genutzt wurden.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Ostseeraum von einer der größten Pestepidemien heimgesucht. Dieser zugleich letzte Seuchenzug führte zu einem enormen Bedarf an Informationen über die Pest. Trotz der großen Gefahr kam es zu einer vielseitigen Kommunikation und einem kontinuierlichen Austausch von Nachrichten zwischen den Betroffenen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die fünf Seestädte Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald sowie angrenzende Territorien. Anschaulich und auf breiter Quellenbasis legt Carl Christian Wahrmann dar, wie sich Seuche und Kommunikation beeinflussten und wie die Menschen auf die jahrelange Bedrohung reagierten. Der Autor zeigt, welche Abwehrmaßnahmen gegen die Seuche genutzt wurden, welchen Einfluss die Pest auf Informationsgewinnung, -verarbeitung und -weitergabe von Obrigkeiten und Bevölkerung hatte und welche Medienarten für diese Zwecke genutzt wurden. Neben Schriftmedien werden besonders der Einsatz menschlicher »Medien« wie etwa der zahlreichen Pestwachen und die Wirkung speziell errichteter Bauwerke (z.B. Pestgalgen) dargestellt. Da es in der Mehrzahl der untersuchten Gemeinwesen trotz der Bedrohung letztlich zu keinem Seuchenausbruch kam, lassen sich zudem die Wirksamkeit der Abwehrmaßnahmen überprüfen sowie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen betroffener und verschont gebliebener Stadt darlegen. Dabei wird auch deutlich, dass die Sorge vor einer Ansteckung zur Ausbildung neuer Kommunikationsformen führte und die vorhandenen Systeme maßgeblich veränderte.

Autorentext
Dr. Carl Christian Wahrmann ist seit 2012 als Archivreferendar im Sächsischen Staatsarchiv tätig. Zuvor arbeitete er bei der Forschungsstelle Universitätsgeschichte sowie im DFG-Projekt »Virtuelles Kulturlandschaftslaboratorium« an der Universität Rostock. Er promovierte über die frühneuzeitliche Pest (Graduiertenstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung) und veröffentlichte bislang hauptsächlich zu Fragen der Seuchen-, Stadt- und Wirtschaftsgeschichte des Ostseeraums.

Zusammenfassung
»Mein Fazit: Ich empfehle dieses Buch unbedingt zur Anschaffung, da es eine Bereicherung der eigenen Ort- und Familienforschung darstellt.« Achim Harder, in: Sedina-Archiv, Heft 2/2018

»Wahrmanns gründliche, quellengestützte Untersuchung kann man mit Fug und Recht als einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Pest bezeichnen.« Robert Jütte, in: Zeitschrift für Historische Forschung, Bd. 42 1/2015

»Besonderen Wert hat Wahrmann auf die Analyse der von ihm benutzten Quellen gelegt, was insbesondere den Archivar freut. So ist mit seinem Buch ganz nebenbei auch eine fundierte quellenkundliche Arbeit entstanden. Zahlreiche Tabellen belegen zudem seine quantitativen Aussagen. Als Fazit ist festzuhalten, dass eine handwerklich solide Arbeit mit einer modernen und innovativen Fragestellung geleistet wurde, die zu nachvollziehbaren und tragfähigen Ergebnissen gekommen ist.« Dirk Schleinert, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Bd. 60, 1/2015

»Dank dieser Forschung werden neue Aspekte in der Forschung der letzten Pest in Europa aufgedeckt und zugleich weist der Autor auf weitere noch nicht entzifferte Fragen, auf weitere Aufgaben für die Historiker hin.« Gvido Straube, in: Acta Historica Universitatis Klaipedensis, 29/2014

»Zweifelsohne liegt der Gewinn dieser Dissertation in der Auswertung der Archive in Lübeck, Wismar und Rostock, wobei Lübeck als ehemaliges Haupt der Hanse unübersehbar im Zentrum steht. Auch ist Wahrmann die Visualisierung seiner Forschungsergebnisse gelungen.« Jörg Zapnik, in: Baltische Studien, Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte, Sonderdruck, NF 101/2015

Inhalt
A. Einleitung Forschungsstand und eigene Fragestellung Quellenlage und Gang der Untersuchung Kommunikationstheoretische Überlegungen Die fünf Seestädte und die angrenzenden Territorien Überblick über den Verlauf der letzten Pest im Ostseeraum Die medizinische Sicht auf die »Pest« in den Quellen B. Das System der Pestmaßnahmen Defensive Pestpolitik Aktive Pestpolitik Institutionalisierung Überregionale Koordination Zusammenfassung C. Einsatz und Wirkung von Medien Primärmedien Sekundärmedien Tertiärmedien D. Exemplarische Pestkommunikation Unerwünschte Personengruppen Aufrechterhaltung und Aufhebung des Postverkehrs Vermuteter Einfluss des Wetters auf die Seuche Regional bedeutsame Einzelereignisse E. Schlussfolgerungen und Ausblick Quellen- und Literaturverzeichnis Quellen Literatur Internetseiten Anhang System der Pestmaßnahmen nach Martin Dinges Kommunikationspartner der Stadträte von Lübeck, Wismar, Stralsund, Rostock, Greifswald sowie des Tribunals Personen- und Sachwortregister


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