"Solange das Imperium da ist".

"Solange das Imperium da ist".

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428134526
Untertitel:
Carl Schmitt im Gespräch mit Klaus Figge und Dieter Groh 1971. Hrsg., kommentiert und eingeleitet von Frank Hertweck und Dimitrios Kisoudis in Zusammenarbeit mit Gerd Giesler. Mit einem Nachwort von Dieter Groh.
Genre:
Rechts-Lexika
Autor:
Carl Schmitt, Klaus Figge, Dieter Groh
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Auflage:
1. Auflage
Anzahl Seiten:
198
Erscheinungsdatum:
31.10.2010
ISBN:
978-3-428-13452-6

Das legendäre autobiografische Hörfunkgespräch wird als Dokument der »oral history« in voller Länge herausgegeben. Im ausführlichen Kommentar der Herausgeber Frank Hertweck und Dimitrios Kisoudis öffnet sich der doppelte Boden von Carl Schmitts listiger Gesprächsführung. Das Buch liest sich in der Synopse von Gespräch und Anmerkungen als die nie geschriebene Autobiografie des rätselhaften Verfassungsrechtlers: ein Schelmenroman der Geistesgeschichte.

»Im Anfang war nicht das Wort, sondern die Schrift«, verrät Carl Schmitt im Dezember 1971 dem Historiker Dieter Groh und dem Journalisten Klaus Figge. Die vier Tonbänder des autobiografischen Gesprächs für den SWF-Hörfunk werden nun in voller Länge als Buch herausgegeben. Als einzigartiges Dokument der »oral history« sind sie originalgetreu nach der mündlichen Rede transkribiert. In den Anmerkungen dokumentieren die Herausgeber ausführlich die Textstellen, die der verrufene Verfassungsrechtler zitiert oder anspielt. So verwandeln sie seine mündliche Rede wieder in Schrift. Eine Einleitung verknüpft die Erzählstränge, wiegt die Äußerungen und geht Verschwiegenem nach. Ein Nachwort von Dieter Groh stellt das Gespräch in den Kontext der Plettenberg-Pilgerungen linker Intellektueller. Carl Schmitt erzählt von seiner Kindheit in der katholischen Diaspora. Er erinnert sich, wie er trotz Prägung durch den Familienmythos des Kulturkampfes zum Staat der Preußen findet, durch persönliche Begegnungen. Mit einer Mischung aus Stolz und Ärger macht er Halt bei den Carl-Schmitt-Legenden der Nachkriegszeit. Carl Schmitt setzt ihnen seine eigene Geschichte vom »Engagement« im Nationalsozialismus entgegen. Dabei hält er sich an die Apologie der »Verfassungsrechtlichen Aufsätze«. Doch er gibt Hinweise, die über die Aufsatzsammlung von 1958 hinausführen. Er verweilt beim Prozess »Preußen contra Reich« und beim Ermächtigungsgesetz. So offen wie sonst nirgends spricht der polarisierende Denker des Politischen über seine Mitarbeit am »Reichsstatthaltergesetz« vom 7. April 1933. Scharfzüngig beurteilt er Weggefährten wie Kurt von Schleicher, Franz von Papen oder Johannes Popitz, den Finanzminister Hermann Görings. Mit dem künstlerischen Kalkül eines Komponisten baut Carl Schmitt das Gespräch auf. In seinen Ausführungen zu Chronologie und Kalender, zur großen Parallele der Zeitenwenden und zum »Aufhalter«, zur Feindschaft von Wort und Schrift gibt er den Schlüssel zur Lektüre an die Hand. Er evoziert Texte, die in den Anmerkungen eine andere Lebensgeschichte eröffnen als die vordergründig erzählte. Das Buch ist eine kritische Leseausgabe für Eingeweihte und für Novizen in Sachen Carl Schmitt.

Autorentext
Dimitrios Kisoudis ist Publizist und freier Mitarbeiter in der Dokumentarfilmproduktion. Studium der Anthropologie und Hispanistik in Freiburg und Sevilla. Mit einer Arbeit über die »Politische Theologie in der griechisch-orthodoxen Kirche« machte er sich einen Namen als »Ideologe in vermeintlich ideologieferner Zeit« (FAZ).Frank Hertweck ist verantwortlicher Literaturredakteur beim SWR-Fernsehen, er betreut die Sendungen »Literatur im Foyer« und »Peter Voß fragt ...«. Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie in Freiburg und Frankfurt. Bei Friedrich Kittler hörte er erstmals von Carl Schmitt: »Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt.«

Klappentext
"Im Anfang war nicht das Wort, sondern die Schrift", verrät Carl Schmitt im Dezember 1971 dem Historiker Dieter Groh und dem Journalisten Klaus Figge. Die vier Tonbänder des autobiografischen Gesprächs für den SWF-Hörfunk werden nun in voller Länge als Buch herausgegeben. Als einzigartiges Dokument der 'oral history' sind sie originalgetreu nach der mündlichen Rede transkribiert. In den Anmerkungen dokumentieren die Herausgeber ausführlich die Textstellen, die der verrufene Verfassungsrechtler zitiert oder anspielt. So verwandeln sie seine mündliche Rede wieder in Schrift. Eine Einleitung verknüpft die Erzählstränge, wiegt die Äußerungen und geht Verschwiegenem nach. Ein Nachwort von Dieter Groh stellt das Gespräch in den Kontext der Plettenberg-Pilgerungen linker Intellektueller. Carl Schmitt erzählt von seiner Kindheit in der katholischen Diaspora. Er erinnert sich, wie er trotz Prägung durch den Familienmythos des Kulturkampfes zum Staat der Preußen findet, durch persönliche Begegnungen. Mit einer Mischung aus Stolz und Ärger macht er Halt bei den Carl-Schmitt-Legenden der Nachkriegszeit. Carl Schmitt setzt ihnen seine eigene Geschichte vom 'Engagement' im Nationalsozialismus entgegen. Dabei hält er sich an die Apologie der 'Verfassungsrechtlichen Aufsätze'. Doch er gibt Hinweise, die über die Aufsatzsammlung von 1958 hinausführen. Er verweilt beim Prozess 'Preußen contra Reich' und beim Ermächtigungsgesetz. So offen wie sonst nirgends spricht der polarisierende Denker des Politischen über seine Mitarbeit am 'Reichsstatthaltergesetz' vom 7. April 1933. Scharfzüngig beurteilt er Weggefährten wie Kurt von Schleicher, Franz von Papen oder Johannes Popitz, den Finanzminister Hermann Görings. Mit dem künstlerischen Kalkül eines Komponisten baut Carl Schmitt das Gespräch auf. In seinen Ausführungen zu Chronologie und Kalender, zur großen Parallele der Zeitenwenden und zum 'Aufhalter', zur Feindschaft von Wort und Schrift gibt er den Schlüssel zur Lektüre an die Hand. Er evoziert Texte, die in den Anmerkungen eine andere Lebensgeschichte eröffnen als die vordergründig erzählte. Das Buch ist eine kritische Leseausgabe für Eingeweihte und für Novizen in Sachen Carl Schmitt.

Zusammenfassung
"Es handelt sich um 17 gut ausgewählte Themen, zu denen Schmitt sich ausführlich, klug wenn auch gelegentlich kryptisch äußert. Es gelingt den beiden Interviewern, ein weit gespanntes Panorama deutschen Schicksals mit Schmitt zu skizzieren, etwa: Legalität und Legitimität, Goethe, Nachkriegsjournalismus geben spannende Einblicke in die Zeit und den Zeitgeist. Alles gut beisammen: Carl Schmitt und auch wir, die Deutschen, und ein Namensregister. Eine hinreißende Lektüre." Deutschlandradio Kultur, Lesart, 13.02.2011

Inhalt
Einleitung Band 1: Katholizismus und Verschwörung Kapitel 1: Kindheit in der katholischen Diaspora Kapitel 2: Der Kreis um Kurt von Schleicher Kapitel 3: Das katholische Pfarrhaus Kapitel 4: Die Blütenlese des Anklägers Kapitel 5: Blüten des Nachkriegsjournalismus Kapitel 6: Die Chronologie und der Kalender Kapitel 7: Die große Parallele und der Aufhalter Band 2: Was steht in der Verfassung? Kapitel 8: Das unausgesprochene Thema der Schrift Kapitel 9: Warum haben Sie Jura studiert? Kapitel 10: Ubi nihil vales, ibi nihil velis Kapitel 11: Die Reichsgründungsrede 1933 Kapitel 12: Das Eidestrauma des Reichspräsidenten Band 3: Warum hast du mitgemacht? Kapitel 13: Legalität statt Legitimität Kapitel 14: Die wichtigsten Begegnungen und Bücher Kapitel 15: Zum Positivismus ermächtigt Band 4: On s'engage, puis on voit Kapitel 16: Die schöne Pilgerfahrt nach Goethe Kapitel 17: Mein erster Blick ins Dritte Reich Anmerkungen Nachwort: Wie ist es zum Gespräch mit Carl Schmitt gekommen? Namenverzeichnis


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