Europas verlorene und wiedergewonnene Mitte.

Europas verlorene und wiedergewonnene Mitte.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428133147
Untertitel:
Das Ende des Alten Reiches und die Entstehung des Nationalitätenproblems im östlichen Mitteleuropa.
Genre:
Vergleichende & internationale Politikwissenschaft
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
276
Erscheinungsdatum:
31.03.2011
ISBN:
978-3-428-13314-7

Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches als transnationale Klammer sowie der nationalitätenpolitischen Polarisierung begann ein Prozeß ethnischer Differenzierung, der nach 1918 in der Gründung neuer, teils instabiler Nationalstaaten kulminierte. Hitlers »Volkstumspolitik«, imperiale Begehrlichkeiten des Nationalsozialismus und des Bolschewismus sowie die Vertreibung der Deutschen bildeten den Schlußakkord dieser Entwicklung, die in dem Band in ihrem zeitlichen Verlauf in den Blick genommen wird.

Das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im August 1806 bildete den Auftakt für mannigfaltige Entwicklungen, die zeitgleich aus der Entstehung und Formierung des Nationalitätenproblems in Ostmitteleuropa resultierten. Das Alte Reich war bekanntlich eine überstaatliche europäische Ordnungsmacht gewesen und mit dem Wegfall dieser transnationalen Klammer sowie der damit eng verbundenen nationalitätenpolitischen Polarisierung gewann während des 19. Jahrhunderts jener Prozeß ethnischer Differenzierung an Fahrt, der nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in der Gründung neuer Nationalstaaten kulminierte. Allerdings waren diese neuen Staaten beileibe keine einheitlichen Nationalstaaten. Vielmehr destabilisierten teils erhebliche Minderheitenprobleme und zahlreiche ungelöste ethnische Konflikte den ostmitteleuropäischen Raum während der Zwischenkriegszeit nachhaltig. Hitlers »Volkstumspolitik«, imperiale Begehrlichkeiten des Nationalsozialismus und des Bolschewismus sowie die aus alledem resultierende Vertreibung eines Großteils der Deutschen aus dieser Region bildeten den Schlußakkord des seit 1806 laufenden Prozesses ethnischer Zersplitterung, der im Rahmen von zwölf Beiträgen in seinem gesamten zeitlichen Ablauf in den Blick genommen wird.

Autorentext
Frank-Lothar Kroll studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaften in Bonn und Köln. 1987 Promotion; 1992 Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.; 1995 Habilitation in Erlangen; 1996 Louis Ferdinand Preis des Preußeninstituts; Professurvertretungen an den Universitäten Erlangen und Dresden; 2000 Professurvertretung und spätere Berufung auf die Professur für Neuere und Neueste Geschichte / Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz. Seit 2006 Vorsitzender der Preußischen Historischen Kommission und seit 2011 1. Vorsitzender der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V.; u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Zeitgeschichte München, der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. und der Ranke-Gesellschaft. Hendrik Thoß, Studium der Geschichts-, Sport- und Politikwissenschaften 1993-1999; Promotion 2002; seit 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts am Institut für Europäische Geschichte der TU Chemnitz.

Klappentext
Das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im August 1806 bildete den Auftakt für mannigfaltige Entwicklungen, die zeitgleich aus der Entstehung und Formierung des Nationalitätenproblems in Ostmitteleuropa resultierten. Das Alte Reich war bekanntlich eine überstaatliche europäische Ordnungsmacht gewesen und mit dem Wegfall dieser transnationalen Klammer sowie der damit eng verbundenen nationalitätenpolitischen Polarisierung gewann während des 19. Jahrhunderts jener Prozeß ethnischer Differenzierung an Fahrt, der nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in der Gründung neuer Nationalstaaten kulminierte. Allerdings waren diese neuen Staaten beileibe keine einheitlichen Nationalstaaten. Vielmehr destabilisierten teils erhebliche Minderheitenprobleme und zahlreiche ungelöste ethnische Konflikte den ostmitteleuropäischen Raum während der Zwischenkriegszeit nachhaltig. Hitlers "Volkstumspolitik", imperiale Begehrlichkeiten des Nationalsozialismus und des Bolschewismus sowie die aus alledem resultierende Vertreibung eines Großteils der Deutschen aus dieser Region bildeten den Schlußakkord des seit 1806 laufenden Prozesses ethnischer Zersplitterung, der im Rahmen von zwölf Beiträgen in seinem gesamten zeitlichen Ablauf in den Blick genommen wird.

Zusammenfassung
"Zur historischen Aufarbeitung und präziseren wissenschaftlichen Analyse dieser für die Geschichte vor allem des 20. Jahrhunderts zentralen Problematik leistet der anregende und informative Sammelband einen wichtigen Beitrag." Prof. Dr. Hans-Christof Kraus, in: Historische Zeitschrift, Bd. 296, 2/2013

Inhalt
Albrecht Buttolo Geleitwort I. Einführende Bemerkungen Frank-Lothar Kroll Europas verlorene Mitte II. Nationalitätenpolitik, übernationale Reichsbildungen und Nationalstaatsbewegungen im 19. Jahrhundert (18061918) Helmut Neuhaus Das Ende des Heiligen Römischen Reiches und Kursachsens im Jahr 1806 Matthias Stickler Staatsorganisation und Nationalitätenfrage in der Habsburgermonarchie 18041918 Milo Havelka Mitteleuropäische Alternativen zum Nationalstaat im 19. Jahrhundert Milo ezník Nationsbildungsprozesse und ihre Voraussetzungen in Mitteleuropa III. Nationalitätenprobleme, Minderheitenfragen und Volksgruppenpolitik in Ostmitteleuropa während der Zwischenkriegszeit (19191939) Ralph Schattkowsky Die europäische Minderheitenfrage nach dem Ersten Weltkrieg und der deutsch-polnische Minderheitenstreit Jiri Georgiev Böhmischer Adel und nationale Frage nach 1918 IV. Nationalsozialistische Expansionspolitik, Vertreibung der Deutschen und sowjetische Vorherrschaft in Ostmitteleuropa (1939/451989/90) Hendrik Thoß Ausgrenzung Vertreibung Vernichtung. Judenverfolgung im Nationalsozialismus bis zur Kriegswende 1941/1942 Alexander Brakel »Völkische Flurbereinigung«. Die Politik der Rückführung deutscher Minderheiten aus Osteuropa im Dritten Reich Manfred Kittel Die Vertreibung der Deutschen aus Ostmitteleuropa am Ende des Zweiten Weltkriegs Ingo Eser Wider das Prinzip ethnischer Homogenität. Der Verbleib deutscher Minderheiten in Ostmitteleuropa nach dem Ende von Vertreibung und Zwangsaussiedlung Michael Parak Eine neue Heimat finden? Zur Situation von Flüchtlingen und Vertriebenen in der DDR in den 1950er und 1960er Jahren Die Autoren des Bandes


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