Medienlenkung in der DDR

Medienlenkung in der DDR

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783412210557
Untertitel:
Zeithistorische Studien 52
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Anke Fiedler
Herausgeber:
Böhlau-Verlag GmbH
Anzahl Seiten:
496
Erscheinungsdatum:
31.03.2014
ISBN:
978-3-412-21055-7

Für die Medienlenkung in der DDR ist es bezeichnend, dass Freund- und Feindbilder mehrfach gewechselt wurden. Während Franz Josef Strauß in den DDR-Medien der 1960er Jahre noch als 'Drahtzieher der Revanchepolitik' galt, wurde zwei Jahrzehnte später nur noch Positives über den Bayern berichtet. Und umgekehrt fielen befreundete 'Bruderstaaten' wie Polen oder die UdSSR Ende der 1980er Jahre plötzlich in Ungnade. Personen kamen und gingen und einzelne Lenkungsinstanzen lösten sich entweder ganz auf oder wurden Makulatur. Wie und warum diese Prozesse in Gang gesetzt wurden und wer am Ende das Sagen hatte, ist Thema dieses Buches. Dabei werden auch die Machtkämpfe nachgezeichnet, die hinter den Kulissen stattfanden.

Autorentext
Anke Fiedler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Inhalt
Einleitung Quellen I. Medienlenkung in der DDR als politische Öffentlichkeitsarbeit der SED-Führung 1. Forschungsstand: DDR-Sozialismus aus Propaganda-Perspektive Ideologie als Wiege der Propaganda Struktureller Aufbau des >sozialistischen Mediensystems< und inhaltliche Folgen: Vom Meinungsmonopol zur Uniformität Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit Zielgruppen und Wirkung Zusammenfassung: Forschungsstand 2. Medienlenkung im Kontext von politischer Öffentlichkeitsarbeit Propagandatheorien auf dem Prüfstand: Von Leerstellen und Defiziten Propaganda versus politische Öffentlichkeitsarbeit: Zur Problematik der Definitionen Medienlenkung als 'Differenzmanagement zwischen Fakt und Fiktion' Zusammenfassung: Determinanten der Medienlenkung II. Der Medienlenkungsapparat 1. Die Medienlenker Der ZK-Sekretär für Agitation und Propaganda Die Abteilung Agitation im Zentralkomitee der SED Die Agitationskommission beim Politbüro Die Westkommission beim Politbüro Die Zulieferer: ZK-Abteilungen, Ministerien, Massenorganisationen 2. Die Leitmedien Neues Deutschland Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst Aktuelle Kamera 3. Die Leipziger Journalistenausbildung 4. Die Staatssicherheit Abteilung Agitation und Bereich 6 Politisch-operative Absicherung der Redaktionen 5. Zusammenfassung: Der Medienlenkungsapparat III. Die sachliche Dimension: Im Spannungsfeld der Interessen 1. Staatsaufbau und Ostintegration: Die Jahre 1945 bis 1961 Das >Generalchefredakteur-PrinzipProletarier aller Länder...!< - Medienseilschaften im sozialistischen Lager Klinkenputzen in der Dritten Welt: Deblockade der Hallstein-Doktrin Medienarbeit am Vorabend des 13. August 1961: Massenflucht und Feindbild West 2. Konsolidierung nach innen und erste diplomatische Gehversuche: Die Jahre 1961 bis 1969/71 Stabilisierung nach dem Mauerbau: Von Ochsenköpfen und einer Nürnberger Schuhfabrik Zwischen Jugendkommuniqué und Kahlschlag: Die 4. Journalistenkonferenz 1964 Walter Ulbricht in der VAR oder Warum die Kommissionen an Bedeutung verloren Generalchefredakteur Walter Ulbricht und sein Medienkronprinz Erich Honecker Anerkennung in kleinen Schritten: Aufbau eines Korrespondentennetzwerks inner- und außerhalb der Grenzen Von der Sowjetunion lernen: Politische Öffentlichkeitsarbeit im sozialistischen Lager Der Prager Frühling 1968: Letzte institutionelle Veränderungen Medienkrieg im Schatten der Mauer: Wie die Bundesrepublik unerwünschte DDR-Berichterstattung unterdrückte 3. Auf der Anerkennungswelle in die Krise: Die Jahre 1971 bis 1989 Medienpolitisches Tauwetter? Der VIII. Parteitag der SED und seine Folgen Vom Grundlagenvertrag zur KSZE-Schlussakte: Medienlenkung als diplomatischer Drahtseilakt Generalchefredakteur Honecker: 'Was wird der Erich dazu sagen?' Das Büro Günter Mittag: Herrscher über die Valuta Die Krise in den Medien: 'Sozialismus in den Farben der DDR' Das Jahr 1989: Anfang vom Ende der Medienlenkung 4. Zusammenfassung: Medienlenkung im Wandel IV. Die zeitliche Dimension: Politische Öffentlichkeitsarbeit zum richtigen Zeitpunkt 1. Professionalisierung der Anleitungspraxis im Wettlauf um die Meinungsführerschaft Der Osten in der Westentasche: Medienarbeit zwischen Planrückstand und Finanznot Vom Politbüro in die Medien: Verkürzung der Anleitungswege 2. Medialer Gegenschlag: Wie das Ausland die politische Öffentlichkeitsarbeit beeinflusste Westfernsehen und -hörfunk: Reaktionen auf das 'Instrument der herrschenden Klasse' Medien im Ausland: Sprachrohr der politischen Eliten V. Die soziale Dimension: Uniformität mit Profil 1. Doppelte Anleitung: SED-Bezirkspresse zwischen Zentralkomitee und Bezirksleitungen 2. Massenorganisationen als Herausgeber: Der Zentralrat der FDJ und die Junge Welt 3. Das Presseamt beim Vorsitzenden des Ministerrates: Schnittstelle zwischen Partei und Staat 4. Die Zeitungen der kleinen Blockparteien: Das Beispiel LDPD-Presse Zusammenfassung und Fazit Ehrenamtliche Mitglieder der Agitationskommission Abbildungen Abkürzungen Archivquellen Zeitzeugen Literatur Personenverzeichnis Bildnachweis Danksagung


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