Saint-Domingue und die Französische Revolution

Saint-Domingue und die Französische Revolution

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783412206796
Untertitel:
Das Ende der weißen Herrschaft in einer karibischen Plantagenwirtschaft
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Oliver Gliech
Herausgeber:
Böhlau, Köln
Anzahl Seiten:
554
Erscheinungsdatum:
01.03.2011
ISBN:
978-3-412-20679-6

1789 löste die Französische Revolution in den reichen französischen Karibikkolonien schwerwiegende Turbulenzen aus. Saint-Domingue (das spätere Haiti), gegen Ende des Ancien Régime die wertvollste sklavengestützte Plantagenwirtschaft der Welt und wichtigster Zucker- und Kaffeelieferant Europas, wurde zum Schauplatz einer eigenen Revolution. Zunächst getragen von den ortsansässigen weißen Pflanzern, mündete diese in einen Aufstand der schwarzen Sklaven. Er führte zur Abschaffung der Sklaverei, zur Unabhängigkeit der Kolonie und zur Zerstörung der alten kolonialen Eliten. Im vorliegenden Buch wird die Sozialgeschichte der Revolution von Saint-Domingue bis zum Aufstieg des Revolutionsführers Toussaint Louverture auf einer breiten Quellenbasis analysiert.

Autorentext
Dr. Oliver Gliech, geb. in Berlin (Bundesrepublik Deutschland), Studium der Geschichte, Volkswirtschaft und Lateinamerikanistik in Berlin, Bielefeld und Paris (EHESS). 2000-03 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin. Lehrbeauftragter am Lateinamerikainstitut der FU Berlin. Arbeitsschwerpunkte: deutsche, französische und lateinamerikanische Sozialgeschichte.

Klappentext
1789 löste die Französische Revolution in den reichen ­französischen Karibikkolonien schwerwiegende Turbulenzen aus. Saint-Domingue (das spätere Haiti), gegen Ende des Ancien Régime die wertvollste sklavengestützte Plantagenwirtschaft der Welt und wichtigster Zucker- und Kaffee­lieferant Europas, wurde zum Schauplatz einer eigenen ­Revolution. Zunächst getragen von den ortsansässigen weißen ­Pflanzern, mündete diese in einen Aufstand der schwarzen Sklaven. Er führte zur Abschaffung der Sklaverei, zur Un­abhängigkeit der Kolonie und zur Zerstörung der alten ­kolonialen Eliten. Im vorliegenden Buch wird die Sozialgeschichte der Revolution von Saint-Domingue bis zum Aufstieg des Revolutionsführers Toussaint Louverture auf einer breiten Quellenbasis analysiert.

Inhalt
Vorwort XIII Einleitung I. Quellen, Forschungsstand und erkenntnisleitende Fragen 1. Quellen und Forschungsstand 2. Zentrale Fragen, analytischer Zugriff und quantitative Quellen 2.1. Soziale Struktur und Handlungspotential der weißen Herrenschicht 2.2. Die Datenbasis II. Saint-Domingue und die Metropole vor 1789 1. Die geografischen Gegebenheiten 2. Die historische Entwicklung bis 1789 3. Die Kolonialwirtschaft 3.1. Die Aneignung des Bodens 3.2. Infrastruktur und Verkehrssystem 3.3. Der Kolonialwarenhandel 3.4. Das koloniale Kreditsystem 3.5. Der Rohrzucker 3.6. Der Kaffee 4. Die Kolonialregierung und das institutionelle System Saint- Domingues 5. Die afrikanischen Sklaven 5.1. Entwicklungstrends des französischen Sklavenhandels 5.2. Die ethnische Zusammensetzung der Sklaven von Saint- Domingue 5.3. Das Leben auf den Plantagen 5.4. Vaudou/Voodoo und die weiße Illusion der kulturellen Dominanz 5.5. Vierhunderttausend Feinde im Heim? Die soziale Organisation und das Konfliktpotential der Sklaven 6. Soziales Profil der kolonialen Ober- und Mittelschichten gegen Ende des Ancien Régime 6.1. Adlige und bürgerliche Eliten als Plantagenbesitzer 6.2. Die koloniale Mittelschicht und ihr Plantagenbesitz 6.3. Die Kaufleute 6.4. Die Amtsträger und die freien Berufe 6.5. Offiziere der Kolonialarmee und der Miliz 6.6. Die freien Farbigen und die "rassische Demarkationslinie" 6.7. Die Konstruktion der "rassischen Demarkationslinie" 7. Die kolonialen Netzwerke vor 1789 III. Saint-Domingue und die Französische Revolution Teil A: Der Kampf der weißen Eliten um die koloniale Hegemonie (1789-91) 1. Koloniale Interessenpolitik und koloniale Frage zu Beginn der Revolution 1.1. Die Mobilmachung der Absentisten (1788/89) 1.2. Die Wahlen von Saint-Domingue (Dezember 1788 - März 1789) 1.3. Die Deputation von Saint-Domingue und die Nationalversammlung (Mai - Juni 1789) 1.4. Die Abolitionisten 1.5. Die Gründung des Club Massiac 2. Saint-Domingue zu Beginn der Revolution 2.1. Das Scheitern der revolutionären Polykratie (1789/90) 2.2. Die Assemblée de Saint-Marc und der Beginn des weißen Bürgerkriegs (1790) 2.3. Die Verschwörung von Ogé und Chavanne 3. Die koloniale Frage in Frankreich (Juli 1789 - September 1791) 3.1. Die Kolonialpolitik der Constituante bis Ende 1790 3.2. Die Öffentlichkeit und der Kampf um die kulturelle Hegemonie 4. Der Beginn der schwarzen Revolution 4.1. Dies irae: Der Ausbruch des Sklavenaufstands (August/September 1791) 4.2. Die ökonomischen Folgen des Sklavenaufstands 4.3. Die Kämpfe in der Westprovinz (September - Oktober1791) 4.4. Die Metropole greift ein - die Mission der ZivilkommissareMirbeck, Roume und Saint-Léger (1791-92) 5. Ein Krieg aller gegen alle? Netzwerkkonstellationen undKonfliktmuster in den ersten Jahren der Revolution (Zusammenfassung) 6. Der soziale Sinn der Anomie IV. Saint-Domingue und die Französische Revolution Teil B: Der Kollaps der weißen Herrenschicht (1792-94) 1. Frankreich und Saint-Domingue (Oktober 1791 - Frühjahr1792) 1.1. Die Kolonialpolitik der Legislative (1791-92) 1.2. Saint-Domingue und die Gegenrevolution (Herbst 1791 - Sommer 1792) 2. Die Mission Sonthonax-Polverel I (1792-93) 2.1. Die Politik der Zivilkommissare (Herbst 1792 bis Sommer1793) 2.2. Die Abschaffung der Sklaverei in Saint-Domingue (August1793) 3. Kolonialpolitik, kolonialer Lobbyismus und Abolitionismusin der Zeit der Terreur (1793-94) 3.1. Die Pflanzerlobby im Frankreich der Terreur (1793 - März1794) 3.2. Das Gesetz vom 16. Pluviôse des Jahres II 4. Saint-Domingue und die Feinde der Revolution (1793-94) 4.1. Warten auf Godoy. Spanien und der Sklavenaufstand vonSaint-Domingue (1793-94) 4.2. England und Saint-Domingue (1792-94) 4.3. Die englische Intervention in Saint-Domingue (1793-94) 5. Die Mission Sonthonax-Polverel II: Die Zeit derRevolutionskriege (1793-94) 5.1. Die Neuordnung der Plantagenwirtschaft 5.2. Der Krieg gegen die Feinde der Revolution 5.3. Die Abberufung der Zivilkommissare und der Prozessgegen Sonthonax und Polverel 6. Transformation und Zerfall der kolonialen Netzwerke (1792-94) 7. Epilog. Der Untergang der weißen Herrenschicht von Saint-Domingue und der Aufstieg Toussaint Louvertures Abkürzungsverzeichnis Archivquellen und Literaturverzeichnis Angang I: Liste und Karte der Gemeinden von St.-Domingue Angang II: Französische Eliten als Plantagenbesitzer in St.-Domingue Namensindex Tabellen I.1. Zucker- und Kaffeeplantagen in St.-Domingue. Deckungsgrad zwischen der Plantagenstatistik von 1788 und dem État détaillé II.1. Exporte aus Saint-Domingue 1788 (in Mio. Livres) II.2. Die Kaffeeimporte aus den französischen Kolonien 1755-1790 (ohne Schmuggel) II.3. Die Sklaven dominginischer Zuckerplantagen Statistische Verteilung der Betriebsgrößen II.4. Die Zahl der Plantagen und Sklaven von St.-Domingue in den einzelnen Gemeinden (offizielle Zählung, 1788) II.5. Anteil kreolischer Grundbesitzer an den einzelnen Anbaukulturen in % II.6. Mittelständische Berufsgruppen und Funktionsträger der Kolonien als Plantagenbesitzer II.7. Hierarchisierungsgrad der kolonialen Netzwerke II.8. Die innere Verstrebung der kolonialen Netzwerke II.9. Stellung der kolonialen Netzwerke im sozialen Raum (Typologie) III.1. Die Pariser Koloniallobby gegen Ende des Ancien Régime. Soziale Zusammensetzung, regionale Herkunft und Netzwerkpotential der organisierten Absentisten (Besucher der Versammlung vom 15.7.1788) III.2. Die Wahlmänner von Saint-Domingue III.3. Abgeordnete der États généraux mit Plantagenbesitz in St.-Domingue (einschließlich Abgeordnete mit engen Verwandten unter den kolonialen Eigentümern) III.4. Mitgliederstruktur und Netzwerkpotential des Club Massiac1789-92 III.5. Struktur und Netzwerkpotential von Comité du Nord und Comité de l'Ouest, 1789-1791 III.6. Die Abgeordneten der Assemblée de Saint-Marc, 1790 III.7. Der Wandel des Sozialkapitals der kolonialen Akteure III.8. Machtverschiebungen im kolonialpolit…


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