Vor der Mauer

Vor der Mauer

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783412206727
Untertitel:
Berlin in der Ost-West-Konkurrenz 1948 bis 1961
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Michael Lemke
Herausgeber:
Böhlau, Köln
Anzahl Seiten:
753
Erscheinungsdatum:
31.05.2011
ISBN:
978-3-412-20672-7

Das geteilte, bis zum Mauerbau aber noch offene Berlin war im Kalten Krieg der Schauplatz einer in dieser Unmittelbarkeit einzigartigen Systemkonkurrenz. Der Zeithistoriker Michael Lemke untersucht, mit welchen Absichten diese Rivalität von Ost- und West-Berlin in Gesellschaft und Politik gestaltet wurde, wie sie den Alltag der Sektorenstadt beeinflusste und wie deren Bewohner darauf reagierten. Auf breiter Quellenbasis belegt der Autor, dass dieser politische, soziale und kulturelle Wettbewerb paradoxerweise mehr zum Erhalt als zur Auflösung der traditionellen Berliner Verflechtungen beitrug. Er schildert die Befindlichkeiten der politischen Kontrahenten und der vom Konflikt Betroffenen sowie die Kontaktversuche in der geteilten Stadt und die damit verbundenen Skurrilitäten. Wie er zeigen kann, wurden die vielfältigen innerstädtischen Beziehungen in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre für die SED ein eigenständiges Motiv zum Bau der Mauer.

Autorentext
Michael Lemke (geb. 1944), ist apl. Professor an der Berliner Humboldtuniversität und Bereichsleiter am Zentrum für Zeitgeschichtliche Forschung Potsdam im Ruhestand. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zur Berlin- und Deutschlandpolitik nach 1945.

Inhalt
Einleitung 1. Ausgangslage und Ziele der Arbeit 2. Gestaltungsprinzipien und Methoden 3. Inhaltliche Probleme und Thesen 4. Anmerkungen zu Forschungsstand und Quellenlage I. Politik 1. Das gespaltene Berlin zwischen Realität und Wahrnehmung 1.1 Der "politische Sinn" des geteilten Berlin 1.1.1 Die politisch-rechtliche Situation 1.1.2 Konkurrierende Ansprüche 1.1.3 Berlin als "Schaufenster" 1.1.4 Revolutionäre oder demokratische Transformation? 1.1.5 Zweierlei Geschichtspolitik und gelenkte Erinnerung 1.2 Die Trennung von Administration und Infrastruktur nach 1948 1.2.1 Die Neuformierung der Bürokratie 1.2.2 Die Teilung der Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur 1.2.3 Gesamtberliner Regelungen 1.2.4 Probleme im Alltag 1.2.5 Die Kooperation von Polizei, Justiz und Behörden 1.2.6 Symbolische Aktionen und verschenkte Möglichkeiten 1.3 Gesamtberlin in der politischen Arbeit 1.3.1 Organe, Gremien und Ziele 1.3.2 Die Strategie und Taktik der SED. 1.3.2.1 Die SPD in West-Berlin als wichtigste Zielgruppe 1.3.2.2 Der "innere Feind": Die SPD in Ost-Berlin 1.3.2.3 Die Methoden und Effekte der politischen Arbeit der SED 1.3.2.4 Der Westeinsatz in der Krise 1.3.3 Gesamtberliner Politik in den Westsektoren 1.3.3.1 Das Büro für Gesamtberliner Arbeit 1.3.3.2 Antikommunistische Initiativen 1.3.4 Die Brückenfunktion der Kirchen 1.4 Die Schlacht um freie Wahlen 1.4.1 Die SED in der Defensive und die innere Opposition 1.4.2 "Volksvertretung" gegen "freie Wahlen" (1954) 1.4.3 Die Wahlen von 1958 in West-Berlin und ihre "Lehren" 2. Östliche Jugendtreffen und westsektorale "Gegenspiele" 2.1 Das Pfingsttreffen der FDJ von 1950 2.2 "Berlin ruft die Jugend der Welt." Die III. Weltfestspiele von 1951 3. Exkurs: Berlin-Werbung und Politik 3.1 Grundlagen, Konzepte, Probleme 3.2 Institutionen und Gremien 3.3 Methoden und Instrumentarien 3.4 Fremdenverkehr im Wettbewerb 3.5 "Baustellen"-Tourismus und politische Stadtrundfahrten 4. Die Eskalation des Berliner Systemkonflikts (1952-1954) 4.1 Der östliche Frontalangriff auf West-Berlin 1952 4.1.1 Der Fall Kamieth als propagandistischer Prolog 4.1.2 Die Sperrmaßnahmen und Restriktionen von 1952 4.2 Die "Vergeltung" des Westens 4.3 Die fatale Wechselwirkung zwischen antikommunistischer Hysterie und "Klassenkampf" 5. Der 17. Juni 1953 als Gesamtberliner Erfahrung 5.1 Der "Neue Kurs" und die Krise aus West-Berliner Sicht 5.2 Ein Volksaufstand für das ganze Berlin 5.3 Nach dem Junisturm: Sofortmaßnahmen in Ost-Berlin 5.4 Politische Konsequenzen in West-Berlin 5.5 Der Aufstand als traumatische Erfahrung 5.6 Amerikanisches "Affenfett" als politische Waffe? 5.7 Die Berliner Außenministerkonferenz 1954 und der regionale Systemkonflikt 6. Berlin in Turbulenzen: Die zweite Berlinkrise und der Mauerbau 6.1 Chruschtschow-Ultimatum und Berlin-Konflikt im regionalen Kontext 6.2 Die Gesamtberliner Dimension der östlichen Versorgungskrise 6.2.1 Die Ouvertüre: Engpass-Ängste und "Butterquerelen" 6.2.2 Ursachen und Symptome der realsozialistischen Misere 6.2.3 Die Politisierung der Wirtschaftskrise 6.2.4 Das Ost-Berliner Krisenmanagement 6.3 Die Ost-Berliner Arbeitskräftefluktuation und ihr West-Berliner Hintergrund 6.3.1 Die eskalierende Republikflucht: Motive und Wirkungen 6.3.2 "Verdeckte" Abwanderung und "Abwerbung" 6.3.3 Die Zuspitzung der Auseinandersetzung um die Grenzgänger II. Wirtschaft und Soziales 1. Die sozioökonomische Entwicklung nach der Spaltung 1.1 Die Westsektoren 1.2 Der Ostsektor 1.3 Berlinhilfen 1.4 Währungsprobleme, Währungskontrolle und Wechselkurse 2. Lebensstandard im Vergleich 2.1 Löhne 2.2 Preise 2.3 Ungleiche Versorgungsprobleme 2.4 Der Niedergang der Privatwirtschaft in Ost-Berlin 2.4.1 Groß- und Einzelhandel 2.4.2 Industrie- und Handwerksbetriebe 2.5 Gesundheitspolitik im Wettbewerb 2.6 Die Grenzgängr 2.6.1 Die Haltung der Stadtregierungen und die Motive der Grenzgänger 2.6.2 Die Lösung des Ostgängerproblems der SED 2.7 Wechselwirkungen der soz


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