Ein rot-roter Sonderweg?

Ein rot-roter Sonderweg?

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783412205447
Untertitel:
Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Steffen Kachel
Herausgeber:
Böhlau, Köln
Anzahl Seiten:
599
Erscheinungsdatum:
31.01.2011
ISBN:
978-3-412-20544-7

In Thüringen war die Arbeiterbewegung vor 1933 ähnlich tief verankert wie in Sachsen. Stärker als anderswo in Deutschland waren die Anhänger der SPD und der KPD durch das Bewusstsein eines gemeinsamen politischen Lagers geprägt. Gegenüber der Reichsebene wich die sozialdemokratische Politik hier nach »links«, die kommunistische nach »rechts« ab sehr zum Ärger der jeweiligen Parteiführung. Der Autor stellt die Wirkungen dieser regionalen Prägungen dar, die sich am Ende der Kaiserzeit herausbildeten und nach Weimarer Republik und NS-Zeit auch in den Nachkriegsjahren noch präsent waren. Erst durch die Stalinisierung der SED 1948 wurden sie endgültig gebrochen.

Autorentext
1984 Abitur in Erfurt 1987 Studium der Geschichtswissenschaften in Leipzig (Diplomabschluss), Schwerpunkt im Hauptstudium: Deutsche Zeitgeschichte 1991 Wechsel in den Magisterstudiengang Geschichte mit Nebenfächern Journalistik und Jura, Teilstudium an der TU und HUB Berlin 1993 Abschluss mit »gut«, Magisterarbeit zum Thema »Das Wiedererwachen der Arbeiterbewegung 1945 und die thüringische Sozialdemokratie« mit »ausgezeichnet« 2000 Doktorand an der Uni Erfurt, bis 2003 Promotionsstipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dann berufsbegleitende Weiterarbeit an der Dissertation 2009 Abgabe der Dissertation, Thema »Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1918-1949«

Klappentext
In Thüringen war die Arbeiterbewegung vor 1933 ähnlich tief verankert wie in Sachsen. Stärker als anderswo in Deutschland waren die Anhänger der SPD und der KPD durch das Bewusstsein eines gemeinsamen politischen Lagers geprägt. Gegenüber der Reichsebene wich die sozialdemokratische Politik hier nach »links«, die kommunistische nach »rechts« ab - sehr zum Ärger der jeweiligen Parteiführung. Der Autor stellt die Wirkungen dieser regionalen Prägungen dar, die sich am Ende der Kaiserzeit herausbildeten und nach Weimarer Republik und NS-Zeit auch in den Nachkriegsjahren noch präsent waren. Erst durch die Stalinisierung der SED 1948 wurden sie gebrochen.

Inhalt
Vorwort Einleitung KAPITEL I Milieu, Ort und Generation 1. Zum Begriff des sozialistischen Milieus und der Frage nach seiner Persistenz bis 1945 Ein Plädoyer für das sozialistische Milieu Politisches Lager und Milieu Das sozialistische Milieu in Thüringen vor 1933 Zur Frage der Persistenz der sozialistischen Milieus 1918/23 und 1929/32 Zum Schicksal der sozialistischen Milieus im Umbruch von 1945 Ein Fallbeispiel aus Erfurt-Nord 2. Zur regionalen politischen Kultur in der Arbeiterbewegung ein Vergleich der SPD-Bezirksverbände Thüringen und Nordhessen Das Konzept der regionalen politischen Kultur Die SPD in Thüringen und Nordhessen: Zwei Grundlinien sozialdemokratischer Politik Zu den sozialgeografischen, ereignisgeschichtlichen und mentalen Ursachen des Befundes 3. Der subjektive Faktor: Arbeiterbewegung und Persönlichkeit in der Geschichte Zur regionalen Differenz in den politischen Weichenstellungen Der subjektive Faktor in den Thüringer Radikalisierungsprozessen 1916-1920 Der subjektive Faktor in den Auseinandersetzungen in der SPD um die Vereinigung 4. Generation und biographische Erfahrung in der Arbeiterbewegung Die Begriffe der biographischen Erfahrung und der (politischen) Generation Die Jugend als Radikalisierungsfaktor in der Thüringer Arbeiterbewegung Politische Generationen in der SBZ/DDR nach 1945 5. Die Akteure der Thüringer Wiedergründung 1945-1947: eine statistische Analyse Ausgangsfragen, methodisches Herangehen und definierte Samples Daten zur Entwicklung der Parteimitgliedschaft vor und nach Gründung der SED Der Thüringer Funktionärskörper in der Analyse KAPITEL II Republik das ist nicht viel - Sozialismus ist das Ziel Die Thüringer Arbeiterbewegung bis 1945 1. Die Entwicklung der Thüringer Sozialdemokratie bis zum Ersten Weltkrieg Die Industrialisierung Aufstieg der Arbeiterbewegung und liberales Klima bis 1900 Landespolitische Polarisierung bis 1914 2. Radikalisierung und Spaltung im Gefolge des Ersten Weltkrieges Der Sturz in den Krieg Thüringer Sozialdemokraten in Konflikt und Spaltung Revolution in Thüringen Die Eindämmung der Revolution 3. Einheitsstreben und scharfe Konfrontation der politischen Lager 1920-1924 Kapp-Putsch Das linksrepublikanische Reformprojekt Zwischen Reform und Aufstand 4. Die linke Prägung der Thüringer SPD und die Bestrebungen eines Kultursozialismus Zu den Merkmalen und Faktoren der Linksprägung Hohes Parteialter und frühe Stärke der USPD Der Kultursozialismus Sozialdemokratisches Selbstbewusstsein und Koalitionsoptik Innerparteiliche Links-Opposition Das Scheitern der linken Hoffnungen 5. Die Thüringer KPD bis 1933 und die Auseinadersetzungen um ihre rechte Prägung Die KPD wird zum Faktor Revolutionäre Politik in nichtrevolutionärer Zeit? Entscheidung im Flügelkampf Die Periode von Linkskurs und Sozialfaschismus- These 6. Widerstand und Programmatik bis Ende des Dritten Reiches Die Zerschlagung der Arbeiterbewegung Der Thüringer Arbeiterwiderstand während der NS-Diktatur Zur sozialdemokratischen und sozialistischen Programmatik in Emigration und Widerstand Zur kommunistischen Programmatik bis zum Ende des Krieges 7. Sozialdemokraten und Kommunisten im Konzentrationslager Buchenwald Das Konzentrationslager und seine Häftlinge Die Selbstverwaltung im Lager und die Exponierung der deutschen Kommunisten Die Gruppenbeziehungen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten im Lager Der programmatische Start der antifaschistischen Funktionselite KAPITEL III Die Wiedergründung nach dem Ende des Krieges 1. Das Scheitern der spontanen Einheit und die getrennte Konstituierung der Linksparteien Die erste Welle der antifaschistischen Sammlung Das Scheitern der spontanen Einheit Die getrennte Konstituierung der Linksparteien Zur strategischen Ausrichtung der antifaschistischen Eliten Der Wettlauf um Einfluss: Verwaltung, Gewerkschaft, Zeitung Die erste Landesverwaltung 2. Die Verschiebungen im Kräfteverhältnis nach dem Besatzungswechsel Der Wechsel in der Besatzungsmacht Hermann Brills neue Standortbestimmung und die Gründung des BdS Der zweite Vorstoß für die Einheit und sein Scheitern Das Eingreifen der Berliner KPD-Führung und die Vorgaben für die Thüringer KPD Die Entscheidung zur Abberufung Brills und die Eiszeit zwischen KPD und BdS Die KPD als Motor der gesellschaftlichen Neugestaltung Die Sozialdemokraten in der Aktionseinheit mit der KPD 3. Die Verschmelzungskampagne Die Ereignisse in Berlin und der Entschluss zur Kampagne für die Vereinigung Abrücken von der Einheit: das politische Terrain Thüringens im September 1945 Das erneute Eingreifen der Berliner KP-Führung und der Beginn der Fusionskampagne Der SPD-Landesparteitag im Oktober und die Festigung der Position Brills Die lokale Ebene: Kampf gegen oder Kampf um die neue Partei? Das Scheitern der Reichspartei und die Verengung der Spielräume Hermann Brill gibt auf 4. Thüringen wird Schrittmacher der Einheit Der Fortschritt der Einheitsbewegung an der Basis Der Beschluss zur Vereinigung Auf zum Parteitag! Der Start in die Einheit Gesellschaftspolitische Ansätze der SED im Jahr 1946 Das innerparteiliche Klima bis zum Herbst 1946 5. Die Sowjetische Besatzungspolitik und das politische System der Ära Paul Die erste Phase sowjetischer Besatzungspolitik (bis Herbst 1947) Zu den Ursachen und Wirkungen der sowjetischen Sicherheitspolitik (bis Herbst 1947) Die Volksfront-Idee in der Praxis: der antifaschistische Block und das System Paul KAPITEL IV Der Weg zur Staatspartei 1. Die Phase der versuchten Einheit: Zwischen Landtagswahl und Londoner Konferenz Die Ambivalenz der Formel von der neuen Demokratie Der Kampf um die organisatorische Stabilisierung der Partei nach den Wahlen Das innerparteiliche Klima bis zum Herbst 1947 Die öffentliche Stimmung und die Politik der Thüringer SED bis zum Herbst 1947 Entnazifizierungsprozess und Transformationsziel Die landes…


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