Einband:
Kartonierter Einband
Untertitel:
»Superstitio« in der Kanonistik des 12. und 13. Jahrhunderts
Autor:
Patrick Hersperger
Herausgeber:
Böhlau, Köln
Erscheinungsdatum:
28.02.2010
Magische und abergläubische Vorstellungen und Praktiken der Menschen im Mittelalter haben immer wieder die Aufmerksamkeit verschiedener Disziplinen auf sich gezogen. Der kirchenrechtliche Diskurs über superstitio wurde bislang jedoch nur unzureichend aufgearbeitet. Die vorliegende Publikation schliesst diese Lücke, indem sie Texte der klassischen Kanonistik vom Decretum Gratiani (um 1140) bis zum Liber Extra (1234) ins Zentrum einer detailreichen Analyse rückt. Neben gedruckten werden insbesondere ungedruckte Quellen in ihren Entstehungskontext gestellt und thematisch ausgewertet. Schwerpunkte bilden dabei Dämonenvorstellungen, die Wahrsagepraktik des Losens, der Glaube an Amulette sowie die Anwendung von Schadenzauber in geschlechtlichen Beziehungen. So wird deutlich, wie zunehmend römischrechtliche Konzepte in die von Augustinus ( 430) geprägte Superstitionenkritik der Kirche eingeflossen sind. Damit öffnet sich der Blick auf die Verflechtung von Religion und Recht in der Kultur des lateinischen Mittelalters.
Autorentext
Patrick Hersperger, geboren 1963, studierte Allgemeine Geschichte, Anglistik und Europäische Volksliteratur an der Universität Zürich und war danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Projekt Repertorium Poenitentiariae Germanicum (Zürich/Rom) beteiligt. Seit 1988 unterrichtet er Geschichte an einer Kantonsschule in Zürich.
Klappentext
Magische und >abergläubische< Vorstellungen und Praktiken der Menschen im Mittelalter haben immer wieder die Aufmerksamkeit verschiedener Disziplinen auf sich gezogen. Der kirchenrechtliche Diskurs über superstitio wurde bislang jedoch nur unzureichend aufgearbeitet. Die vorliegende Publikation schliesst diese Lücke, indem sie Texte der klassischen Kanonistik vom Decretum Gratiani (um 1140) bis zum Liber Extra (1234) ins Zentrum einer detailreichen Analyse rückt. Neben gedruckten werden insbesondere ungedruckte Quellen in ihren Entstehungskontext gestellt und thematisch ausgewertet. Schwerpunkte bilden dabei Dämonenvorstellungen, die Wahrsagepraktik des Losens, der Glaube an Amulette sowie die Anwendung von >Schadenzauber< in geschlechtlichen Beziehungen. So wird deutlich, wie zunehmend römischrechtliche Konzepte in die von Augustinus (+ 430) geprägte Superstitionenkritik der Kirche eingeflossen sind. Damit öffnet sich der Blick auf die Verflechtung von Religion und Recht in der Kultur des lateinischen Mittelalters.
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