Die Schlange war klug

Die Schlange war klug

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783406790423
Untertitel:
Antike Schöpfungsmythen und die Grundlagen des westlichen Denkens
Genre:
Christentum
Autor:
Peter Schäfer
Herausgeber:
Beck, C H
Anzahl Seiten:
448
Erscheinungsdatum:
15.09.2022
ISBN:
978-3-406-79042-3

DIE ERSCHAFFUNG DER WELT UND DES MENSCHEN - ANTIKE SCHÖPFUNGSERZÄHLUNGEN

In antiken Erzählungen vom Ursprung verdichten sich Welt- und Menschenbilder, die das westliche Denken bis heute prägen. Der renommierte Judaist Peter Schäfer vergleicht biblische und altorientalische, platonische und epikureische, jüdische und christliche Vorstellungen von der Entstehung der Welt und des Menschen. Dabei zeigt sich, dass Sündenfall und Erbsünde christliche Erfindungen sind, während die jüdische Tradition im Sinne der Bibel zu der Erkenntnis kommt: Die Schlange war klug, der Mensch ist frei. - Eine fulminante Zusammenschau der wichtigsten antiken Schöpfungstheorien und ihrer Weltwirkung.

Ein Kernanliegen antiker Gelehrsamkeit war die Spekulation über den Ursprung der Welt und die Stellung des Menschen in ihr. Peter Schäfer setzt auf faszinierende Weise unterschiedliche Entwürfe in Beziehung zueinander: biblische Erzählungen und altorientalische Mythen, Platons Weltentstehungsmythos und Philons platonische Bibeldeutung, Aristoteles' Lehre vom Unbewegten Beweger und Lukrez' materialistische Weltsicht, die erst in der Renaissance wiederentdeckt wurde. Christentum und Judentum haben diese Lehren aufgegriffen und umgeformt, doch dabei entstand, wie die meisterhafte Darstellung zeigt, keine «jüdisch-christliche» Tradition. Denn während für die Bibel und das rabbinische Judentum der Mensch durch die Klugheit der Schlange im Paradies überhaupt erst zum Menschen geworden ist, ist er nach christlicher Vorstellung durch die Verführung der teuflischen Schlange vom eigentlichen Menschsein abgefallen und muss mit der Erbsünde leben. Ein Ausblick zeigt, wie diese unterschiedlichen Menschenbilder in der Moderne weiterwirken, in der Aufklärung einerseits, in der antidemokratischen politischen Theologie Carl Schmitts andererseits.

Mythologie und Naturphilosophie: Antike Weltentstehungsgeschichten im Vergleich Sündenfall und Erbsünde: Eine christliche Erfindung und ihre Folgen Menschenbilder und Weltbilder: Die Prägung des Abendlandes durch die antiken Mythen

Peter Schäfer zeigt uns in seinem neuem Buch nicht nur, dass er ein hervorragender Gelehrter ist, sondern auch, wie eine bessere Welt aussehen könnte.
Der Tagesspiegel, Jakob Hessing

Originelles Buch Dankbar ist der Leser für die wunderbar klaren Zusammenfassungen.
Süddeutsche Zeitung, Burkhard Müller

"Wer auch immer sich über die Grundlagen unseres freiheitlichen Gemeinwesens klar werden möchte, kommt um die Lektüre dieses zudem bestens lesbaren Werks nicht herum
Frankfurter Rundschau, Micha Brumlik

Beeindruckende Studie, in der Peter Schäfer die Genesis als Schlüsseltext des westlichen Denkens zeigt auch, ja gerade dort, wo sie so interpretiert wurde und wird, dass ihr emanzipatorischer Gehalt durch Erbsündenfantasien verdunkelt wird.
Christ in der Gegenwart, Clemens Klünemann


Autorentext
Peter Schäfer Professor em. für Judaistik, hat an der Freien Universität Berlin und der Princeton University gelehrt und war bis 2019 Direktor des Jüdischen Museums Berlin. Bei C.H.Beck erschienen von ihm "Zwei Götter im Himmel" (2017) sowie "Kurze Geschichte des Antisemitismus" (2020).

Zusammenfassung
DIE ERSCHAFFUNG DER WELT UND DES MENSCHEN - ANTIKE SCHÖPFUNGSERZÄHLUNGEN

In antiken Erzählungen vom Ursprung verdichten sich Welt- und Menschenbilder, die das westliche Denken bis heute prägen. Der renommierte Judaist Peter Schäfer vergleicht biblische und altorientalische, platonische und epikureische, jüdische und christliche Vorstellungen von der Entstehung der Welt und des Menschen. Dabei zeigt sich, dass Sündenfall und Erbsünde christliche Erfindungen sind, während die jüdische Tradition im Sinne der Bibel zu der Erkenntnis kommt: Die Schlange war klug, der Mensch ist frei. - Eine fulminante Zusammenschau der wichtigsten antiken Schöpfungstheorien und ihrer Weltwirkung.

Ein Kernanliegen antiker Gelehrsamkeit war die Spekulation über den Ursprung der Welt und die Stellung des Menschen in ihr. Peter Schäfer setzt auf faszinierende Weise unterschiedliche Entwürfe in Beziehung zueinander: biblische Erzählungen und altorientalische Mythen, Platons Weltentstehungsmythos und Philons platonische Bibeldeutung, Aristoteles' Lehre vom Unbewegten Beweger und Lukrez' materialistische Weltsicht, die erst in der Renaissance wiederentdeckt wurde. Christentum und Judentum haben diese Lehren aufgegriffen und umgeformt, doch dabei entstand, wie die meisterhafte Darstellung zeigt, keine «jüdisch-christliche» Tradition. Denn während für die Bibel und das rabbinische Judentum der Mensch durch die Klugheit der Schlange im Paradies überhaupt erst zum Menschen geworden ist, ist er nach christlicher Vorstellung durch die Verführung der teuflischen Schlange vom eigentlichen Menschsein abgefallen und muss mit der Erbsünde leben. Ein Ausblick zeigt, wie diese unterschiedlichen Menschenbilder in der Moderne weiterwirken, in der Aufklärung einerseits, in der antidemokratischen politischen Theologie Carl Schmitts andererseits.

Mythologie und Naturphilosophie: Antike Weltentstehungsgeschichten im VergleichSündenfall und Erbsünde: Eine christliche Erfindung und ihre FolgenMenschenbilder und Weltbilder: Die Prägung des Abendlandes durch die antiken Mythen

Inhalt
EINLEITUNG

1. DIE HEBRÄISCHE BIBEL: ZWEI URGESCHICHTEN
Das Buch Genesis und seine beiden Schöpfungserzählungen
Der erste Schöpfungsbericht
Der zweite Schöpfungsbericht
Die Erzählung von der Sintflut
Die Rückkehr der altorientalischen Mythen
Der Babel-Bibel-Streit

2. ALTORIENTALISCHE EPEN: GRAUSAME UND GLEICHGÜLTIGE GÖTTER
Das Atrachasis-Epos
Der Sumerische Schöpfungsmythos
Das Gilgamesch-Epos
Das Enuma Elisch
Altorientalische Epen und Bibel: Ein Vergleich

3. PLATON: DIE VERGÖTTLICHUNG DES KOSMOS
Kosmogonische Philosophie: Der Timaios
Platons Kosmotheologie
Biblische Schöpfungstheologie und platonische Kosmologie

4. ARISTOTELES: DIE ENTGÖTTLICHUNG DES KOSMOS
Wirkungen in der islamischen, christlichen und jüdischen Philosophie
Der Unbewegte Beweger in Aristoteles' Kosmophilosophie

5. PHILON: DER JÜDISCHE PLATON
Ein hellenistisch-römischer Theologe
Philons Traktat über die Weltschöpfung
Philon und Platon: Die Bibel gegen den Strich gebürstet

6. VON DEMOKRIT ZU LUKREZ: NATUR OHNE GÖTTER
Demokrit: Ewige Atome und unzählige Welten
Epikur: Seelenfriede durch Naturphilosophie
Lukrez: Materialistische Welterklärung

7. DAS RABBINISCHE JUDENTUM: VOM MYTHOS ZUR GESCHICHTE
Die Rabbinen und ihre Werke
Polemik und Vereinnahmung: Die christliche Rezeption
Die Schöpfungsgeschichte im rabbinischen Judentum
Rabbinische Schöpfungstheologie

8. O FELIX CULPA: FLUCH UND SEGEN DER VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES
Die «Ursünde» im nachbiblischen Judentum
Von der Sünde zur Erbsünde
Felix Culpa im rabbinischen Judentum

EPILOG
Die Dogmatisierung der Erbsünde
Kant, Schiller, Fichte und die «Philosophierung» der Paradiesgeschichte
Politische Theologie und Erbsündenlehre bei Carl Schmitt


ANHANG
Dank
Anmerkungen
Literatur
Bildnachweis
Namenregister


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